Prop-Trader-Kommentar: DAX löst Makrodivergenzen auf
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Der DAX kann in der vergangenen Woche positiv überraschen: um 5,2% geht es nach oben am deutschen Aktienmarkt, nachdem der Leitindex am vorvergangenen Freitag noch die Marke von 7000 Punkten per Wochenschlusskurs unterschritten hatte. Die US-Indizes stehen dabei trotz des Thanksgiving-Festes in nichts nach. Der marktbreite S&P 500 steigt um 4,12%.
Damit sind die Märkte spürbar in der Jahresendrallye 2012 angekommen. Die Annäherung des wiedergewählten US-Präsident Obamas mit dem Kongress um eine Lösung der „Fiscal Cliff“-Bedrohung zum Jahresende löst die jüngste „Risk-Off“-Haltung vieler Marktteilnehmer auf. Die Dynamik der Aufwärtsbewegung legt nahe, dass einige Marktakteure von der Schnelligkeit der Trendwende überrascht worden sind. Viele Leerverkäufer sahen sich wohl gezwungen, ihre Verkaufspositionen in dem steigenden Markt zu schließen und den Markt „zurückzukaufen“. Eine klassische „Short-Squeeze“.
Makrofokus / Ausblick
Hat man die die makroökonomischen Marktfaktoren in den letzten Prop-Trader-Kommentaren aufmerksam verfolgt, dann sind die jüngsten Kursgewinne an den Aktienmärkten, zugegebenermaßen bis auf die Dynamik, keine große Überraschung:
Die Gewitterwolken einer innen- und haushaltspolitischen Krise in den USA sind kurzfristig vorübergezogen und auch wenn der Himmel alles andere als sonnig erscheint, haben die Anleger wieder eine Perspektive.
An dieser Stelle wollen wir die „Fiscal-Cliff“-Diskussion nicht ausdehnen. Zu viele Fragen sind noch offen. Sowohl die Reaktion auf der Unterseite – immerhin verlor der Dow Jones Index über 8% vom Jahreshoch, als auch die Erleichterungsrallye der letzten Tage erscheint uns hier am Tisch als „übertrieben“.
Nichtsdestotrotz haben die Aktienmärkte die Wende nach oben geschafft. Die hier besprochenen Makrofaktoren stützen diese Annahme. Die Liquiditätseinspeisung der Federal Reserve Bank in den USA mit ihrem Assetkaufprogramm „QE3“ scheint erst jetzt durch die Märkte „eingepreist“ zu werden: Der S&P 500 hat seit der Bekanntgabe von „QE3“ im Performancevergleich immer noch nicht zulegen können und tendiert auf dem Niveau von Anfang September. Im historischen Vergleich stiegen die US-Aktienmärkte im Anschluss an quantitative Lockerungsmaßnahmen seit 2009 um durchschnittlich 20%. Dazu benötigten sie im Schnitt 12 – 18 Monate.
Auf Seiten der US-Konjunkturdaten sehen wir kurzfristig etwas Gegenwind. Sowohl die Arbeitslosenzahlen, als auch die zuletzt immer wieder überzeugenden Konsumentendaten schwächeln bei den aktuellen Erhebungen. Wir hatten im Vorfeld der US-Wahlen die offiziellen Zahlen nicht in Zweifel gezogen, hätten uns jedoch im Nachgang über gleichbleibende Kennzahlen aus der Realwirtschaft gefreut. Ob nun mit oder ohne „Sandy-Effekt“, eine Bestätigung der Konjunkturerholung in den USA steht bislang aus.
Eigentlich bleibt damit alles beim Alten: in einem Niedrigzinsumfeld in den USA und Europa sind Aktien erste Wahl bei der Renditesuche, insbesondere dann, wenn die Konjunktur- und Unternehmenszahlen den Risikoappetit der Investoren anfeuern.
Die Unternehmensprognosen sind konservativer geworden und die Konjunkturdaten der letzten Woche lassen etwas Verunsicherung aufkommen. Die jüngsten Makrodivergenzen (fallende Kurse vs. steigende Ecodaten) dürften mit der letzten Short-Squeeze-Bewegung aufgehoben worden sein. Die US-Märkte haben mit hoher Wahrscheinlichkeit ihre Jahreshochs gesehen und der DAX wird seine Trading-Range (7000-7400) vermutlich nicht mehr in diesem Jahr nach oben aufbrechen.
Damit dürften noch einmal tiefere Einstiege in die Jahresendrallye zu bekommen sein.
(Weiterlesen im Prop-Trader-Premiumservice)
Technik / Tradingideen / Setups
Wie immer erreicht Sie hier ein tendenzieller Wochenverlaufsplan für den DAX. Zu Einzelwerten und Rohstoff- oder Währungssetups erfolgen tagesaktuelle Tradingpläne (je nach Story / Rumour / Ecodaten; etc).
- A) nach moderaten Rücksetzern zum Wochenauftakt bis in den Bereich um 7242/7255, max. bis 7185/7187 Punkte stabilsiert sich der DAX zügig und kann seine freundliche Tendenz der Vorwoche wiederaufnehmen
- B) der weitere Wochenverlauf ist... (Weiterlesen im Prop-Trader-Premiumservice)
Die Tages-VLX-Linie ist Widerstand bei 7294 Punkten, wird jedoch aber wieder zum Wochenanfang auf "bullisch" drehen. Die Indikatorenlage in den höheren Zeitebenen (Tageschart) ist schon fast wieder in den überkauften Bereich vorgedrungen.
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"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert."
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