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13:45 Uhr, 05.03.2013

Microsoft droht neue Milliardenstrafe aus Brüssel

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Brüssel/ Redmond (BoerseGo.de) - Der Softwarekonzern Microsoft könnte von der EU-Kommission erneut zu einer hohen Strafzahlung verurteilt werden. Die EU verlangt von dem Konzern, dass die Nutzer des Betriebssystems Windows den Webbrowser frei wählen können. Die Kartellwächter drohen dem Konzern nun wegen mangelnder Auswahl an alternativen Browsern mit einer Milliardenstrafe. Die EU-Kommission wird am morgigen Mittwoch über die Kartellstrafe entscheiden, wie die Nachrichtenagentur dpa-AFX aus Kommissionskreisen in Brüssel erfahren hat.

Die obersten Wettbewerbshüter Europas sind in dem eigentlich im Jahr 2010 beendeten Fall im Herbst des vergangenen Jahres wieder tätig geworden. Denn der Software-Konzern verstieß gegen die zentrale Auflage aus dem früheren EU-Kartellverfahren von 2009: Die Amerikaner hatten zugesagt, bis 2014 den Windows-Nutzern neben dem Internet Explorer weitere Browser anzubieten. Das habe der Konzern zwischen 2011 und 2012 jedoch eineinhalb Jahre lang unterlassen, so der Vorwurf. Ein Auswahlfenster, das dem Nutzer Alternativen zum Internet Explorer anbieten soll, ist in dieser Zeit wieder aus dem System verschwunden.

Microsoft hatte von einem technischen Fehler gesprochen und sich entschuldigt. Auf Druck aus Brüssel sagte Microsoft zu, das Funktionieren des Browser-Auswahlschirms für Windows 8 zu ändern. Aber offenbar zu spät: Brüssel hatte im Oktober nach einer Prüfung festgestellt, dass Microsoft seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt habe. Die EU-Kommission kann nun eine Strafe von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes eines Unternehmens verhängen. Maximal könnten damit bis zu 7,3 Milliarden US-Dollar an Strafzahlung für den US-Konzern fällig werden.

Schon mehrfach ist Microsoft aus Brüssel abgestraft worden und musste bereits 1,7 Milliarden Euro EU-Strafe abdrücken.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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