Rezession: Euro-Wirtschaft kommt nicht auf die Beine
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Luxemburg/ Wiesbaden/ Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Rezession in der Eurozone hat sich im vierten Quartal 2012 verschärft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember um 0,6 Prozent zum Vorquartal zurückgegangen, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg in einer ersten Lesung mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet. Experten sprechen im Allgemeinen von einer Rezession, wenn das BIP in zwei aufeinanderfolgenden Jahresvierteln im Quartalsvergleich zurückgeht. Von Juli bis September schrumpfte das BIP in der Eurozone um 0,1 Prozent, im Quartal zuvor um 0,2 Prozent.
Im Schlussquartal 2012 schwächelte vor allem das Euro-Zugpferd Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstagmorgen in Wiesbaden mitteilte, ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt zum Jahresende bereinigt um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft. Experten hatten den Rückgang vorhergesagt, im Durchschnitt jedoch mit 0,2 Prozent Minus gerechnet. In den ersten drei Quartalen 2012 war die deutsche Wirtschaft jeweils gewachsen, die Dynamik ließ jedoch stetig nach: Nach plus 0,5 Prozent zum Auftakt ging das BIP-Wachstum zunächst auf plus 0,3 Prozent zum Vorquartal und im dritten Quartal auf plus 0,2 Prozent zurück. Für das gesamte Jahr 2012 bestätigten die Wiesbadener Statistiker einen Anstieg der deutschen Wirtschaftsleistung von 0,7 Prozent.
Im Jahresvergleich sank das BIP in der Eurozone um 0,9 Prozent. Hier war ein Rückgang von 0,7 Prozent erwartet worden. Im Gesamtjahr 2012 sank das BIP in der Eurozone um 0,5 Prozent.
Nach Einschätzung von Experten wird die Euro-Wirtschaft auch im laufenden Jahr nicht so richtig in Fahrt kommen. Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Europäischen Zentralbank hervorgeht, sind die meisten Finanzexperten der Auffassung, dass die Wirtschaftsleistung in 2013 lediglich stagnieren wird. Im November hatte die Umfrage noch einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent ergeben. Auch für das kommende Jahr wurden die Erwartungen bescheidener: Anstatt eines BIP-Zuwachses von 1,3 Prozent wird nun ein Wachstum von 1,1 Prozent vermutet.
Zugleich erwarten von der EZB befragten Analysten einen geringeren Preisauftrieb im laufenden Jahr. Die Inflationserwartungen für 2013 und 2014 wurden um je 0,1 Punkte auf jeweils 1,8 Prozent nach unten reduziert. Für 2015 erwarten die Befragten eine Teuerungsrate von 1,9 Prozent. Die EZB befragt alle drei Monate Experten aus Finanzinstituten und Forschungseinrichtungen.
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