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10:06 Uhr, 20.02.2013

Reyal-Urbis: Riesige Pleite am spanischen Immobilienmarkt bahnt sich an

Madrid (BoerseGo.de) - Es ist inzwischen fünf Jahre her, dass die große Immobilienblase in Spanien geplatzt ist, doch noch immer fegen Schockwellen über das Land: Mit Reyas-Urbis hat einer der verbliebenen Immobilienvermarkter Konkurs angemeldet und steht damit am Absturz. Der Konzern kommt auf einen Schuldenberg von mehr als 3,5 Milliarden Euro, die Aktiva liegen bei unter vier Milliarden. Die Pleite wäre - nach dem Immobilienkonzern Martinsa-Fadesa im Juli 2008 - die zweitgrößte in der spanischen Wirtschaftsgeschichte. Reyal Urbis verwaltet Wohnungen, Büros, Ladenlokale und unbebaute Flächen in mehr als 20 Städten Spaniens und Portugals und betreibt eine Hotelkette.

Die Gläubiger von Reyal-Urbis sind zuvorderst die ebenfalls angeschlagenen spanischen Institute Santander sowie die teilverstaatlichte Bankia. Dazu steht der Konzern wegen Steuerschulden beim spanischen Staat in der Kreide. Der Konzern hatte zuletzt mit Banken um neue Kredite verhandelt, damit die Verbindlichkeiten umgeschuldet werden können. Es ging um einen vergleichsweise geringen Betrag von 30 Millionen Euro. Doch die Gläubiger spielten nicht mit. Ein weiteres Problem: Die Preise am spanischen Immobilienmarkt sind wegen der schwachen Wirtschaft und der hohen Arbeitslosigkeit weiter im freien Fall. Der Leerstand der Einheiten ist historisch hoch. Analog verlieren auch die Immobilien im Besitz von Reyal-Urbis an Wert.

Am Vorabend erklärte die Geschäftsleitung von Reyal-Urbis, man sei „zahlungsunfähig“ und werde Insolvenz beantragen. Die Pleite für die Immobilienfirma steht allerdings noch nicht endgültig fest. Noch bis Samstag ist Zeit, um eine Einigung mit den Gläubigern zu erreichen. Der Geschäftsbetrieb läuft nach spanischem Insolvenzrecht erst einmal geordnet weiter.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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