Markit: Deutschland im Dezember wieder im Wachstumsmodus
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London (BoerseGo.de) - Dank gut laufender Geschäfte im deutschen Dienstleistungssektor kann der Einkaufsmanager-Index Produktion im Dezember erstmals seit April wieder über die wichtige Expansionsschwelle von 50 Punkten klettern. So stieg der "Markit Flash Deutschland Composite Index-Produktion" binnen Monatsfrist um 1,3 Punkte auf 50,5 Zähler an, wie das private Markit-Institut am Freitag in London mitteilte. Die Industrieproduktion wurde hingegen etwas stärker zurückgefahren als im November.
„Deutschland hat im Dezember erfreulicherweise wieder auf den Wachstumspfad zurückgefunden. Zwar laufen die Entwicklungen in der Industrie und im Servicesektor weiter eklatant auseinander, doch deuten die Daten insgesamt darauf hin, das die deutsche Wirtschaft im Dezember nach einem schwierigen Jahresverlauf wieder Tritt gefasst hat“, sagte Paul Smith, Senior-Ökonom bei Markit. Die PMI-Daten deuten laut dem Experten insgesamt auf eine Stagnation der Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2012 hin. „Wegen der enttäuschenden Exportnachfrage aus Europa dürfte die Industrie die Hauptwachstumsbremse bleiben.”
Wie Markit weiter berichtete, klettert der Service-Index Geschäftstätigkeit im Dezember auf den höchsten Wert seit April. Der Geschäftszuwachs habe jedoch eher aus verstärkten Marketingaktivitäten und dem Start neuer Projekte als vom Auftragseingang profitiert, betonten die Marktforscher. Beim Auftragseingang in der Industrie schlug hingegen das 18. Minus in Folge zu Buche. Zurückzuführen war dies laut Befragten auf die Verunsicherung der Kunden hinsichtlich der weiteren Konjunkturentwicklung und den daraus resultierenden Bemühungen, die Lagerbestände möglichst niedrig zu halten. Wie einige Industrieunternehmen dem Londoner Institut berichteten, wurde die anziehende Nachfrage aus Asien und den USA von der hartnäckigen Auftragsflaute innerhalb Europas überkompensiert. Die Industrieproduktion wurde wegen des Mangels an Neu- und Folgeaufträgen jedenfalls zum neunten Mal hintereinander zurückgefahren. Zügig abnehmende Auftragspolster sowohl in der Industrie als auch im Servicesektor sorgten dafür, dass die Auftragsbestände insgesamt zum 18. Mal hintereinander sanken.
Auch die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im Dezember zum zweiten Mal in Folge aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex stieg von 46,5 Punkten im Vormonat auf 47,3 Zähler, wie Markit weiter mitteilte. Es ist zwar der höchste Stand seit März, trotz des Zuwachses liegt der Indikator aber immer noch deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. In den Industrieunternehmen des Währungsraums gab sich das Sentiment nahezu unverändert, bei den Dienstleistern stieg die Laune aber spürbar an.
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