Markit: Anhaltende Talfahrt der Eurozone-Privatwirtschaft im August
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London (BoerseGo.de) - Die Stimmung in der Eurozonen-Privatwirtschaft ist im August den siebten Monat in Folge zurückgegangen. Dies zeigt der finale Markit Eurozone Composite Index an, der gegenüber Juli um 0,2 Punkte auf 46,3 Zähler nachgab und damit auch die Erstschätzung um 0,3 Saldenpunkte unterschritt, wie die Londoner Marktforscher von Markit am Mittwoch bekannt gaben. Mit 46,4 Punkten liegt der bisherige Durchschnitt für das dritte Quartal 2012 in etwa auf dem Niveau des Vorquartals. „Dass der finale Composite-Index die Vorabschätzung leicht unterschreitet, zeigt, dass die Eurozone im dritten Quartal weiter alle Kriterien für eine technische Rezession erfüllt. Hohe Auftragsverluste bei Industrie- und Servicefirmen und der anhaltende Jobabbau verdeutlichen, dass es kurzfristig keine Aussicht auf einen nachhaltigen Konjunktur- aufschwung gibt“, sagte Rob Dobson, Senior Ökonom bei Markit.
Die größte Gefahr gehe derzeit von Deutschland - dem Hoffnungsträger für viele Länder der Währungsunion - aus, wo die Konjunktur zunehmend lahmt, so Robson weiter. „Angesichts rückläufiger Exporte und einer stagnierenden Binnennachfrage wird Deutschland im weiteren Jahresverlauf dieser Rolle (Anm: als Hoffnungsträger) wohl kaum gerecht werden. Sollten die Kernländer wanken, verschlechtern sich auf jeden Fall auch die Aussichten der Peripherieländer“.
Trotz der leichten Abschwächung gegenüber Juli war der Rückgang der Industrieproduktion im August so stark wie selten zuvor seit dem Ende der letzten Rezession 2009, womit der Industriesektor auch erneut schlechter abschnitt als der Servicesektor, teilte Markit weiter mit. Doch auch der siebte Rückgang der Geschäftstätigkeit im Servicesektor fiel etwas stärker aus als im Juli.
Den August-Daten zufolge schrumpfte die Wirtschaftsleistung in nahezu allen von der Umfrage erfassten Ländern. Spanien und Italien blieben Schlusslichter, während Deutschland und Frankreich jeweils mäßige Rückgänge vermeldeten. Einziger Lichtblick war Irland, wo das dritte Wachstum in Folge etwas stärker ausfiel als im Juli.
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