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MÄRKTE USA/Wall Street dreht mit Maßnahmen im Bankensektor ins Plus

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NEW YORK (Dow Jones) - Die Wall Street hat bis zum Montagmittag US-Ostküstenzeit ins Plus gedreht. Hauptthema bleibt der Kollaps der SVB Bank. Allerdings sorgen eingeleitete Maßnahmen für Beruhigung, nachdem die Regulierungsbehörden die Auswirkungen begrenzen wollen. Der Dow-Jones-Index dreht 0,3 Prozent auf 32.019 Punkte ins Plus, S&P-500 und Nasdaq-Composite steigen um 0,4 bzw. 1,1 Prozent.

Finanzministerium, US-Notenbank und US-Einlagensicherung garantieren alle Einlagen der SVB. Und sogar US-Präsident Joe Biden hat sich eingeschaltet und die Sicherheit des US-Bankensystems betont und auf die ergriffenen Maßnahmen verwiesen. "Diese Maßnahmen könnten ausreichen, um einen Teil der derzeitigen Turbulenzen auf den globalen Märkten, die von kleineren US-Banken ausgehen, einzudämmen. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass diese Probleme größtenteils durch die zu lockere Politik der Fed über viele Jahre hinweg entstanden sind und nun durch eine übermäßige Straffung ausgelöst werden", sagt Marktstratege David Kelly von JP Morgan Funds.

Die SVB war zusammengebrochen, nachdem ein Versuch der Kapitalbeschaffung zu einem Ansturm auf die Bank geführt hatte. Die Aufsichtsbehörden gaben außerdem bekannt, dass sie die Kontrolle über die Signature Bank übernommen haben, die viele Kryptowährungsunternehmen bedient. Der US-Bankensektor stellt mit einem Abschlag von 6 Prozent weiterhin das klare Branchenschlusslicht. "Der Zusammenbruch der SVB hat das Potenzial, das Vertrauen in den Bankensektor zu erschüttern, insbesondere in die kleineren Banken", sagt Investmentstrategin Jasmine Duan von RBC Wealth Management Asia.

   US-Zinsspekulationen belasten Dollar und Renditen 

Am Rentenmarkt sprechen Händler von Flucht in vermeintliche Sicherheit, aber auch vom Auspreisen von Zinserhöhungsspekulationen. Die Notierungen schießen nach oben und schicken die Renditen auf Talfahrt. Die Volkswirte von Goldman Sachs gehen nicht mehr davon aus, dass die Fed die Zinsen auf ihrer März-Sitzung erhöhen wird. Zuvor hatten sie eine Anhebung um einen Viertelpunkt erwartet. Dennoch rechnen sie nach wie vor mit Zinserhöhungen im Mai, Juni und Juli, so dass der US-Leitzins letztlich auf 5,25 bis 5,5 Prozent steigen würde.

Mit den massiv nachgebenden Marktzinsen sinkt der Dollarindex um 0,9 Prozent und schwächt sich gegenüber den wichtigsten Währungen ab, da die Maßnahmen der Fed zur Stützung des Bankensystems Fragen zum Tempo künftiger Zinserhöhungen aufwerfen. Sinkende Marktzinsen und Dollarschwäche treiben den Goldpreis. Die Ölpreise erholen sich mit steigenden Aktienkursen und fallen nur noch moderat - nach Abschlägen von zwischenzeitlich über 5 Prozent. Mit der Krise um die SVB Bank und die Sorge um eine Ansteckung des Bankensystems sind riskante Anlagen wie Öl nicht gefragt. Die Nachfrage dürfte bei einer Bankenkrise leiden, weil die Konjunktur abgewürgt werden könnte, heißt es.

   Bankenwerte weiter schwach 

Bankenwerte zeigen sich schwach, so fallen Goldman Sachs und JP Morgan um 1,9 bzw. 1,1 Prozent. Die Titel einiger kleinerer Institute stürzen ab, so fallen etwa Western Alliance um 55 Prozent, Pacwest Bancorp um 30 Prozent und First Republic Bank um 62 Prozent.

Pfizer legen um 2,6 Prozent zu. Der Pharmakonzern verstärkt sein Onkologie-Portfolio mit der Übernahme des Biotechnologie-Unternehmens Seagen. Pfizer hat sich mit Seagen auf eine Übernahme für 43 Milliarden US-Dollar geeinigt. Seagen schießen um 16,7 Prozent nach oben.

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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                32.018,52        +0,3 %        108,88          -3,4 % 
S&P-500              3.876,42        +0,4 %         14,83          +1,0 % 
Nasdaq-Comp.        11.256,91        +1,1 %        118,02          +7,6 % 
Nasdaq-100          11.988,92        +1,3 %        158,64          +9,6 % 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,22     -37,3        4,59      -20,2 
5 Jahre         3,69     -27,4        3,96      -31,0 
7 Jahre         3,62     -24,1        3,86      -34,7 
10 Jahre        3,51     -19,7        3,70      -37,4 
30 Jahre        3,60     -10,5        3,71      -36,7 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mo, 9:11 Uhr  Fr, 17:02 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0728        +0,3 %        1,0725         1,0686   +0,2 % 
EUR/JPY                143,10        -0,5 %        144,27         143,53   +2,0 % 
EUR/CHF                0,9774        -0,3 %        0,9817         0,9825   -1,2 % 
EUR/GBP                0,8833        -0,2 %        0,8856         0,8835   -0,2 % 
USD/JPY                133,33        -0,8 %        134,52         134,31   +1,7 % 
GBP/USD                1,2144        +0,5 %        1,2111         1,2096   +0,4 % 
USD/CNH (Offshore)     6,8493        -0,9 %        6,9041         6,9095   -1,1 % 
Bitcoin 
BTC/USD             24.192,68       +10,6 %     22.482,48      19.993,29  +45,7 % 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               75,84        76,68         -1,1 %          -0,84   -5,8 % 
Brent/ICE               81,97        82,78         -1,0 %          -0,81   -4,0 % 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               49,20        52,86         -6,9 %          -3,66  -30,8 % 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.905,06     1.883,18         +1,2 %         +21,88   +4,5 % 
Silber (Spot)           21,79        20,73         +5,1 %          +1,07   -9,1 % 
Platin (Spot)          998,80       957,88         +4,3 %         +40,93   -6,5 % 
Kupfer-Future            4,08         4,05         +0,8 %          +0,03   +7,0 % 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/raz

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