MÄRKTE EUROPA/Versöhnlicher Wochenausklang nach turbulenter Woche
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Volatilität aus dem Wochenverlauf scheint am Freitag etwas aus dem Markt zu gehen, es zeichnet sich ein versöhnlicher Wochenausklang ab. Nun gilt es noch den großen Verfalltermin abzuarbeiten, der am Mittag nochmals für Bewegung sorgen könnte. Aktuell drückt der Abrechnungstermin der europäischen Indizes, um 13 Uhr folgt dann noch der Verfall des DAX-Futures und der Index-Optionen auf den DAX.
Mit einem Auge wird weiter auf die Aktie der Credit Suisse geschaut, die sich seit der Milliardenhilfe der Schweizer Nationalbank in etwas ruhigeren Gewässern bewegt, allerdings erneut deutlich unter der Marke von 2 Franken notiert. Der DAX gibt zuvor gesehene Gewinne ab und verliert 0,1 Prozent auf 14.953 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zeigt sich kaum verändert bei 4.119 Punkten. Die Anleihen präsentieren sich stabil, die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren notieren bei 2,18 Prozent.
"Die Zinserwartungen brechen zusammen, das stützt den Markt", so ein Marktteilnehmer. Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag die Möglichkeit einer Zinspause angedeutet hat, wird an der Wall Street für die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche nun nur noch mit einer Erhöhung um 25 Basispunkte gerechnet. Und im Verlauf des zweiten Halbjahrs könnte die Fed die Leitzinsen schon wieder deutlich senken. Neben der Bankenkrise habe auch der freie Fall der Ölpreise die Inflationserwartungen in den USA kräftig gedrückt.
Banken mit kräftiger Erholung
Der Branchenindex der europäischen Banken zeigt sich kaum verändert, gibt anfängliche Gewinne jedoch wieder ab. Hier wird auf die Entwicklung bei den US-Banken verwiesen. "Das Rettungspaket für die First Republic hat das Vertrauen in die Branche gestärkt", so ein Marktteilnehmer mit Blick darauf, dass elf Großbanken der Regionalbank mit 30 Milliarden Dollar aushelfen. Tagesgewinner sind bislang Öl- und Gasaktien (+1,3 %), hier gab es unter anderem positive Nachrichten aus dem Sektor. So legen die Aktien von Eni um 1,7 Prozent zu. Der Konzern plant ein neues Aktienrückkaufprogramm über 2,2 Milliarden Euro. Dieses könnte sogar auf bis zu 3,5 Milliarden aufgestockt werden und damit bis zu 10 Prozent des Aktienkapitals umfassen.
Enel verlieren nach zwischenzeitlichen Gewinnen 0,3 Prozent. "Der Gewinn ist zwar zurückgegangen, der Bereich Renewables entwickelt sich aber gut", so ein Marktteilnehmer. Damit seien auch die Perspektiven günstig. Im Blick stehe die Nettoverschuldung, die nach wie vor zu hoch sei. Ein Abbau könnte den Kurs mittel- und längerfristig kräftig treiben: "Das ist ein potenzieller Trigger", so der Teilnehmer.
Starke Vorlagen von Fedex verhelfen den Aktien der Deutschen Post zu einem Plus von 1,8 Prozent. Der Post-Konkurrent hat im vergangenen Geschäftsquartal deutlich mehr verdient als erwartet und den Gewinnausblick erhöht. "Auch wenn die Entwicklung zum großen Teil an firmenspezifischen Kostensenkungsprogrammen liegt, ist sie gut für das Branchensentiment", so ein Marktteilnehmer.
Vonovia spart bei der Dividende
Vonovia geben 1,9 Prozent nach. Für etwas Enttäuschung sorgt die Dividenden-Ankündigung. Der Konzern will 0,85 Euro je Anteilsschein für das abgelaufene Berichtsjahr ausschütten, die Erwartung lag indes bei 1,67 Euro. Ganz überraschend dürfte die Entwicklung die Anleger indes nicht treffen. In den vergangenen Tagen haben zahlreiche Immobilienkonzerne die Dividende gesenkt bzw ganz gekürzt.
Die Anleger des IT-Dienstleisters Bechtle (+2,7 %) können sich über eine deutlich höhere Dividende freuen, sie soll für das vergangene Jahr um 10 Cent auf 0,65 Euro steigen. Es handelt sich um die dreizehnte Erhöhung in Folge. Im laufenden Jahr rechnet Bechtle bei einem deutlich höheren Umsatz und Gewinn mit einer Marge in etwa auf dem Vorjahresniveau von 5,8 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.118,68 +0,0 % 1,70 +8,6 % Stoxx-50 3.782,47 +0,2 % 9,28 +3,6 % DAX 14.953,02 -0,1 % -14,08 +7,4 % MDAX 26.837,25 -0,8 % -206,52 +6,9 % TecDAX 3.257,73 +0,4 % 13,20 +11,5 % SDAX 12.987,06 -0,4 % -54,09 +8,9 % FTSE 7.420,53 +0,1 % 10,50 -0,6 % CAC 7.010,63 -0,2 % -15,09 +8,3 % Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,19 -0,10 -0,38 US-Zehnjahresrendite 3,48 -0,10 -0,40 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:05 Uhr Do, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0628 +0,2 % 1,0665 1,0611 -0,7 % EUR/JPY 140,94 -0,5 % 141,72 141,20 +0,4 % EUR/CHF 0,9848 -0,2 % 0,9867 0,9865 -0,5 % EUR/GBP 0,8756 -0,1 % 0,8761 0,8767 -1,1 % USD/JPY 132,59 -0,7 % 132,90 133,11 +1,1 % GBP/USD 1,2136 +0,3 % 1,2174 1,2103 +0,3 % USD/CNH (Offshore) 6,8886 -0,1 % 6,8697 6,9053 -0,6 % Bitcoin BTC/USD 26.746,93 +6,8 % 26.080,26 24.850,34 +61,1 % ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 68,56 68,35 +0,3 % +0,21 -14,9 % Brent/ICE 75,19 74,70 +0,7 % +0,49 -11,9 % GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 43,63 44,34 -1,6 % -0,71 -41,7 % METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.936,70 1.919,88 +0,9 % +16,82 +6,2 % Silber (Spot) 21,93 21,71 +1,0 % +0,22 -8,5 % Platin (Spot) 991,58 977,73 +1,4 % +13,85 -7,2 % Kupfer-Future 3,96 3,89 +1,9 % +0,07 +3,9 % YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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