Kommentar
00:00 Uhr, 16.03.2012

Markttechnik - Konto binnen Jahresfrist verdoppeln ?

Bis zum heutigen Tage und wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit streiten sich die Gelehrten um das Thema was denn zuerst dagewesen sei: Das Ei oder das Huhn. Kennen Sie die Antwort? Trösten Sie sich, ich kenne sie auch nicht. Obwohl, wer an den biblischen Schöpfungsvorgang glaubt, hat auch die Lösung, denn dann war logischerweise zuerst das Huhn da. So einfach kann manchmal die Lösung sein. Doch auch da streiten sich ja bekanntlich die Experten: Evolution oder Schöpfung. Ebenfalls ein unendliches Thema.

Genauso wie sich die Experten über das oben genannte Thema streiten, genauso so verschieden sind die Meinungen wenn es um das Thema Börse geht. Wenn Sie fünf Händler nach dem Verlauf einer Aktie fragen, werden Sie vermutlich fünf, wenn nicht sogar sechs, verschiedene Meinungen bekommen. Denn hier unterscheiden sich grundsätzlich schon mal diejenigen, die sich nach der Fundamentalanalyse ausrichten, gegenüber denjenigen, die nur auf den Chart schauen, allgemein auch als Chartisten oder Markttechniker bekannt. Natürlich haben beide Parteien im Börsenuniversum ihre Berechtigung, entscheidend ist und wird natürlich immer sein, wie sich die Analyse und ihre praktische Umsetzung auf dem jeweiligen Konto auswirkt.

In diesem Aufsatz möchte ich jedoch nicht auf die Unterschiede zwischen fundamentaler Analyse und charttechnischem Ansatz eingehen, sondern die verschiedenen Blickwinkel und die Herausforderungen, welche es im reinen charttechnischem Trading gibt.

Nun lautet der Grundtenor der klassischer Charttechnik dahingehend, dass nahezu jeder Chart aus Bewegung und Korrektur besteht. Selbst wenn man von einer Seitwärtsphase ausgeht, besteht diese jedoch ebenfalls aus Bewegung und Korrektur, nur eben in einer kleineren Zeiteinheit. Und damit stehen wir vor einer ersten Hürde – die Zeiteinheiten.

Nun hat jeder Trader, Händler, Fundamentalist oder Chartist, der mit echtem Geld handelt, seiner Orders im Orderbuch. Allerdings hat jeder Trader seine eigenen Ziele. Der eine will seine Position nur Sekunden halten, der nächste Minuten, Stunden, Tage oder sogar über Wochen und Monate. Durch diese Orders im Orderbuch entstehen die Trends, bzw. Bewegung und Korrektur. Man kann sogar sagen, dass je mehr Kapital im Spiel ist, desto größer werden die Zeiteinheiten gewählt. Ein riesiger Ozeandampfer lässt sich schließlich auch nicht innerhalb weniger Meter wenden, wohl aber ein Speedboot.

Die verschiedenen Zeiteinheiten - oder andere bezeichnen sie auch als verschiedene Trends -, stellen nun die Crux an der Charttechnik dar. Welcher Trend, welche Zeiteinheit ist nun für mich die Richtige? Handel ich den Tickchart, den 1-Minutenchart, den 5er Chart, den 7,5er Chart? Wäre der kleinste Trend, der kleine Trend, der mittlere Trend oder doch der große Trend für mich der Beste? Sie sehen schon an dieser Aufzählung, dass auch das Thema Charttechnik kontrovers angegangen werden kann. Verfolgt man nämlich im WWW in diversen Foren und Gruppen die Diskussionen, so könnte man glatt zu der Überzeugung kommen, es gibt doch keine einheitliche Auslegung der klassischen Charttechnik. Ich darf Sie beruhigen, es gibt sie doch!

Doch um dieses komplexe und doch auch wieder so einfache Thema Charttechnik in Gänze verstehen zu können, wird man sich mehr als einmal mit den ausgeführten Gedanken beschäftigen müssen. Wer nämlich beginnt, das Gelernte in die Tat umzusetzen, wird sehr schnell auf das bereits oben angesprochene Thema stoßen. Nämlich die Erkenntnis, welche Zeiteinheit oder welcher Trend zu meiner Persönlichkeit passt.

Ich will ganz ehrlich sein: ich selbst habe zwei Konten gegen die Wand gefahren, bevor ich zu der glorreichen Erkenntnis kam, dass ich unterhalb des Tagescharts nichts zu suchen habe. Jeder, der sich also mit dem Thema Charttechnik auseinandersetzt, wird erst mal für sich klären müssen, zu welcher Zeiteinheit er sich hingezogen fühlt. Hier spielen natürlich auch wieder die persönlichen Lebensumstände, das zur Verfügung stehende Kapital und der persönliche Charakter eine maßgebliche Rolle. Wie viel Zeit habe ich überhaupt für das Trading? Kann ich es mir leisten, täglich mehrere Stunden vor den Schirmen zu sitzen? Oder habe ich noch einen Hauptberuf, der es mir erlaubt gerade mal morgens oder abends die eine oder andere Stunde vor den flackernden Charts zu verbringen?

Genauso wichtig ist auch der eigene Charakter. Bin ich der ruhige, von Haus aus disziplinierte und organisierte Trader? Oder eher doch der unruhige Geist, den es kaum wenige Minuten an einem Platz hält? Für Letzteren wäre das Trading im Tageschart (man nennt das dann auch Swing-oder Positionstrading) nahezu unerträglich. Tagelang auf ein Signal warten, tagelang den Stopp nicht nachziehen dürfen oder können – das scheidet für solch eine Persönlichkeit auf den ersten Blick auf jeden Fall mal aus. Oder gibt es da doch noch einen anderen Blickwinkel?

An dieser Stelle darf ich Ihnen ein Geheimnis verraten: Wer im Trading nicht lernt, seine Emotionen im Griff zu haben, wird langfristig keinen Erfolg auf dem Schlachtfeld der Börse haben. Warum werden eher wenigeTrader langfristig erfolgreich? Ganz einfach, weil sie lernen ihre Emotionen zu kontrollieren und damit von der Angst und Gier der anderen, die dies nicht können, zu profitieren.

Weil wir schon so ehrlich zueinander sind, möchte ich Ihnen noch etwas verraten, was meiner persönlichen Erfahrung entspricht: Wer nicht lernt, im Tageschart erfolgreich zu traden, wird auch in den kleineren Zeiteinheiten dauerhaft keinen Erfolg haben. Das amüsante an dieser Aussage ist nämlich dann die Folgeerscheinung. Lernen Sie über einen längeren Zeitraum erfolgreich im Tageschart zu handeln, werden Sie selten Lust verspüren, sich mit schwitzenden Händen vor den Bildschirm zu setzen, um vielleicht im 5 Minutenchart zu handeln. Warum auch? Mit entsprechender Diversifizierung ist es durchaus auch möglich, sein Konto binnen Jahresfrist zu verdoppeln – und das im Tageschart.

Kehren wir aber nochmals zurück zu den verschiedenen Zeiteinheiten oder Trends. Oftmals scheiden sich hier die Geister. Wer bereits mit der klassischen Charttechnik zu tun hatte, dem wird die 1-2-3 Punktezählung bekannt sein. Doch wo setze ich den Punkt 1, d. h. wo beginnt ein Trend zu laufen, wo ist seine Ausgangsbasis? Wo setze ich den Punkt zwei? Aus wie vielen Kerzen darf eine Korrektur bestehen? Und wo setze ich dann den Punkt drei?
Der geneigte Leser wird sich womöglich an dieser Stelle stöhnend an die Stirn greifen und sich insgeheim die Frage stellen: Wo bin ich da nur hingeraten? Lohnt sich der Aufwand überhaupt?

Und wieder darf ich sie beruhigen: Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird und ja, der Aufwand lohnt sich.

Wenn sie im Laufe der Zeit das tiefe Wesen der Charttechnik verinnerlicht haben, werden Sie das Trading nur noch als Mittel zum Zweck betrachten. Denn: erfolgreiches Trading ist langweiliges Trading. Sie glauben mir nicht? Dann gehen Sie den Weg, den ich gegangen bin und ich bin überzeugt, Sie werden zu der gleichen Auffassung gelangen. Doch bevor es soweit ist, müssen Sie für sich eine Zeiteinheit oder einen Trend finden, der zu Ihnen passt. Wenn Sie den gefunden haben, gibt es nur noch ein oder höchstens zwei Dinge die Sie zu beachten haben: Den Trend vor Ihnen und vielleicht noch den davor liegenden Trend.
Sehen Sie Ihre Zeiteinheit als Ihr persönliches Boot mit dem Sie über das Börsenmeer schippern. Auf was müssen Sie achten, außer natürlich auf die Großwetterlage? Immer auf den Kahn, welcher vor Ihnen fährt und im Zweifelsfall noch auf den Dampfer, welcher vor dem Kahn seine Fahrrinne zieht. Fahren Sie nämlich in den Rinnen der vor Ihnen liegenden Boote, kann Ihnen so gut wie nichts passieren. Es lohnt sich also nicht, nach hinten zu schauen, denn das Tretboot, welches hinter Ihnen fährt, hat Sie nicht zu interessieren.

Fachlich ausgedrückt heißt das folgendes: Sind Sie im Tageschart unterwegs, schauen Sie bei Ihren Entscheidungen auf den Wochenchart und im Zweifelsfall vielleicht noch auf den Monatschart. Der Stundenchart oder Minutenchart hat Sie nicht zu interessieren. Ganz im Gegenteil, dies würde Sie nur verwirren. Befindet sich der Wochenchart also innerhalb einer Korrekturzone und ist auf dem Weg zum letzten Punkt zwei um einen möglichen Trend fortzusetzen, suchen Sie sich im Tageschart Ihre Signale. Nicht mehr und nicht weniger. So einfach kann Trading sein. So einfach und doch manchmal so schwer.

Wenn Sie sehen wollen, wie diese Art des Tradings in der Praxis funktioniert, freue ich mich, wenn Sie mir auf Godmode-Trader.de folgen.

Hier der Link dazu:
http://bit.ly/xkgr4I

Ich wünsche Ihnen von Herzen auf Ihrem weiteren Tradingweg alles Gute und viel Erfolg.

Markus Gabel

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Über den Experten

Markus Gabel ist geprüfter Vermögensberater und seit dem Jahr 2000 im Finanzbereich tätig. Sein Faible: der Devisenhandel.

Seit 2008 ist er auf die Technische Analyse bzw. die Markttechnik spezialisiert – über alle Märkte hinweg. 2009 begann Markus Gabel seine aktive Tätigkeit mit einem Blog für Einsteiger und Hobbytrader sowie einer täglichen Kolumne über die wichtigsten Devisenpaare. Damit erreichte er regelmäßig Tausende von Lesern. Sein Handelsansatz liegt im Handel aus der Korrektur heraus, von ihm auch „Trading mit der Ballkönigin“ genannt.

Bei GodmodeTrader ist Markus Gabel seit 2012 und betreut den Trading-Service Gabels Markttechnik Paket. Er fand sein Zuhause im Tageschart mit den Signalgebern aus dem Wochen- und Monatschart. Mit dieser ruhigen Art des Tradings richtet er sich vor allem an die nebenberuflichen Trader, die ihr Kapital selbst auf sinnvolle Art und Weise verwalten wollen.

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