Nachricht
22:17 Uhr, 05.06.2023

MÄRKTE USA/Uneinheitlich - Geldpolitik rückt in den Fokus

Erwähnte Instrumente

NEW YORK (Dow Jones) - Nach den jüngsten kräftigen Gewinnen hat die Wall Street am Montag mit leichten Abgaben geschlossen. An den vergangenen Handelstagen hatten die Indizes kräftig zugelegt, nachdem die Sorge wegen eines US-Zahlungsausfalls ausgeräumt war. Auch der starke Arbeitsmarktbericht vom Freitag mit 339.000 neuen Stellen stützte die Aktien, zumal sich die Arbeitslosenquote erhöht und das Lohnwachstum abgekühlt hat, was es der Fed ermöglichen könnte, ihren Zinserhöhungszyklus im Juni zu unterbrechen.

Damit stand jetzt vor allem die Geldpolitik der US-Notenbank im Fokus, insbesondere die Juni-Zinsentscheidung in der kommenden Woche. Hier hat sich die Erwartung weiter verfestigt, dass die Federal Reserve die Zinssätze in diesem Monat nicht erhöhen wird. Dies wird aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 78 Prozent eingepreist. Einen positiven Akzent setzten derweil chinesische Daten, denn der Caixin-Index aus dem Service-Bereich zeigte eine gesunde Erholung.

"Während wir glauben, dass an der Inflationsfront genügend Fortschritte gemacht wurden, so dass die Fed ihre Zinserhöhungsbemühungen abschließen könnte, denken wir, dass sie im Juni eine Zinspause einlegen, aber ihre Tendenz zu höheren Zinsen nicht vollständig aufgeben wird, bis der Arbeitsmarkt nachhaltige Anzeichen einer Abschwächung zeigt", sagte Brent Schutte, Chief Investment Officer bei Northwestern Mutual Wealth Management.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,6 Prozent auf 33.563 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,2 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,1 Prozent nach unten. Dabei standen den 1.084 (Freitag: 2.547) Kursgewinnern 1.894 (452) Verlierer gegenüber, während 85 (66) Titel unverändert schlossen.

Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten zeigten ein uneinheitliches Bild. So hat sich die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche laut einer Umfrage von S&P Global im Mai lebhafter als im Vormonat gezeigt. Der Auftragseingang der US-Industrie zeigte sich im April mit einer Zunahme um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat nur halb so stark wie von den Volkswirte erwartet. Und auch die vom Institute für Supply Management (ISM) ermittelte Aktivität im Dienstleistungssektor ist im Mai deutlicher zurückgegangen als erwartet.

   Anleihen erholt von Abgaben - Dollar wenig verändert 

Am Anleihemarkt setzten Verkäufe die Notierungen zwischenzeitlich deutlicher unter Druck. Allerdings konnten die Anleihen diese wieder vollständig aufholen. Die Zehnjahresrendite zeigte sich schließlich kaum verändert bei 3,70 Prozent. Teilnehmer berichteten von einer gestiegenen Risikofreude.

Auch der Goldpreis erholte sich von Abgaben im Verlauf. Für die Feinunze ging es um 0,7 Prozent nach oben.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar nach zwischenzeitlichen leichten Gewinnen wenig verändert. Hier wirkte zunächst noch der starke Arbeitsmarktbericht nach, der dem Dollar Auftrieb verliehen hatte. Morgan Stanley sieht den Dollar weiter steigen, da die Sorgen um das Wirtschaftswachstum die Nachfrage nach sicheren Anlagen aufrechterhalten. Den Euro sieht MS am Jahresende bei 1,02 Dollar - der Euro notierte bei 1,0713 Dollar.

Die Ölpreise legten weiter zu, gaben aber deutlichere Gewinne wieder ab. Saudi-Arabien hatte auf der Konferenz der Opec+ mitgeteilt, dass man einseitig die Fördermenge um 1 Million Barrel pro Tag verringern werde. Die Tatsache, dass Saudi-Arabien bereit sei, zusätzliche Kürzungen alleine zu schultern, erhöhe die Glaubwürdigkeit der Kürzungen, sagte Helima Croft von RBC Capital Markets. "Es ist unwahrscheinlich, dass diese Maßnahmen zu drastischen Preisbewegungen führen werden", so Facundo Lucero von Schneider Electric. "Sie sind eher ein Versuch, das aktuelle Preisniveau zu halten". Die Preise für WTI und Brent steigen um bis zu 0,5 Prozent.

   Finanzwerte mit Abgaben - Apple fallen nach Jahreshoch 

Am Aktienmarkt gaben Finanzwerte nach. Das Wall Street Journal hatte berichtet, dass die Kapitalanforderungen für Großbanken um 20 Prozent erhöht werden könnten. Hintergrund ist, dass die Regulierungsbehörden den Sektor nach den Zusammenbrüchen regionaler Banken zu Beginn des Jahres zu stützen versuchen. Der Bankensektor im S&P-500 fiel um 0,6 Prozent. JP Morgan reduzierten sich um 1,0 Prozent, Goldman Sachs um 0,6 Prozent.

Die Apple-Aktie verlor 0,8 Prozent, nachdem sie im frühen Handel noch ein neues Jahreshoch markiert hatte. Der Technologie-Konzern hat bei seiner Entwicklerkonferenz wie erwartet eine Virtual-Reality-Brille präsentiert. Das Headset mit dem Namen "Vision Pro" ist das erste größere neue Hardware-Produkt von Apple seit fast zehn Jahren. Zudem zeigte Apple neue bzw aktualisierte Betriebssysteme für iPhone, iPad, die Watch und den Mac, und zudem zahlreiche neue Funktionen.

Palo Alto Networks kletterten um 4,4 Prozent. Die Aktien des Unternehmens für Cybersicherheit werden in den S&P-500 aufgenommen und dort die Titel von Dish Network (-2,7 %) verdrängen.

=== 
INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          33.562,86  -0,6 %  -199,90      +1,3 % 
S&P-500        4.273,79  -0,2 %    -8,58     +11,3 % 
Nasdaq-Comp.  13.229,43  -0,1 %   -11,34     +26,4 % 
Nasdaq-100    14.556,50  +0,1 %     9,86     +33,1 % 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,48         -2,9          4,51            5,9 
5 Jahre                  3,83         -1,7          3,85          -17,0 
7 Jahre                  3,78         -1,2          3,79          -19,4 
10 Jahre                 3,70         -0,1          3,70          -18,3 
30 Jahre                 3,90         +1,3          3,88           -7,2 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mo, 7:40 Uhr  Fr, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0713        +0,0 %        1,0698         1,0730   +0,1 % 
EUR/JPY                149,50        -0,3 %        149,81         149,87   +6,5 % 
EUR/CHF                0,9705        -0,2 %        0,9739         0,9732   -2,0 % 
EUR/GBP                0,8617        +0,2 %        0,8604         0,8600   -2,6 % 
USD/JPY                139,58        -0,3 %        140,01         139,69   +6,5 % 
GBP/USD                1,2433        -0,1 %        1,2434         1,2476   +2,8 % 
USD/CNH (Offshore)     7,1189        +0,2 %        7,1212         7,0963   +2,8 % 
Bitcoin 
BTC/USD             25.617,61        -5,9 %     26.821,94      27.008,45  +54,3 % 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               71,85        71,74         +0,2 %          +0,11  -10,0 % 
Brent/ICE               76,49        76,13         +0,5 %          +0,36   -8,7 % 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               29,18        23,69        +23,2 %          +5,49  -70,9 % 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.961,19     1.948,10         +0,7 %         +13,09   +7,5 % 
Silber (Spot)           23,58        23,61         -0,2 %          -0,04   -1,6 % 
Platin (Spot)        1.032,68     1.003,03         +3,0 %         +29,65   -3,3 % 
Kupfer-Future            3,76         3,73         +0,9 %          +0,03   -1,4 % 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros

Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche