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07:31 Uhr, 09.06.2023

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Australien bleiben die Börsen wegen King's Birthday geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Der chinesische Erzeugerpreisindex ist im Mai auf den niedrigsten Stand seit mehr als sieben Jahren gesunken, während die Verbraucherpreise wegen höherer Lebensmittelpreise leicht angestiegen sind. Wie die chinesische Statistikbehörde mitteilte, ging der Erzeugerpreisindex um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück, nach einem Rückgang von 3,6 Prozent im April. Das ist der schwächste Wert seit Februar 2016, als der Index um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr fiel. Ökonomen hatten im Schnitt einen Rückgang von 4,3 Prozent erwartet. Als Gründe für den Rückgang führte die Behörde unter anderem die weltweit sinkenden Rohstoffpreise und den schwächelnden inländischen und internationalen Markt für Industriegüter an. Der chinesische Verbraucherpreisindex stieg im Mai um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lag damit leicht über dem Anstieg von 0,1 Prozent im April. Volkswirte hatten mit einer Zunahme von 0,3 Prozent gerechnet.

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.015,00  -0,1 % 
E-Mini-Future S&P-500     4.293,00  -0,1 % 
E-Mini-Future Nsdq-100   14.489,75  -0,1 % 
Nikkei-225               32.202,08  +1,8 % 
Schanghai-Composite       3.215,64  +0,1 % 
Hang-Seng-Index          19.350,52  +0,3 % 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                133,77    -10 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.989,96      +0,2 % 
DAX-Future     16.025,00      +0,4 % 
XDAX           16.014,55      +0,4 % 
MDAX           27.182,35      +0,2 % 
TecDAX          3.202,00      -0,4 % 
EuroStoxx50     4.297,68      +0,1 % 
Stoxx50         3.976,42      -0,0 % 
Dow-Jones      33.833,61      +0,5 % 
S&P-500-Index   4.293,93      +0,6 % 
Nasdaq-Comp.   13.238,52      +1,0 % 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       133,87        +58 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Seitwärtsbewegung an Europas Börsen dürfte auch am Freitag anhalten. Es zeichnet sich eine wenig veränderte Eröffnung im DAX um 16.000 Punkte ab. Im Fokus der Anleger steht weiterhin die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Mit jedem Datensatz schwankt die an den Märkten eingepreiste Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts. Die am Vortag veröffentlichten US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, deren Zahl deutlich höher als erwartet lag, nährten die Spekulationen auf eine Zinspause. Dem steht indes der sehr viel stärker als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht für Mai vom vergangenen Freitag gegenüber.

Rückblick: Gut behauptet - Etwas Unterstützung kam aus China. Dort haben die sechs größten staatlichen chinesischen Banken laut der "FT" auf Weisung der Regierung in Peking am Donnerstag ihre Einlagensätze gesenkt. Im Handel rechnet man indes mit einem zurückhaltenden Geschäft bis zu den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank und der EZB in der kommenden Woche. Aussagen auf dem Kapitalmarkttag schickten die Aktie von Orsted um 5,1 Prozent nach oben. Das angestrebte jährliche EBITDA-Wachstum von 13 bis 14 Prozent bis 2030 etwa liegt laut der Bank of America 6 Prozentpunkte über der Konsensschätzung. Für Wizz Air ging es nach Geschäftszahlen an der Londoner Börse kräftig um 4,4 Prozent nach unten. Die Zahlen wurden von Davy als solide eingestuft, auch wenn sie unter den Erwartungen waren.

DAX/MDAX/TECDAX

Conti rückten 1,9 Prozent vor. "Dass sie anspringen, war nur eine Frage der Zeit", so ein Marktteilnehmer. Nachdem die Autotitel schon losgelaufen seien, sollten nun auch langsam die Zulieferer wiederentdeckt werden. BMW gewannen 1 Prozent, VW 1,1 Prozent und Daimler Truck 2,4 Prozent. Positiv für den Autosektor wurde die Aussicht auf neue Stimulierungsmaßnahmen aus China gesehen. Airbus hat im Mai 63 Flugzeuge an 36 Kunden ausgeliefert, so viele wie noch in keinem anderen Monat seit Jahresbeginn. Die Airbus-Aktie zeigte sich wenig bewegt und schloss unverändert. Thyssenkrupp lagen mit Aufschlägen von 1,8 Prozent weiter gut im Markt. Wie am Vortag bekannt wurde, soll Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) für die indische Marine konventionelle U-Boote konstruieren. Nach einer Kaufempfehlung ging es für Evotec gleich um 8,4 Prozent nach oben. Die Citigroup traut dem Unternehmen zu, zum "Tesla der Biologika-Hersteller" zu werden.

XETRA-NACHBÖRSE

In recht ruhigen Bahnen verlief der nachbörsliche Handel am Donnerstag nach Aussage eines Händlers von Lang & Schwarz. Wegen des Feiertages Fronleichnam in einigen Teilen Deutschlands seien die Umsätze relativ niedrig gewesen. Wichtige Unternehmensmeldungen habe es nicht gegeben.

USA - AKTIEN

Fester - Im Blick stand weiter die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Hierzu gab es potenzielle neue Erkenntnisse von den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. Denn deren Zahl lag deutlich höher als erwartet, womit die Spekulation auf eine Zinspause wieder etwas an Fahrt gewann. Dies trieb vor allem die zinssensitiven Technologiewerte an. Für die Aktien von Intel, Amazon und Nvidia ging es um bis zu 2,8 Prozent aufwärts. Am Vortag habe die Zinserhöhung der Bank of Canada die Anleger aber daran erinnert, dass die Fed möglicherweise ebenfalls überraschen könnte, hieß es. Bei den Einzelwerten stürzten Gamestop um 17,9 Prozent ab, nachdem der angeschlagene Videospiele-Händler neben der Vorlage von Geschäftszahlen die Entlassung seines CEO Matt Furlong bekannt gegeben hatte. Für die Tesla-Aktie ging es um 4,6 Prozent aufwärts. Der US-Elektroautohersteller erwägt einem Zeitungsbericht zufolge den Bau eines E-Auto-Montagewerks in der Nähe der spanischen Stadt Valencia. Dies berichtet die spanische Wirtschaftszeitung Cinco Dias unter Berufung auf ungenannte Quellen.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,52         -4,6          4,56            9,7 
5 Jahre                  3,86         -8,2          3,94          -14,4 
7 Jahre                  3,80         -8,4          3,88          -17,4 
10 Jahre                 3,71         -8,2          3,80          -16,7 
30 Jahre                 3,88         -6,3          3,95           -8,6 
 

Die US-Anleihen drehten nach den wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten ins Plus, da diese der US-Notenbank eine Zinspause ermöglichen könnten. Am Vortag hatte es noch kräftige Renditeaufschläge gegeben, gestützt von neuen geldpolitischen Spekulationen nach der Zinserhöhung der kanadischen Notenbank. Die Zehnjahresrendite fiel um 8,2 Basispunkte auf 3,71 Prozent.

+++++ DEVISENMARKT +++++

           zuletzt  +/- %       0:00  Do, 18:06 Uhr   % YTD 
EUR/USD     1,0777  -0,0 %     1,0782         1,0779   +0,7 % 
EUR/JPY     150,19  +0,3 %     149,79         149,75   +7,0 % 
EUR/CHF     0,9696  +0,0 %     0,9693         0,9706   -2,0 % 
EUR/GBP     0,8589  +0,0 %     0,8586         0,8594   -2,9 % 
USD/JPY     139,38  +0,3 %     138,91         138,94   +6,3 % 
GBP/USD     1,2548  -0,1 %     1,2559         1,2543   +3,8 % 
USD/CNH     7,1343  +0,2 %     7,1200         7,1237   +3,0 % 
Bitcoin 
BTC/USD  26.490,42  -0,3 %  26.580,28      26.707,29  +59,6 % 
 

Der Dollar zeigte sich mit deutlichen Abgaben. Der Dollar-Index verlor 0,7 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf die gestiegenen Erwartungen einer Zinspause durch die US-Notenbank. Der Euro kletterte auf 1,0781 Dollar.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

           zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex    70,84        71,29  -0,6 %    -0,45  -11,3 % 
Brent/ICE    75,49        75,96  -0,6 %    -0,47   -9,9 % 
 

Für die Ölpreise ging es zwischenzeitlich kräftig nach unten. Auslöser waren Berichte, wonach die USA und der Iran möglicherweise kurz vor einem vorläufigen Atomabkommen stehen. Damit hätten die Sanktionen gegen den Iran gelockert und größere Mengen iranischen Rohöls auf den Weltmarkt gelangen können, was die Preise belastet hätte. Die Ölpreise holten im Verlauf dann einen Teil der Verluste wieder auf. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hat das Weiße Haus eine bevorstehende Einigung dementiert. Für Brent und WTI ging es noch um bis zu 2,1 Prozent nach unten.

METALLE

                zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)    1.962,81  1.965,45  -0,1 %    -2,64  +7,6 % 
Silber (Spot)     24,25     24,28  -0,1 %    -0,03  +1,2 % 
Platin (Spot)  1.017,88  1.015,00  +0,3 %    +2,88  -4,7 % 
Kupfer-Future      3,78      3,80  -0,5 %    -0,02  -1,1 % 
 

Der Goldpreis legte mit den gestiegenen Spekulationen um eine Zinspause der Fed und mit dem schwachen Dollar zu. Die Feinunze verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 1.965 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

UKRAINE-KRIEG

- Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja erhält nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auch nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms weiterhin Wasser für die Kühlung der Brennelemente aus dem Stausee. "Das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja pumpt weiterhin Kühlwasser aus dem Kachowka-Stausee", hieß in einer IAEA-Erklärung. Eine Prüfung habe ergeben, dass der Pumpvorgang "auch dann fortgesetzt werden kann, wenn der Pegel unter die aktuelle Schwelle von 12,7 Metern fällt", die zuvor als kritisch eingestuft worden war.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

June 09, 2023 01:31 ET (05:31 GMT)

-Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine hat der ukrainische Energieminister europäische Partner gebeten, größere Mengen Strom an sein Land zu liefern.

- Südafrika hat sich offen für eine Rolle als Gastgeber von Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine gezeigt.

USA / GROSSBRITANNIEN

wollen angesichts des wirtschaftlichen und militärischen Aufstrebens Chinas ihre Kooperation verstärken. US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Rishi Sunak beschlossen am Donnerstag bei einem Treffen im Weißen Haus eine engere Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie und bei für die Energiewende notwendigen Rohstoffen.

INNENPOLITIK USA

Ex-US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Angaben wegen seines Umgangs mit Geheimdienstdokumenten nach dem Ende seiner Amtszeit angeklagt worden. "Die korrupte Biden-Regierung hat meine Anwälte informiert, dass ich angeklagt wurde, scheinbar wegen der falschen Geheimdokumentenaffäre", erklärte Trump am Donnerstag. Eine Bestätigung durch das US-Justizministerium lag zunächst nicht vor.

EU-ASYLKOMPROMISS

Die EU-Länder haben sich im jahrelangen Asylstreit geeinigt. Sie stimmten am Donnerstagabend in Luxemburg im dritten Anlauf einem Kompromissvorschlag des schwedischen Ratsvorsitzes zu, wie Schwedens Migrationsministerin Maria Malmer Stenergard sagte. Sie sehen Asylverfahren an den EU-Außengrenzen vor und eine bessere Verteilung von Migranten zwischen den Ländern.

WAHLRECHT DEUTSCHLAND

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hat das von der Ampel-Koalition auf den Weg gebrachte Gesetz zur Wahlrechtsreform unterzeichnet.

GOOGLE

will ein lange verzögertes Produkt, mit dem Nachrichtenverlage für die Veröffentlichung ihrer Inhalte bezahlt werden, in diesem Sommer in den USA auf den Markt bringen. Das bevorstehende Debüt des Produkts mit dem Namen Google News Showcase kommt zu einem Zeitpunkt, an dem verschiedene Länder auf der ganzen Welt Gesetze verabschiedet haben oder in Erwägung ziehen, die es Verlegern ermöglichen, Zahlungen von Technologieunternehmen - darunter Google und die Facebook-Muttergesellschaft Meta Platforms - für die Veröffentlichung ihrer Inhalte einzufordern.

GENERAL MOTORS (GM)

Elektroautos von GM sollen künftig die gleiche Lade-Hardware wie Tesla verwenden. Wie GM mitteilte, hat Tesla zugestimmt, GM-Kunden ab dem nächsten Jahr Zugang zu 12.000 Tesla-Schnellladestationen, den so genannten Superchargern, zu gewähren. Zudem würde Teslas Lade-Technologie weiter als Industriestandard etabliert.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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