Ökonom: Euro-Pessimismus völlig verfehlt
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Viele Experten unterschätzen den laufenden Reformprozess in den Euro-Peripheriestaaten. Diese Einschätzung vertritt Joachim Fels, globaler Chefvolkswirt bei Morgan Stanley, im Interview mit der Börsen-Zeitung (Mittwoch). „Ich halte den gegenwärtigen Euro-Pessimismus für völlig überzogen", sagte Fels. In Deutschland sprächen heute genau jene Skeptiker Italien und Spanien die Reformpolitik ab, die vor einigen Jahren auch Deutschland unterstellt hätten, dass es die Wende nicht hinkriege. „Ich nenne hier mal exemplarisch den Ökonomen Hans-Werner Sinn, der die deutsche Wirtschaft noch als ,Basarökonomie` verspottete und die Hartz-Reformen als unzureichend bezeichnet hatte.“ Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts habe dabei völlig unterschätzt, welchen Anpassungsdruck die damalige Krise in Deutschland auslöste. Die heutigen Krisenländer hätten den Willen, sich zu ändern, bräuchten dafür nur mehr Zeit.
Und hier müsse die EZB in die Bresche springen und notfalls gegen zu hohe Zinsen am Anleihemarkt intervenieren. Ernste Inflationsgefahren entstünden dadurch auf absehbare Zeit nicht. Im Augenblick bestünden eher Deflationsgefahren, vor allem in den Krisenländern. Der relevante Zins für die Realwirtschaft sei einfach zu hoch, so der Ökonom.
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