Nordafrika: Wirtschaftswunder in Sichtweite?
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Schuldenkrise der Industrienationen führt dazu, dass sich Anleger mehr denn je nach Alternativen umschauen. Eine Region, die dabei zunehmend in den Blickpunkt rückt, ist Arabien und Nordafrika. Allerdings kämpfen einige Länder immer noch mit den Auswirkungen des arabischen Frühlings, der im Dezember 2010 beginnenden Serie von Protesten, Aufständen und Revolutionen in der arabischen Welt von Nordafrika bis zur arabischen Halbinsel (der MENA-Region).
Nach einem durch anhaltende Streitigkeiten bedingten Abschwung ist das reale Wirtschaftswachstum Ägyptens und Tunesiens wieder so hoch wie vor den Protesten, absolut gesehen aber weiter niedrig, führen die Experten von AXA Investment Managers in einem aktuellen Beitrag über die Region aus. Sie sind der Meinung, dass die viele arabische Länder ein reales Pro-Kopf-BIP ähnlich der Türkei erreichen könnten, wenn sie nur umfassende Reformen durchführten.
AXA IM fordert als einen Reformpunkt mehr Demokratie. Nach eigener Analyse von AXA IM steigt das reale Pro-Kopf-BIP nach dem Übergang zur Demokratie um durchschnittlich 2,4 Prozent. Das reale BIP in Tunesien und Ägypten ist nach einem deutlichen Einbruch im Jahr 2011 bereits jetzt wieder so hoch wie vor dem arabischen Frühling; das Wachstum war hier sogar höher als das durchschnittliche Wachstum anderer Länder beim Übergang zur Demokratie.
Weiterhin sei eine Wirtschaftspolitik notwendig, die mehr Menschen am Arbeitsmarkt und dadurch am Wirtschaftswachstum teilhaben lässt. Nach Daten der Weltbank, auf die sich AXA IM beruft, könnte dies die Arbeitslosigkeit von zurzeit 14,5 auf 8,8 Prozent in drei Jahren und 7,1 Prozent in weiteren vier bis sieben Jahren verringern. Dies würde mit einem deutlichen Anstieg des realen BIP um zunächst durchschnittlich zwei Prozent und einem massiven Anstieg des Anteils der Investitionen am BIP einhergehen. Hinzu kämen ein Abbau von Handelsschranken und eine geringere Wahrscheinlichkeit von Wirtschaftskrisen.
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