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MÄRKTE EUROPA/Weitgehend Stillstand - Telecom Italia schwach

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FRANKFURT (Dow Jones) - Europas Börsen notieren auch am Montagnachmittag wenig verändert. Die seit gut zwei Wochen zu beobachtende Seitwärtsbewegung dauert damit zu Beginn der neuen Woche an. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 15.493 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verliert 1 Punkt auf 4.274. An dem ruhigen Geschäft dürfte sich im weiteren Verlauf nichts mehr ändern, da die Wall Street aufgrund des "Presidents' Day" geschlossen bleibt. Die Agenda ist im weiteren Wochenverlauf prall gefüllt, so dass in den kommenden Tagen noch genügend Impulse zu verarbeiten sind. Derweil gönnt auch die Berichtssaison den Jecken und Narren innerhalb der Finanzgemeinde einen ruhigen Montag.

Als übergeordnete Themen begleiten die weiter zu hohe Inflation wie die Notenbankpolitik das Geschehen an den Börsen. Die Ökonomen der Bank of America und von Goldman Sachs haben ihre Prognosen angepasst und erwarten nun für März, Mai und Juni weitere Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte durch die Fed. Damit würde der Leitzins in einer Spanne zwischen 5,25 und 5,5 Prozent liegen. Der Hintergrund für Aktien habe sich in den vergangenen Sitzungen eingetrübt, da steigende Großhandelspreise signalisierten, dass die Inflation in den USA weiterhin nur langsam zurückgehen könnte.

   Linde wechselt an die Wall Street 

Seit Wochen wird der Weggang von Linde an die Wall Street in den Handelsabteilungen debattiert - und wer die möglichen Nachfolger des Schwergewichtes werden. Hintergrund der Änderungen ist, dass der Industriegasekonzern Linde vier Jahre nach der Fusion mit dem US-Unternehmen Praxair seine Aktien nur noch in den USA notieren lassen wird. Die Aktien der Commerzbank (-3,3 %) ersetzen die Titel von Linde im DAX, die Änderungen treten mit Handelsbeginn am 27. Februar in Kraft.

Dies hat auch Auswirkungen auf den M- sowie den SDAX. Nachfolger der Commerzbank im MDAX sind Nordex, Nachfolger von Nordex im SDAX die Deutsche Beteiligungs AG. Aber auch bei den europäischen Indizes sorgt der Vorgang für einen Wechsel in der Top-Liga der größten gelisteten Unternehmen. Die Aktien des französischen Unternehmens Safran ersetzen die Titel im paneuropäischen Blue-Chip-Index Stoxx-50. Im Euro-Stoxx-50 wird Linde durch die italienische UniCredit ersetzt.

SMA Solar verlieren 3,9 Prozent. Im Handel wird auf einen Artikel im Handelsblatt als Belastungsfaktor verwiesen. Dort heißt es, in der deutschen Solarindustrie wachse die Angst vor den Folgen der absoluten Abhängigkeit von China. "Es gibt eine nicht wegzudiskutierende Abhängigkeit im höchsten Maße von China. Und die ist deutlich größer als die Abhängigkeit beim Thema Gas von Russland", so ein hochrangiger Manager aus der Solarbranche gegenüber der Zeitung.

Wie gefährlich diese Abhängigkeit sei, zeige sich spätestens seit Ende Dezember. Da habe das chinesische Wirtschaftsministerium einen Katalog mit Vorschlägen zu neuen Exportbestimmungen veröffentlicht - auch für die Solarbranche. Unter anderem sehe der Beschränkungen für die Ausfuhr von Maschinen zur Herstellung wichtiger Komponenten für die Photovoltaik vor.

Telecom Italia geben zu Wochenbeginn 2,7 Prozent nach. Belastend wirken Equita zufolge Medienberichte, laut denen die staatliche Kreditanstalt CDP zunächst kein Gebot für das Festnetzgeschäft von Telecom Italia vorlegen könnte. Die Regierung habe CDP aufgefordert, die Offerte zu überarbeiten. Hintergrund sollen mögliche kartellrechtliche Bedenken sein. Damit bleibt es zunächst bei dem Gebot von KKR für die Sparte.

   Biontech will Krebsimpfungen auf den Markt bringen 

Biontech (+2,7 % auf Xetra) hat einen wichtigen Schritt unternommen, um seine neuartigen Krebsimpfungen auf mRNA-Basis auf den Markt bringen zu können. In Großbritannien vereinbarte klinische Studien an tausenden Patienten sollen noch in diesem Jahr beginnen, es werden bereits die Impfstoffkandidaten, Krebsarten und Standorte dafür ausgewählt. Biontech-Chef Ugur Sahin sagte dem Spiegel: "Wir glauben, dass dies in größerem Umfang für Patienten vor 2030 möglich sein wird." Die Technik sei weit vorangeschritten.

Für die Aktie der Raiffeisen International (RBI) geht es um 8,2 Prozent nach unten, nachdem die Bank aufgrund der Geschäfte in Russland eine Anfrage der US-Sanktionsbehörde erhielt. Schon im Januar habe die Bank ein Schreiben vom Office of Foreign Assets Control (OFAC) erhalten, das für die Kontrolle der Sanktionen zuständig ist. Diese Anfrage gehe aber nicht auf konkrete Transaktionen zurück, ließ die RBI wissen. Faurecia steigen nach besser als erwartet ausgefallenen Zahlen um 1 Prozent. Stifel verweist auf den positiven Cashflow.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.274,18        -0,0 %         -0,74         +12,7 % 
Stoxx-50                3.941,58        +0,1 %          3,96          +7,9 % 
DAX                    15.493,07        +0,1 %         11,07         +11,3 % 
MDAX                   28.832,21        -0,1 %        -25,60         +14,8 % 
TecDAX                  3.269,29        +0,0 %          1,17         +11,9 % 
SDAX                   13.522,08        -0,1 %        -10,12         +13,4 % 
FTSE                    8.016,69        +0,2 %         12,33          +7,4 % 
CAC                     7.340,63        -0,1 %         -7,09         +13,4 % 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,43                      -0,01          -0,14 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mo, 8:07 Uhr  Fr, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0687        -0,1 %        1,0693         1,0663   -0,2 % 
EUR/JPY                   143,22        -0,2 %        143,42         143,28   +2,0 % 
EUR/CHF                   0,9868        -0,2 %        0,9883         0,9894   -0,3 % 
EUR/GBP                   0,8878        -0,0 %        0,8883         0,8886   +0,3 % 
USD/JPY                   134,02        -0,2 %        134,11         134,37   +2,2 % 
GBP/USD                   1,2037        +0,0 %        1,2040         1,2000   -0,5 % 
USD/CNH (Offshore)        6,8583        -0,3 %        6,8650         6,8779   -1,0 % 
Bitcoin 
BTC/USD                24.971,39        +1,9 %     24.511,84      24.049,07  +50,4 % 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  77,29        76,34         +1,2 %          +0,95   -3,9 % 
Brent/ICE                  84,12        83,00         +1,3 %          +1,12   -1,9 % 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  50,90        49,05         +3,8 %          +1,85  -34,4 % 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.844,88     1.842,35         +0,1 %          +2,53   +1,2 % 
Silber (Spot)              21,82        21,73         +0,4 %          +0,10   -9,0 % 
Platin (Spot)             934,15       922,28         +1,3 %         +11,88  -12,5 % 
Kupfer-Future               4,20         4,11         +2,1 %          +0,09  +10,1 % 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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