Nachricht
18:05 Uhr, 01.06.2023

MÄRKTE USA/Freundlich mit Hoffnung auf Zinserhöhungspause

Erwähnte Instrumente

NEW YORK (Dow Jones) - Die US-Börsen erholen sich im Verlauf des Donnerstaghandels von anfänglichen Verlusten, nachdem Konjunkturdaten der Hoffnung auf eine Zinserhöhungspause der Federal Reserve neue Nahrung gegeben haben. Gegen Mittag (Ortszeit New York) gewinnt der Dow-Jones-Index 0,6 Prozent auf 33.095 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite steigen um 0,8 und 1,3 Prozent. Die US-Börsen hatten ihre Verluste am Vorabend deutlich reduziert, als Vertreter der US-Notenbank für eine Zinspause im Juni plädierten. Entsprechend wird nun mit einer Wahrscheinlichkeit von gut 70 Prozent am Zinsterminmarkt eine Zinspause eingepreist. Zuvor hatte der Markt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine weitere Zinsanhebung im Juni von 25 Basispunkten veranschlagt.

Dass wenige Tage vor Ablauf der Frist das US-Repräsentantenhaus einer Aussetzung der Schuldenobergrenze zugestimmt hat, wird wohlwollend zur Kenntnis genommen - stützt den Markt aber kaum. Denn mit einem Scheitern des Gesetzgebungsprozesses war am Markt nicht wirklich gerechnet worden. Nun muss der Senat dem Deal noch zustimmen - möglicherweise noch am Donnerstag. Hier gilt aber eine Mehrheit als sicher.

   Daten zeigen keine einheitliche Linie 

Erneut zeigt der Arbeitsmarkt in den USA Stärke: Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Mai viel stärker gestiegen als erwartet, wie der ADP-Bericht offenbart. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fallen dagegen in etwa wie erwartet aus. Auch wenn die Arbeitsmarkt das Bild einer Zinspause im Juni in Frage stellt, liefern die Lohnstückkosten des US-Arbeitsministeriums klare Argumente gegen eine Zinserhöhung im Juni. Denn die Lohnstückkosten erhöhten sich weniger deutlich als zunächst veranschlagt und auch geringer als erwartet. Die Produktivität ist im ersten Quartal 2023 gesunken; die Einkaufsmanagerindizes von ISM und S&P Global zeugten von einer nachlassenden Aktivität in der US-Industrie.

Salesforce hat im ersten Geschäftsquartal einen höheren Gewinn verbucht und dabei von einer Margenentwicklung oberhalb der Unternehmensprognose profitiert. Quartalsgewinn und Umsatz übertrafen die Markterwartungen. Der Anbieter von Unternehmenssoftware hob außerdem seine Gewinnprognose an und peilt nun einen Rekordüberschuss an, auch die Margenziele für das Gesamtjahr wurden angehoben. Die Aktie gibt dennoch 5,2 Prozent nach. Der Kurs hatte seit Jahresbeginn kräftig zugelegt, so dass Anleger wohl Gewinne mitnehmen - zumal der Jahresausblick nach den überzeugenden Geschäftszahlen als sehr verhalten eingestuft wird.

Auch bei Okta lief es im ersten Geschäftsquartal besser als gedacht, wenn auch noch immer ein Verlust ausgewiesen wurde. Belastet wird der Kurs jedoch von CEO Todd McKinnon. Der warnte, das Geschäftsumfeld könne sich verschlechtern. Die Aktie bricht daraufhin um 20 Prozent ein.

Crowdstrike (-0,7 %) haben anfängliche Verluste von über 10 Prozent deutlich verringert. Der Anbieter von Cybersicherheitsdiensten ist im ersten Quartal zwar in die Gewinnzone geschwenkt. Bemängelt werden aber das erlahmende Wachstum und ein Jahresausblick unter Markterwartung.

Die Aktie von Nordstrom steigt um 4,3 Prozent. Die Kaufhauskette hat im ersten Geschäftsquartal aufgrund eines Umsatzrückgangs einen Verlust geschrieben. Der Jahresausblick wurde jedoch bestätigt. Zudem macht das Unternehmen Fortschritte bei der Senkung seiner Lagerbestände und der Optimierung seiner Lieferkette.

Victoria's Secret stürzen um 9,3 Prozent ab. Der Dessous-Anbieter hat im Anfangsquartal bei rückläufigem Umsatz deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Der Erlösausblick für das Jahr wurde gesenkt. Chewy schießen um 23,5 Prozent empor, nachdem der Händler für Tierprodukte für das erste Geschäftsquartal Gewinn und Umsatz über Markterwartungen vermeldet hat.

Im Zuge der allgemeinen Erholung des Markts stoßen auch Macy's (+1 %) in positives Terrain vor, trotz einer gesenkten Unternehmensprognose und enttäuschender Erstquartalszahlen. Mit Dollar General zeigt sich eine andere Einzelhandelsaktie mit einem Abschlag von 20,4 Prozent sehr schwach. Der Discounter spricht von einem schwächeren Marktumfeld als zunächst gedacht.

   Zinserwartungen sinken 

Am Rentenmarkt fallen die Renditen mit den reduzierten Zinserwartungen wie schon an den Vortagen weiter. Der US-Dollar gibt mit den schwächer als gedacht ausgefallenen Lohnstückkosten nach, der Dollarindex büßt 0,6 Prozent ein.

Die Erdölpreise ziehen kräftig an, gestützt vom schwächeren Dollar und positiven Daten aus China. Der von Caixin und S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor sprang wieder in den Expansion anzeigenden Bereich. Am Vortag hatten schwache Daten aus der Volksrepublik noch Wachstumssorgen heraufbeschworen. Überraschend deutlich gestiegene US-Ölvorräte belasten ebensowenig wie Aussagen aus Russland, die erahnen lassen, dass die Gruppe Opec+ bei ihrem anstehenden Treffen keine Förderkürzung vornehmen wird.

=== 
INDEX                    zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                   33.094,73        +0,6 %        186,46          -0,2 % 
S&P-500                 4.213,45        +0,8 %         33,62          +9,7 % 
Nasdaq-Comp.           13.056,38        +0,9 %        121,10         +24,7 % 
Nasdaq-100             14.381,05        +0,9 %        126,96         +31,5 % 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,36      -5,0        4,41       -6,3 
5 Jahre         3,71      -5,0        3,76      -28,9 
7 Jahre         3,66      -4,8        3,71      -31,3 
10 Jahre        3,61      -3,5        3,65      -27,0 
30 Jahre        3,84      -2,2        3,86      -13,2 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Do, 8:13 Uhr  Mi, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0752        +0,6 %        1,0677         1,0656   +0,5 % 
EUR/JPY                   149,15        +0,2 %        149,12         148,89   +6,3 % 
EUR/CHF                   0,9755        +0,3 %        0,9728         0,9737   -1,4 % 
EUR/GBP                   0,8577        -0,2 %        0,8589         0,8602   -3,1 % 
USD/JPY                   138,73        -0,4 %        139,68         139,71   +5,8 % 
GBP/USD                   1,2536        +0,8 %        1,2431         1,2387   +3,7 % 
USD/CNH (Offshore)        7,1039        -0,2 %        7,1208         7,1277   +2,5 % 
Bitcoin 
BTC/USD                26.874,88        -0,8 %     26.883,54      26.939,70  +61,9 % 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  70,60        68,09         +3,7 %          +2,51  -11,6 % 
Brent/ICE                  74,85        72,60         +3,1 %          +2,25  -10,6 % 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  23,30        26,85        -13,2 %          -3,56  -68,2 % 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.982,47     1.962,67         +1,0 %         +19,80   +8,7 % 
Silber (Spot)              23,90        23,53         +1,6 %          +0,37   -0,3 % 
Platin (Spot)           1.014,48       998,00         +1,7 %         +16,48   -5,0 % 
Kupfer-Future               3,68         3,63         +1,4 %          +0,05   -3,6 % 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/flf

Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Das könnte Dich auch interessieren