Kommentar
16:57 Uhr, 18.02.2013

Prop-Trader: Nachrichten machen keine Kurse

Der Währungskrieg steht bevor, Soros steigt aus Gold aus und Einhorn drängt Apple zum Handeln. Aus medialer Perspektive hatte der Markt einiges an schlagzeilenträchtigen Themen in den letzten Tagen parat. Wirklich kurstreibende Meldungen waren aber nicht darunter. Die starken Trends vieler globaler Währungen sind schon seit Jahren intakt, nur der starke Turn-Around des japanischen Yen hat dieses Thema nun endgültig in das öffentliche Bewusstsein geschoben.

An den Weltbörsen hinterließen die Nachrichten kaum Spuren. Die US-Indizes sitzen weiter fest im Sattel und der Dow Jones Index will sich nicht von der 14.000 Punktemarke lösen.

Mit Rückenwind vom G20-Gipfel am Wochenende in Moskau geht es heute in die neue Handelswoche. Die Regierungschefs verblieben ohne scharfe Kritik am Vorgehen Japans beim Versuch seine exportorientierte Wirtschaft über die Abwertung des Yens zu stimulieren. Die Wechselkurse werden weiterhin ein Ergebnis freier Kursbildung an den Märkten bleiben.

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Sentimentanalyse zeichnet kein klares Bild

In den jüngsten Befragungen der professionellen Anleger an der Börse Frankfurt lässt sich ein verhaltener Optimismus erkennen. Die Interpretation des Verhaltens institutioneller Trader muss klar zyklisch gewertet werden, d.h. ein Optimismus unter den „Profis“ ist ein unterstützendes Argument für den Markt. Die Bärenquote hat hier um -4% nachgelassen, obwohl der Index im Wochenvergleich keine Zugewinne verbuchen konnte.

Quelle: Cognitrend / Börse Frankfurt

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Die Stimmung der Privatanleger hingegen bleibt weiter von Vorsicht geprägt. Die US-Investoren sind auch in der vergangenen Woche auf dem Rückzug. Das Bullenlager verliert im AAII-Sentiment um ein halbes Prozent. Aber auch die Sentimenterhebungen am deutschen Markt lassen keine Euphorie erkennen. Die Stimmungslage für deutsche Aktien rutscht im Februar auf ein Niveau, wie wir es noch Mitte November 2012 gesehen haben.

Quelle: AAII-Sentiment

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Angst vor Währungskrieg belastet Eurokurs

Aber auch beim EUR/USD hat sich die noch im Januar überaus bullische Stimmung schnell eingetrübt. Das Vertrauen in den Euro scheint die Investoren noch schneller zu verlassen als in europäische Aktien, wenn etwas Gegenwind aufkommt. Die offenen Positionen beim Retail-Broker „Oanda“ unterstreichen dieses Bild. Ein deutlicher Überhang von offenen Positionen im Bereich von 1,3300 USD, die auf einen weiter fallenden Eurokurs setzen, lässt uns vermuten, dass der Euro-Dollar auf diesem Niveau eine tragkräftige Unterstützung ausbilden wird. Das Reversal auf Tagesbasis am Freitag würde gut in dieses Szenario passen.

Quelle: oanda.com

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Fazit: Auch wenn der Wochenausgang dann im DAX eher enttäuschend ausfiel, erste positive Akzente auf der Oberseite konnten wir in den letzten Handelstagen bereits spüren. Wir meinen, dass die Märkte an diese stabile Verfassung in der kommenden Woche anknüpfen werden und hier keine Ausdehnung der Korrekturen zulassen werden. Eventuell braucht es noch 1-2 Handelswochen und einen Ausbruch der Volatilität bis die Konsolidierung in ihre finale Phase übergeht, aber der Blick auf die reservierte Stimmungslage am Markt gibt Hoffnung für kurzfristig wieder anziehende Notierungen am deutschen Aktienmarkt.

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Viele Grüße,

Jakob Penndorf

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"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert."

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Über den Experten

Jakob Penndorf
Jakob Penndorf

Jakob Penndorf teilt seit 2015 seine Expertise als Finanz- und Tradingexperte auf GodmodeTrader und Guidants, den Finanzportalen der BörseGo AG. Er startete seine Karriere als Börsenhändler und Analyst bei einer Wertpapierhandelsbank, war Berater und Fondsmanager für Asset Manager in Frankfurt am Main und Gründer eines Finanztechnologie-Unternehmens in Berlin. Jakob Penndorf hat zahlreiche Lehrgänge absolviert, u.a. ist er akkreditierter Berater der namhaften Investmentgesellschaft Dimensional Funds Advisors (DFA) aus den USA, deren Vorstand und Verwaltungsrat führende Finanzforscher wie Kenneth French, Roger Ibbotson oder Eugene Fama angehören. Jakob Penndorf veröffentlichte zahlreiche Fachartikel über Börsenstrategien, Anlegerverhalten und technische Handelssysteme. Er trainiert Unternehmer, Börsenhändler und Investoren im Umgang mit Risiken an den Finanzmärkten.

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