Prop-Trader: Wider aller Vernunft
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Mit „Sell on good news“ könnte man die Reaktion der Märkte wohl am treffendsten beschreiben. Wir äußerten gestern an dieser Stelle (Prop-Trader Morning Note 25.03.13) den Gedankengang, dass „die Märkte […] bei geringsten Unsicherheiten im Bereich ihrer Jahreshochs scheitern und die Seitwärtstendenz der Vorwoche fortsetzen“ könnten.
Technische Warnsignale, z.B. mit dem Erreichen einer relevanten Schaltmarke im DAX Future, gab es jedoch nicht. Mit einem glücklichen Händchen konnten wir dennoch die Bären mit ihrem starken Fokus auf die Negativnachrichten am Montagmorgen ausmachen und begaben uns in Deckung. Die Stimmung scheint zu nervös, um die Nachwehen der Zypernkrise einfach wegzustecken.
Wider aller Vernunft ließen sich die Anleger in Europa gestern von der irren Panik anstecken, die Bankenabgabe in Zypern könnte jetzt eine „Blaupause“ für weitere Krisenherde der Eurozone werden. Aber da nützt kein Wehen und Klagen, die Börse ist nicht immer logisch oder rational. Und das darf sie auch nicht sein: Sie spielt zukünftige Szenarien durch und bewertet deren Wahrscheinlichkeiten jeden Tag neu. Insofern hat der ifo-Präsident Hans-Werner Sinn, man mag seine latent einseitigen Beschüsse der EZB gutheißen oder nicht, durchaus Recht, wenn er am Wochenende auf die Gefahr eines „Bank-Runs“ in der südeuropäischen Bankenwelt hinweist.
Der S&P 500 verlor am Montag -0,3%, nachdem er vorbörslich im Future ein neues Jahreshoch erreicht hatte und mit 0,5% im Plus stand. Die Umsätze lagen mit 5,9 Milliarden Aktien jedoch unter dem Dreimonatsdurchschnitt.
Ben Bernanke meldete sich am Abend zu Wort und bestätigte seine bekannte Einschätzung, dass die Niedrigzinspolitik mehr Vorteile als Risiken mit sich bringe. Wirklich interessiert hat das an einem Tag wie gestern aber niemanden.
Der Goldpreis schloss fast unverändert mit -0,1% bei 1.606,50 USD pro Unze. Im Tageshandel war der Preis auf 1.590,40 USD gefallen, konnte sich aber im Zuge der europäischen Unwägbarkeiten stabilisieren.
Einen freundlichen Handelsauftakt verkaufte auch der Euro-Dollarkurs ab. Die Gemeinschaftswährung verlor -0,7%, nachdem die oben genannten Unsicherheitsfaktoren die Märkte überraschten. Für uns bleibt die Marke von 1,2850 - 1,2875 USD zentral, da hier ein wichtiges Korrekturlevel unserer Strukturanalyse SimWAVE liegt:
Chart vom 13.03.2013: http://bit.ly/YQQfjv
Die Vorgaben für den heutigen Handelstag sind neutral einzustufen. Der S&P Future liegt mit +0,16% leicht im Plus, während die Börsen in Asien Abschläge verzeichnen. Der Nikkei steckt die gestrigen Verkaufswellen an den europäischen mit -0,4% gut weg.
Am Mittag stehen die US-Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter (13.30 Uhr) und zu 15.00 Uhr die US-Hausverkäufe auf dem Programm. Beide könnten den Fokus der US-Märkte von den Ängsten um einen Zypern-Ausfall wegrichten. Überhaupt nehmen wir an, dass sich das Thema in den nächsten Tagen verlaufen wird, vergleichbar mit der nachlassenden Reaktion der Märkte auf die Italienwahl im Februar.
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Verfolgen Sie die technischen und makroanalytischen Einschätzungen in der börsentäglichen „Morning Note“ im „Prop-Trader“-Premiumservice.
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Anmeldung anbei: http://bit.ly/N88SK1
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Fazit: Die hohen Handelsvolumina im DAX gestern legen nahe, dass der kurzfristige Zypern-Optimismus wieder verschwunden bzw. "ausgestoppt" worden sein dürfte. Wir verweisen an dieser Stelle nocheinmal auf die Analyse des Marktsentiments im Prop-Trader-Wochenausblick und erinnern, dass die skeptische Perspektive unter den Investoren keine allzu großen Rücksetzer zulassen dürfte. Sollte sich in den kommenden Tagen unter den "Bären" eine "Jetzt-erst-recht"-Stimmung breit machen, dann ist das Korrekturtief nahe.
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Hinweis: Das große, kostenfreie „Prop-Trader“-Webinar findet wieder im wöchentlichen Turnus statt.
Nächster Termin: Heute, 26.03.2013 11.15 – 12.00 Uhr.
Anmeldeinformtionen unter: http://www.godmode-trader.de/events
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Viele Grüße,
Jakob Penndorf
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"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert."
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