Portugal: EU-Partner erwägen Erleichterungen
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Lissabon (BoerseGo.de) - Das von einer tiefen Rezesion gebeutelte Euro-Land Portugal kann auf weichere Auflagen der internationalen Geldgeber hoffen. Der Chef der Eurogruppe, Jereon Dijsselbloem, hat nach Griechenland auch der Regierung in Lissabon Erleichterungen bei der Haushaltssanierung in Aussicht gestellt. „Wenn aufgrund der wirtschaftlichen Lage mehr Zeit benötigt wird, dann könnte zu gegebener Zeit eine Fristverlängerung in Erwägung gezogen werden“, sagte der niederländische Finanzminister während eines Besuchs in Lissabon. Voraussetzung sei aber, dass die Regierung an ihrem Reformkurs festhalte.
Der portugiesische Finanzminister Vítor Gaspar erklärte zugleich, er könne nicht ausschließen, dass auch nach der bereits im März erfolgten Lockerung der Defizitziele weitere Flexibilität nötig werden könnte. Das Land hatte sich im Gegenzug für internationale Finanzhilfen zu einem Sparkurs verpflichtet.
Im März hatte Lissabon der Geldgeber-Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) eine Lockerung der Ziele für die Etat-Fehlbeträge der nächsten Jahre abgetrotzt. Für 2013 wurde damals ein Minus von 5,5 (statt zuvor 4,5) Prozent festgelegt. Die Frist zur Erreichung des vorgeschriebenen Defizits von maximal drei Prozent wurde zudem um ein Jahr auf 2015 verschoben. Nach dieser neuen Absprache muss Portugal 2014 ein Defizit von 4,0 Prozent erreichen. Lissabon hatte im April 2011 zur Abwendung der Zahlungsunfähigkeit von der Troika ein Hilfspaket in Höhe von 78 Milliarden Euro gewährt bekommen. Im Zuge dessen hat sich Portugal zu einer verschärften Haushaltsdisziplin verpflichtet.
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