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12:15 Uhr, 02.06.2023

MARKT USA/Wall Street vor Arbeitsmarktbericht freundlich gesehen

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Die Hoffnung auf eine Zinspause im Juni durch die US-Notenbank sorgt an der Wall Street weiter für Kauflaune. Der Aktienterminmarkt lässt auf eine freundliche Handelseröffnung am Freitag schließen, nachdem die Wall Street bereits im späten Vortagesgeschäft von dieser Hoffnung getrieben worden war. Dass der US-Senat das Schuldendrama beendet und den drohenden Zahlungsausfall der Regierung in letzter Minute verhindert hat, wird wohlwollend zur Kenntnis genommen. Doch hatte der Markt nach dem klaren Votum im Repräsentantenhaus eine Zustimmung des Senats bereits als "sicher" vorausgesetzt. Insofern stützt die Aussetzung der Schuldenobergrenze nur noch sehr verhalten den Aktienmarkt.

Der nächste Aufreger könnte jedoch eine erwartete Flut von Renten-Emissionen sein, da die Regierung versuchen dürfte, ihre durch das wochenlange Patt geleerten Kassen wieder aufzufüllen, heißt es im Handel. Einige Analysten warnen daher vor einer möglichen Liquiditätsverknappung, die mittelfristig auch den Aktienmarkt treffen könnte.

Kurzfristig steht aber die Zinsthematik im Blick und da dürfte der noch vor Handelsbeginn erwartete Arbeitsmarktbericht für Mai die Debatte befeuern. Die Meinungen am Markt gehen aber über die Relevanz der Daten auseinander: Denn zuletzt hatten überzeugende Arbeitsmarktdaten wie die offenen Stellen kaum Einfluss auf die Zinserwartungen. Diese wurden vielmehr geprägt von schwachen Daten, die das Bild einer sich langsam immer weiter eintrübenden Konjunkturlage zeichneten - trotz eines unverändert engen Arbeitsmarktes. Aktuell preist der Zinsterminmarkt eine Zinserhöhung im Juni von 25 Basispunkten nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 27 Prozent ein.

"Die Fed sendet eindeutig die Botschaft aus, dass sie eine Zinserhöhung nicht mehr für dringlich hält, während sie gleichzeitig Anleger wissen lässt, dass ihre Aufgabe der Inflationsbekämpfung noch nicht erledigt ist", sagt Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote Bank. Die Fed steuere so die Markterwartungen. Es werde kurzfristig keine Zinserhöhungen geben, gleichzeitig wolle die Fed die Marktbedingungen aber nicht durch übermäßig taubenhafte Spekulationen nachhaltig beeinflussen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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