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22:11 Uhr, 25.05.2023

MÄRKTE USA/Hoffnung auf Ende des Schuldenstreits stützt Kurse

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NEW YORK (Dow Jones) - In vielen Fällen etwas erholt von ihren jüngsten Verlusten haben sich die US-Aktien am Donnerstag präsentiert. Im Streit um die Schuldenobergrenze, der in den vergangenen Tagen auf den Aktienkursen lastete, gibt es wieder etwas Hoffnung, dass dieser rechtzeitig beigelegt wird. Sowohl US-Präsident Joe Biden als auch der republikanische Sprechers des Repräsentantenhauses Kevin McCarthy berichteten von einigen Fortschritten in den Verhandlungen.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent, belastet unter anderem von deutlichen Kursverlusten bei Intel. Der S&P-500 gewann dagegen 0,9 Prozent und der Nasdaq-Composite kletterte um 1,7 Prozent. Die Zahl der Kursgewinner war mit 1.059 (Mittwoch: 689) geringer als die der Kursverlierer, die nach vorläufigen Angaben 1.929 (2.260) betrug. Unverändert schlossen 83 (118) Titel.

An der Nasdaq stützen die starken Prognosen von Nvidia vom Vorabend. Der Chipkonzern beginnt von der starken Nachfrage nach Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu profitieren. Wegen des hohen Bedarfs an Chips für KI-Anwendungen in Datenzentren hat Nvidia für das laufende Quartal einen Umsatzanstieg um knapp zwei Drittel prognostiziert, womit die Analystenprognose weit übertroffen wurde. Die Aktie, deren Kurs sich dieses Jahr bereits verdoppelt hat, verteuerte sich um weitere 24,4 Prozent.

"Die KI-Revolution mag viel Lärm machen, aber die Ergebnisse der Mikrochip-Firma Nvidia deuten auf eine gewisse Substanz hinter dem Hype hin", sagt Russ Mould, Investment Director bei AJ Bell. Im Schlepptau von Nvidia liefen Advanced Micro Devices um 11,2 Prozent aufwärts. Intel fielen dagegen um 5,5 Prozent. Marktteilnehmer fürchteten, dass das Unternehmen den Anschluss verpassen wird. Das Unternehmen will Nvidia ab 2025 mit seinem Falcon-Shores-Chip Konkurrenz machen. Dann könnte es aber schon zu spät sein, hieß es.

Was die vermeldeten Fortschritte auf dem Weg zu einer Einigung im Schuldenstreit anging, blieben Marktbeobachter skeptisch. "Die Aussicht, dass die US-Regierung nicht in der Lage sein wird, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, hat weiterhin einen großen Einfluss auf die Stimmung der Anleger an den globalen Aktienmärkten", sagt Derren Nathan, Leiter der Aktienanalyse bei Hargreaves Lansdown. Derweil hat die Ratingagentur Fitch die USA wegen des Schuldenstreits und eines drohenden Zahlungsausfalls unter Beobachtung gestellt. Damit könnten die USA die Spitzenbonität AAA für ihre Kreditwürdigkeit verlieren, wie Fitch mitteilte.

Konjunkturdaten lagen auf der starken Seite. Das BIP legte im ersten Quartal in der zweiten Veröffentlichung mehr zu als erwartet, während die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unter der Prognose lagen.

   Dollar bleibt gesucht 

Der Dollar zeigte sich etwas fester. Gegen den Euro legt er zu, nachdem die deutsche Wirtschaft in eine technische Rezession abgeglitten ist. Die Gemeinschaftswährung sackt auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten ab. Auch die starken US-Daten verliehen dem Greenback Auftrieb.

Am Anleihemarkt gaben die Kurse deutlicher nach, was die Renditen nach oben trieb. Die Zehnjahresrendite stieg um 7,4 Basispunkte auf 3,82 Prozent, befördert von den guten Konjunkturdaten.

Der Anstieg von Dollar und Anleiherenditen drückte den Goldpreis.

Die Ölpreise gaben einen Teil der jüngsten Gewinne wieder ab. Die Perspektive eines US-Zahlungsausfalls belaste, hieß es. Zudem hat der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak die Möglichkeit weiterer Produktionssenkungen der Opec+ auf dem Treffen kommende Woche heruntergespielt.

   Mögliche Vertriebspartnerschaft mit Amazon beflügelt Dish 

Dish Network verteuerten sich um 7,1 Prozent. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge verhandelt das Unternehmen über den Verkauf von Mobilfunkverträgen über Amazon. Dies könnte dem bisher noch kleinen Wettbewerber von T-Mobile US (-3,0 %) zu einem Umsatzschub verhelfen, kommentierte ein Marktteilnehmer.

Für die Aktien von Guess ging es um 8,2 Prozent nach oben. Der Einzelhändler vermeldete für das erste Quartal einen geringeren bereinigten Verlust als erwartet und übertraf beim Umsatz die Schätzungen der Analysten.

American Eagle Outfitters verloren dagegen 11,9 Prozent. Das Modeunternehmen verzeichnete im ersten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang aufgrund höherer Ausgaben. Die Aktien von Snowflake knickten um 16,5 Prozent ein. Das Software-Unternehmen meldete für das erste Quartal einen größeren Verlust als angenommen, übertraf mit dem Umsatz allerdings die Schätzungen des Marktes.

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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                32.764,65        -0,1 %        -35,27          -1,2 % 
S&P-500              4.151,28        +0,9 %         36,04          +8,1 % 
Nasdaq-Comp.        12.698,09        +1,7 %        213,93         +21,3 % 
Nasdaq-100          13.938,53        +2,5 %        334,05         +27,4 % 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,53        +15,2          4,38           11,0 
5 Jahre                  3,91         +9,2          3,82           -8,6 
7 Jahre                  3,88         +9,3          3,79           -9,2 
10 Jahre                 3,82         +7,4          3,75           -5,9 
30 Jahre                 4,00         +0,9          3,99            2,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Do, 8:13 Uhr  Mi, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0723        -0,2 %        1,0736         1,0757   +0,2 % 
EUR/JPY                150,27        +0,3 %        149,83         149,63   +7,1 % 
EUR/CHF                0,9718        -0,1 %        0,9731         0,9736   -1,8 % 
EUR/GBP                0,8703        +0,1 %        0,8693         0,8704   -1,7 % 
USD/JPY                140,15        +0,6 %        139,61         139,09   +6,9 % 
GBP/USD                1,2320        -0,4 %        1,2343         1,2359   +1,9 % 
USD/CNH (Offshore)     7,0935        +0,4 %        7,0847         7,0680   +2,4 % 
Bitcoin 
BTC/USD             26.491,93        +0,5 %     26.231,38      26.264,58  +59,6 % 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               71,96        74,34         -3,2 %          -2,38   -9,9 % 
Brent/ICE               76,16        78,23         -2,6 %          -2,07   -9,1 % 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               24,94        27,79        -10,2 %          -2,85  -64,3 % 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.940,23     1.957,14         -0,9 %         -16,91   +6,4 % 
Silber (Spot)           22,73        23,13         -1,7 %          -0,40   -5,2 % 
Platin (Spot)        1.024,98     1.028,58         -0,4 %          -3,60   -4,0 % 
Kupfer-Future            3,59         3,56         +0,9 %          +0,03   -6,0 % 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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