Reyal-Urbis: Riesige Pleite am spanischen Immobilienmarkt bahnt sich an
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Madrid (BoerseGo.de) - Es ist inzwischen fünf Jahre her, dass die große Immobilienblase in Spanien geplatzt ist, doch noch immer fegen Schockwellen über das Land: Mit Reyas-Urbis hat einer der verbliebenen Immobilienvermarkter Konkurs angemeldet und steht damit am Absturz. Der Konzern kommt auf einen Schuldenberg von mehr als 3,5 Milliarden Euro, die Aktiva liegen bei unter vier Milliarden. Die Pleite wäre - nach dem Immobilienkonzern Martinsa-Fadesa im Juli 2008 - die zweitgrößte in der spanischen Wirtschaftsgeschichte. Reyal Urbis verwaltet Wohnungen, Büros, Ladenlokale und unbebaute Flächen in mehr als 20 Städten Spaniens und Portugals und betreibt eine Hotelkette.
Die Gläubiger von Reyal-Urbis sind zuvorderst die ebenfalls angeschlagenen spanischen Institute Santander sowie die teilverstaatlichte Bankia. Dazu steht der Konzern wegen Steuerschulden beim spanischen Staat in der Kreide. Der Konzern hatte zuletzt mit Banken um neue Kredite verhandelt, damit die Verbindlichkeiten umgeschuldet werden können. Es ging um einen vergleichsweise geringen Betrag von 30 Millionen Euro. Doch die Gläubiger spielten nicht mit. Ein weiteres Problem: Die Preise am spanischen Immobilienmarkt sind wegen der schwachen Wirtschaft und der hohen Arbeitslosigkeit weiter im freien Fall. Der Leerstand der Einheiten ist historisch hoch. Analog verlieren auch die Immobilien im Besitz von Reyal-Urbis an Wert.
Am Vorabend erklärte die Geschäftsleitung von Reyal-Urbis, man sei „zahlungsunfähig“ und werde Insolvenz beantragen. Die Pleite für die Immobilienfirma steht allerdings noch nicht endgültig fest. Noch bis Samstag ist Zeit, um eine Einigung mit den Gläubigern zu erreichen. Der Geschäftsbetrieb läuft nach spanischem Insolvenzrecht erst einmal geordnet weiter.
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