MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - US-BIP setzt keine Akzente
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FRANKFURT (Dow Jones) - Europas Börsen weisen am Donnerstagnachmittag kleinere Gewinne aus. Die Bekanntgabe der US-BIP-Daten setzt an den Börsen keine nachhaltigen Akzente. Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal um 2,9 Prozent gewachsen, und damit einen Tick über der Schätzung von 2,8 Prozent. Für die Börsen sind die positiven US-Daten zwiespältige Nachrichten. Einerseits freuten sich Anleger natürlich über die Robustheit der größten Volkswirtschaft der Welt, so der Vermögensverwalter QC Partners. Andererseits könnte bei so guten Daten die Fed zum Spielverderber werden. Börsianer gingen unverändert davon aus, dass der US-Leitzins schon im Herbst wieder sinke. Dieser Hoffnung könnte Fed-Präsident Jerome Powell auf der nächsten Fed-Sitzung in der kommenden Woche eine Absage erteilen.
Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 15.093 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,5 Prozent auf 4.168 Zähler zu. Die Berichtssaison nimmt weiter an Fahrt auf, nach ersten Geschäftszahlen von RWE am Mittwochnachmittag haben nun mit SAP und Sartorius zwei weitere DAX-Unternehmen ihre Daten vorgelegt.
STMicro mit sehr starken Zahlen im Chip-Sektor
Bei den Quartalszahlen ragt vor allem der Technologiesektor mit überwiegend starken Daten hervor, der Sektor notiert 1,2 Prozent fester. Besonders Nokia und STMicro sorgen für Freude unter Anlegern: Der Chiphersteller wuchs im Jahresverlauf um über 35 Prozent. Die Bruttomarge zeigte sich im hohen Bereich bei 47,6 Prozent. Die Aktien springen um 6,7 Prozent nach oben. Auch andere Chipwerte werden davon gestützt: für Infineon im DAX geht es 4,5 Prozent höher, da die Nachfrage bei Chips für die Automobilindustrie besonders hoch ausfällt.
Für den Bereich der Telekom-Ausrüster wartet Nokia mit einem starken Gesamtjahr 2022 auf und spricht auch für das aktuelle Jahr von einer robusten Nachfrage. Dies treibt die Aktien um 4,4 Prozent nach oben.
Sartorius springen im DAX um 5,3 Prozent nach oben. Händler sehen dahinter nur Short-Eindeckungen von Anlegern, die auf sehr schwache Daten gesetzt hatten. Die Geschäftszahlen selbst wurden eher durchwachsen bewertet. Der Umsatzanstieg im Gesamtjahr habe zwar 15 Prozent betragen und Sartorius erhöhe daraufhin den Umsatzausblick. Dies sei jedoch von Preiserhöhungen getrieben, da die Ordereingänge Schwäche zeigten und währungsbereinigt bereits um 10 Prozent zurückgingen, heißt es im Handel.
Unter Druck mit 2,1 Prozent stehen dagegen SAP nach ihren Quartalszahlen. Das Cloud-Geschäft hat sich hier zwar stark entwickelt, Fragen haben die Analysten der Citi aber zum freien Cashflow, der deutlich schwächer ausfalle. Als sehr überraschend werten Händler aber vor allem die Ankündigung von SAP, sich von ihrer Beteiligung Qualtrics trennen zu wollen. Einige Stimmen sehen dies positiv, da die Unternehmenskulturen nie zusammengepasst hätten und keine Synergien entstanden seien.
Bei Evotec treibt die Ankündigung einer Zusammenarbeit mit Janssen Biotech und daraus folgender Lizenzzahlungen. Die Aktien steigen um 7,4 Prozent. Beide Unternehmen wollen zusammen immunbasierte Krebstherapien entwickeln. Neben Forschungszahlungen erhält Evotec mehrere Zahlungen, künftige Meilenstein-Zahlungen sollen mehr als 350 Millionen Dollar betragen. Nach dem Dividendenvorschlag von 0,75 Euro je Aktie gewinnen DIC Asset 1 Prozent. Das liegt leicht über der Markterwartung.
Volvo und Diageo enttäuschen
Unter den Nutzfahrzeugherstellern trübt Volvo die Stimmung. Die Aktien fallen nach Zahlenausweis um 2,3 Prozent. Obwohl sich der Absatz belebt, nimmt der Kostendruck weiter zu: Die operative Marge brach im vierten Quartal auf 8,8 nach 10,5 Prozent ein. Im Gefolge geben Daimler Truck um 1,3 Prozent nach.
Auch bei Getränkehersteller Diageo geht es um 4,6 Prozent tiefer. Hier hat vor allem das Geschäft in Nordamerika enttäuscht. Das organische Umsatzwachstum erreichte gerade einmal 3 Prozent, während der Markt mehr als das Doppelte erwartet hatte.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.167,78 +0,5 % 19,67 +9,9 % Stoxx-50 3.858,10 -0,1 % -2,88 +5,7 % DAX 15.092,56 +0,1 % 10,92 +8,4 % MDAX 28.768,29 +1,2 % 338,84 +14,5 % TecDAX 3.201,16 +1,5 % 45,77 +9,6 % SDAX 13.233,02 +0,9 % 117,10 +11,0 % FTSE 7.753,28 +0,1 % 8,41 +3,9 % CAC 7.092,86 +0,7 % 48,98 +9,6 % Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,19 +0,03 -0,38 US-Zehnjahresrendite 3,48 +0,04 -0,40 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:05 Uhr Mi, 17:26 Uhr % YTD EUR/USD 1,0886 -0,3 % 1,0921 1,0892 +1,7 % EUR/JPY 141,81 +0,3 % 141,35 141,34 +1,0 % EUR/CHF 1,0009 -0,1 % 1,0017 1,0017 +1,1 % EUR/GBP 0,8799 -0,0 % 0,8805 0,8815 -0,6 % USD/JPY 130,24 +0,6 % 129,52 129,77 -0,7 % GBP/USD 1,2373 -0,6 % 1,2393 1,2356 +2,3 % USD/CNH (Offshore) 6,7421 -0,4 % 6,7490 6,7782 -2,7 % Bitcoin BTC/USD 23.014,71 +0,4 % 23.063,27 22.633,50 +38,7 % ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,14 80,15 +1,2 % +0,99 +0,9 % Brent/ICE 87,44 86,12 +1,5 % +1,32 +1,7 % GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 56,88 56,66 +0,4 % +0,22 -20,9 % METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.932,32 1.946,10 -0,7 % -13,79 +6,0 % Silber (Spot) 23,77 23,93 -0,7 % -0,16 -0,8 % Platin (Spot) 1.025,50 1.041,50 -1,5 % -16,00 -4,0 % Kupfer-Future 4,24 4,24 -0,1 % -0,00 +11,3 % YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
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