Munich-Re-Chef Wenning sieht keine neue Finanzkrise
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FRANKFURT (Dow Jones) - Munich-Re-Chef Werner Wenning rechnet nicht damit, dass sich die derzeitigen Turbulenzen im Bankensektor zu einer neuen Finanzkrise ausweiten.
"Ich befürchte nicht annähernd eine Finanzkrise, wie wir sie 2008 gesehen haben", sagte Wenning der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in einem Interview. "Bis dato sind keine faulen Kredite oder Papiere im Spiel."
Allerdings könnte es Schwierigkeiten bei einzelnen Banken geben, infolge derer solide Banken durch Mittelzuflüsse profitieren würden. "Ich erwarte schon, dass es in nächster Zeit immer wieder mal einzelne Institute treffen könnte, die während der Niedrigzinsphase unverhältnismäßige Risiken eingegangen sind", sagte Wenning. "Einzelne könnten sich dabei überfordert haben. Das macht mich nicht nervös. Im Gegenteil. Im Prinzip ist es gut, wenn Solidität belohnt wird und gewinnt."
Für seine eigene Branche sieht Wenning weniger Probleme. "Bei Versicherungen kann es keinen Bank Run geben. Voraussetzung für Geldabzug ist der Schaden- beziehungsweise Leistungseintritt."
Wenning kritisierte die Zentralbanken für die Dauer der vorangegangenen Niedrigzinsphase. "Es war absolut in Ordnung, dass sie das nach der Finanzkrise als Nothilfe gemacht haben, um den Ländern und Banken Zeit zu kaufen", sagte Wenning. "Aber es war nicht in Ordnung, dass sie so lange dabei geblieben sind, ohne dass Länder ihre Staatsschulden saniert haben."
Kontakt zur Autorin: unternehmen.de@dowjones.com
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