Pimco-Manager Gross: Inflation wird nicht zu vermeiden sein
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Berlin (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung des Pimco-Gründers, Bill Gross, sind die Notenbanken der großen Wirtschaftsmächte die größten Gefahrenherde für eine kommende Inflation. „Der allzu großzügige Umgang der Notenbanken mit ihrem Scheckbuch wird unweigerlich zu Preissteigerungen und einer Abwertung der Währungen führen“, sagte der Gründer des weltweit größten Anleihe-Investors im Interview mit der „Welt am Sonntag“. Die Situation erinnere ihn an die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Auch damals habe es einen Abwertungswettlauf gegeben. Diese Entwicklung habe wieder an Fahrt aufgenommen, nicht nur Japan sei dabei, die eigene Währung gezielt zu schwächen, so der Manager des zur Allianz gehörenden kalifornischen Vermögensverwalters. Für die nächsten drei Jahre rechnet Gross für die USA mit einer jährlichen Inflation von drei Prozent.
Als größtes Risiko für die Preisstabilität betrachtet Gross die aktuell betriebene Geld- und Fiskalpolitik, insbesondere in Amerika. Die US-Notenbank Fed hat mehrere Programme aufgelegt, die sogenannte quantitative geldpolitische Lockerung (QE). „Schlussendlich werden staatliche Finanzierungs-Systeme wie das heutige QE schlecht enden”, sagt er. Das Risiko der insgesamt 6.000 Milliarden Dollar umfassenden Bilanzausweiterung bei den sechs größten Zentralbanken der Welt durch Anleihekauf-Programme seit Anfang 2009 „zeigt sich in der Form von Inflation und der Entwertung von Währungen - entweder in Relation zueinander oder zu Rohstoffen wie Öl oder Gold, führt der Anleihen-Experte aus.
Trotz der Bemühungen gehöre ein Wachstum von mehr als 2 Prozent in vielen Ländern der Vergangenheit an, so Gross weiter. „Auch wenn es noch so bitter ist, am Sparen führe angesichts der hohen Schuldenberge kein Weg vorbei, weder in den Vereinigten Staaten noch in Europa“.
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