Kommentar
12:25 Uhr, 16.11.2012

NASDAQ 100 vs. EUR/JPY - Gelingt die Kopie?

Erwähnte Instrumente

Der NASDAQ 100 Index geriet in den vergangenen Wochen am stärksten unter Druck bei den amerikanischen Leitindizes und erreichte gestern den schwachen Unterstützungsbereich bei 2.510 - 2.515 Punkten. Es ist eine Abwärtstrendbeschleunigung zu erkennen, die eigentlich gegen eine Trendwende nach oben hin spricht.

Möglicherweise kann es hier oberhalb von 2.500 Punkten aber doch noch zum Start einer Erholung kommen, zumal das Schwergewicht Apple mit dem Bereich bei 513 - 523 $ eine markante Kreuzunterstützung erreicht hat. Denkbar wäre sogar eine dynamische Rally ausgehend von der noch unbestätigten, potenziellen Unterkante einer steigenden Konsolidierungsformation. Anbei der Tageschart (1 Kerze = 1 Tag) des NASDAQ 100 Index:

In der Elliott-Wellen-Theorie sind solche in Trendrichtung verlaufende Korrekturen unter der Bezeichnung "Running Flat" bekannt und charakterisieren sich wie in diesem Beispiel innerhalb des Aufwärtstrends durch Anstiege auf neue Zwischenhochs (wie der Index im September), denen aber gleich danach deutliche Abwärtsbewegungen folgen. Am Ende ist hat die Abwärtswelle (Welle c in den letzten Wochen) exakt die prozentuale Ausdehnung wie die erste Abwärtsbewegung (Welle a im Anfang April bis Ende Mai).

Einer solchen "Running Flat" Konsolidierung folgt anschließend eine größere Rallybewegung, was aber angesichts sich verschlechternder Chartbilder der US Indizes nun in Frage steht. Für eine Rally würde die Saisonalität sprechen, in der Regel sind die Wintermonate tendenziell bullische Monate. Wie es auf Sicht einiger Monate weitergeht, soll hier aber nicht Gegenstand der Besprechung sein. Der Fokus liegt auf dem kurzfristigen Bild.

Wie eine kurzfristige Erholung aussehen könnte, hat das Währungspaar EUR/JPY vorgemacht, das in dieser Woche dynamisch von einer solchen unbestätigten Unterkante eines flachen Aufwärtstrendkanals innerhalb einer übergeordneten Rally nach oben hin abprallt. Hier der EUR/JPY Chart (1 Kerze = 4 Stunden):

Ähnlich könnte nun auch eine Erholung im NASDAQ 100 Index anlaufen. Oberhalb von 2.500 Punkten könnte eine Erholung in Richtung 2.635 - 2.650 Punkte starten. Darüber hinaus liegt bei 2.700 - 2.715 der höhere Widerstandsbereich, dessen Überwinden die Chancen auf einen neuen Rallyschub über das Jahreshoch hinaus deutlich erhöhen würde. Das Szenario kippt bei einem nachhaltigen Rückfall unter 2.500 Punkte, dann müssten weitere Abgaben bis zum breiten Unterstützungsbereich bei 2.400 - 2.440 Punkten eingeplant werden. Spätestens dort sollte dann eine Erholung starten.

Für den Start einer Erholung in Kürze würde auch das Verhältnis der Aktien mit neuen 52-Wochenhochs gegenüber Aktien mit neuen 52-Wochentiefs an der New York Stock Exchange sprechen, welches im Indikator NYHLR (NYSE New High/Low Ratio) dargestellt ist. Dieser Indikator erreicht den tiefsten Stand seit über einem Jahr.

Wie hier im Vergleich zum marktbreiten U.S. Total Stock Market Index zu sehen ist, bestehen auf dem tiefen Niveau durchaus Chancen auf den Beginn einer größeren Erholung. Dies muss aber nicht heißen, dass die US Indizes nicht noch ein Stück weiter abrutschen können, auch der NYHLR hätte noch Spielraum nach unten.

Es wird sich also heute oder nächste Woche entscheiden, ob der NASDAQ 100 Index vom aktuellen Niveau aus eine deutliche Erholung startet oder erst nach einem weiteren Rutsch bis 2.400 - 2.440 Punkten. Das eingezeichnete bullische Szenario (blau) ist antizyklisch und sehr spekulativ zu werten, könnte aber dem Risikoprofil entsprechende Tradingchancen mit gutem CRV bieten.

Viel Erfolg,
André Rain - Technischer Analyst bei GodmodeTrader.de

GodmodeTrader ist ein Service der BörseGo AG : http://www.boerse-go.ag

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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