Pfandbriefbanken: Vergabe von Immobilienkrediten lässt Aufwärtstrend erkennen
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BERLIN (Dow Jones) - Die Vergabe von Immobilienkrediten ist das dritte Quartal in Folge gestiegen und lässt damit einen Aufwärtstrend erkennen, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) erklärte. Das Finanzierungsneugeschäft der vdp-Mitgliedsinstitute legt im zweiten Quartal um 15,6 Prozent zu und erreichte ein Volumen von 31,2 Milliarden Euro. Getrieben wurde der Anstieg von der Nachfrage nach Wohnungsimmobilienfinanzierungen, während Immobilienkredite für Gewerbeimmobilien weniger stark nachgefragt wurden.
"Erstmals seit Herbst 2022 liegt das Immobilienfinanzierungsvolumen in einem Quartal wieder oberhalb von 31 Milliarden Euro. Schon im Auftaktquartal dieses Jahres hat sich eine Belebung in der Immobilienfinanzierung angedeutet, nun verfestigt sie sich", sagte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.
Auch die jüngst vorgelegten vdp-Indexzahlen zur Preisentwicklung signalisierten ein Auslaufen der zweijährigen Abschwungphase am deutschen Immobilienmarkt. Insbesondere der Wohnimmobilienmarkt profitiere bereits vom inzwischen stabileren Zins- und Preisumfeld und den angepassten Renditen.
Mehr Darlehen für Wohnungen, weniger für Gewerbe
Treiber der positiven Entwicklung des Neugeschäftsvolumens waren dem Verband zufolge die Wohnimmobilienfinanzierungen. Das Volumen erhöhte sich im dem Bereich vom zweiten Quartal 2023 zum zweiten Quartal 2024 um 33,1 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro nach zuvor 15,1 Milliarden. Im ersten Halbjahr 2024 betrug die Kreditvergabe für den Bau und Erwerb von Wohnimmobilien 37,9 Milliarden Euro, ein Anstieg um 19,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Gewerbeimmobiliendarlehen verbuchten mit Volumina von 11,1 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2024 und 20,3 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2024 hingegen jeweils ein Minus in Höhe von 6,7 Prozent bzw. 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal bzw. -halbjahr.
"Bei diesen Rahmenbedingungen nimmt die Nachfrage nach Wohneigentum spürbar zu. Das wachsende Finanzierungsvolumen spiegelt diese Entwicklung", so Tolckmitt.
Der Bestand an ausgereichten Immobiliendarlehen erreichte bei den vdp-Mitgliedsinstituten zum 30. Juni ein Volumen von 1.007,2 Milliarden Euro. Gegenüber dem direkten Vorquartal verzeichnete der Bestand damit eine leichte Zunahme, denn Ende März lag das Volumen bei 1.003,5 Milliarden Euro. Mit rund 87 Prozent entfiel der weit überwiegende Anteil des Finanzierungsvolumens auf Immobilien in Deutschland.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/sha
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