Ostdeutsche Wirtschaft hinkt Westen weiter hinterher
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Dresden (BoerseGo.de) - Nach einer Analyse des Ifo-Instituts Dresden wird es in Ostdeutschland in etwa zehn Jahren Vollbeschäftigung geben. Grund dafür sei aber weder ein Konjunkturboom noch eine besonders gute Wirtschaftspolitik der Länder, sondern allein die demographische Entwicklung. Mit rückläufiger Einwohnerzahl sinke das Arbeitskräftepotenzial pro Jahr im Osten um ein bis 1,5 Prozent, teilte das Ifo mit. Aus Sicht der Wirtschaft sei das nicht positiv, denn spätestens dann würden Firmen Personalprobleme haben, warnten die Arbeitsmarktforscher. Während die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Jahr im Osten um 0,5 Prozent stieg, bleibt sie mit 0,1 Prozent im kommenden Jahr nahezu konstant. „Es geht leicht aufwärts, aber die Wachstumsraten sind gering“, sagte der stellvertretende Institutschef Joachim Ragnitz.
Ökonomisch betrachtet hat der Osten weiterhin das Nachsehen. 2013 soll das Wachstum in den neuen Ländern inklusive Berlin nur bei 0,5 Prozent liegen, insgesamt sind es 0,7 Prozent. Demnach wird der Osten beim Aufholprozess auf Westniveau noch eine Strecke zurückzulegen haben, lediglich einzelne Regionen schafften den Anschluss, prognostizieren die Ökonomen. Dass Sachsen oder ein anderes ostdeutsches Land in den kommenden zehn Jahren zum Geberland im bundesdeutschen Finanzausgleich werden könnte, hält Ragnitz für ausgeschlossen. Ostdeutschland werde weiter flächendeckend Geld aus dem Finanzausgleich erhalten.
Ein weiterer Solidarpakt oder andere Sonderprogramme für den Osten seien kaum vorstellbar, so Ragnitz weiter. Vielleicht gebe es einen finanziellen Ausgleich für den demographischen Wandel. Der würde dann aber genauso dem Saarland gezahlt werden müssen. Ragnitz verwies darauf, dass es schon heute im Westen Regionen gibt, in denen die Arbeitslosenquote höher als beispielsweise in Thüringen ist.
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