Prop-Trader: Eurozone geht schmerzhaften Weg
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Die Hiobsbotschaft überrascht die Märkte am Wochenende. Die Eurozone probt den „Sündenfall“ und enteignet Bankkunden in Zypern um eine Zahlungsunfähigkeit des zypriotischen Banksektors abzuwenden. Die Maßnahme erscheint im ersten Moment fragwürdig. Würde es nicht Sinn machen, zu allererst ein Insolvenzverfahren einzuleiten, die Eigentümer und Schuldner, später evtl. sogar die Gläubiger (wie in Griechenland geschehen) zur Kasse zu bitten, bevor man sich an Kundeneinlagen vergreift?
Das Vertrauen ist selbstredend erschüttert. Nicht nur in die zypriotischen Banken, sondern auch in die Eurozone, in den Euro selbst. Ausländische Investoren werden sich von nun an fragen, wie sicher ihre Investitionen in den „harten Euro“ in Zukunft wirklich sind.
Andererseits ist Zypern ein Sonderfall. Ein Banken- und im schlimmsten Fall eine Haushaltssanierung mit frischem (Auslands-)Kapital ist unausweichlich. Wieder einmal besteht Infektionsgefahr für den Finanzmarkt der gesamten Eurozone, sollte ein Mitgliedsland eine Staatspleite nicht abwenden können. Dennoch ist eine Bankenrettung im Stile Griechenlands oder Spaniens undenkbar. Zu halbseiden ist die Rolle Zyperns als Finanz- und Steuerparadies der Eurozone, als dass man den Bürgern der Eurozone neue Hilfskredite in Milliardenhöhe verständlich machen könnte. Und das ganze in einem Wahljahr in Deutschland!
In diesem Sinne erscheint die harte Maßnahme, 7 – 10% der Bankeinlangen in einen Solidarbeitrag umzutopfen durchaus richtig, auch wenn die Eurogruppe wieder einmal ein Feingefühl für die sozialen Fragen der europäischen Südländer vermissen lässt. Eventuell gelingt ja zum Wochenbeginn eine Ausklammerung der zypriotischen Kleinsparer und der bereits angerichtete Vertrauensschaden in die Gemeinschaftswährung könnte etwas abgemildert werden.
Der Euro-Dollar dürfte damit in die anvisierte „Sell-Off“-Phase übergehen. An ein Wiederaufflammen der Renditenkrise an den europäischen Anleihenmärkten glauben wir jedoch nicht, da zum Einen die getroffenen Maßnahmen in Zypern eine reale Stabilisierung des lokalen Bankensektors herbeiführen können und zweitens die EZB als schützende Hand über den Refinanzierungskonditionen wacht. Das war vor einem Jahr noch anders. Damals führte die Unsicherheit um Spaniens Haushaltslage und Bankensektor zu einem unkontrollierten Anstieg der Renditen in Spanien und Italien.
Die Wirtschafts- und Sentimentdaten in der kommenden Woche versprechen einiges an Markteinfluss. Neben dem US-Zinsentscheid am Mittwochabend stehen vor Allem der ZEW- (Dienstag) und IFO-Stimmungsausblick (Freitag) im Fokus.
Quelle: Prop-Trader / GodmodeTrader.de
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S&P Future Wochenchart vom 14.03.2013
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Die Vorgaben für den Aktienmarkt sind negativ. Der Future auf den S&P 500 liegt mit 1,5% im Minus bei 1531,15 Punkten. Die Kurse reagieren damit nahezu mustergültig auf unser Kursziel bei 1555,00 Punkten (Vorwochenhoch 1563,50 Punkte). Die Herleitung des inversiven Schulter-Kopf-Schulter-Targets hatten wir in der Morning Note am Donnerstag beschrieben.
Die asiatischen Börsen liegen im Minus. Der MSCI Asia Pacific verliert 1,6 Prozentpunkte, der Nikkei knapp -2%. Der DAX wird vorbörslich auf 7910,00 Punkte (JFD Indikation) getaxt.
Fazit: Unser am Wochenende gezeichnetes Bild einer kurzfristigen Enttäuschungsphase gilt damit als eingeleitet. Mit Blick auf das starke saisonale Umfeld sollten aber jederzeit von guten Unterstützungsniveaus aus Gegenbewegungen im DAX möglich sein. Wir lösen daher unsere kurzfristigen "Short"-Positionen im DAX planmäßig auf.
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Viele Grüße,
Jakob Penndorf
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"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert."
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