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12:53 Uhr, 19.05.2023

MÄRKTE EUROPA/DAX auf Tuchfühlung mit Allzeithoch

Erwähnte Instrumente

FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es am Freitag nach oben. Der DAX legt um 0,6 Prozent auf 16.260 Punkte zu. Im Tageshoch hat der Performance-Index mit 16.285 Zählern sein Rekordhoch vom November 2021 bei 16.290 Punkten nur knapp verfehlt. Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,7 Prozent höher bei 4.398 Zählern. Gestützt wird die Stimmung von den günstigen Vorlagen der Wall Street, genährt dort von der Hoffnung auf eine schnelle Anhebung der Schuldenobergrenze im Staatshaushalt. Laut dem republikanischen Sprecher des US-Repräsentantenhauses Kevin McCarthy könnte der Kongress bereits in der kommenden Woche über die Anhebung der Schuldenobergrenze abstimmen. Zuvor hatte sich schon Präsident Joe Biden zuversichtlich geäußert.

Ansonsten steht noch der kleine Verfall am Terminmarkt im Fokus, der am Mittag die Indizes bewegt. Am Abend werden dann die Optionen auf die Einzelwerte abgerechnet. Nachdem einige Börsen am Vortag wegen Christi Himmelfahrt geschlossen hatten, werden dort die an anderen Börsen erzielten Gewinne nachbehandelt. Am Freitag bleibt nur in Dänemark der Aktienhandel geschossen.

Der Gaspreis notiert gemessen am europäischen TTF-Gas mit rund 3 Cent je Kilowattstunde auf dem Niveau von vor zwei Jahren. Auch wenn die Versorger den Preisrückgang für die Privat-Konsumenten bisher offensichtlich nicht weiterreichen, stützt das laut Marktteilnehmern zumindest energieintensive Branchentitel wie Stahlunternehmen oder Chemieaktien.

   Märkte preisen zunehmend eine US-Zinserhöhung im Juni ein 

Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im Juni erneut anhebt, ist mit den positiven Nachrichten aus Washington weiter gestiegen und liegt nun laut der Deutschen Bank bei 38 Prozent. Seit der Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) sei dies das erste Mal, dass die Märkte einen Zinsschritt im Juni mit signifikanter Wahrscheinlichkeit einpreisen.

Die deutschen Erzeugerpreise haben im April gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent zugelegt. Für Jens-Oliver Niklasch, Volkswirt bei der LBBW, ist dies eine leichte Überraschung. Auffällig sei, dass die Preise für Investitionsgüter deutlich angezogen haben. Das dürfte einerseits eine etwas bessere Konjunkturlage widerspiegeln, aber auch Zweitrundeneffekte könnten eine Ursache gewesen sein. Alles in allem sei die Teuerung keine dramatische Zahl, aber sie zeige, dass die Inflation zurückgehen mag, die Preise selbst aber wohl nicht.

Rheinmetall Top - Vonovia Flop 

Eine starke Performance haben seit Jahresbeginn die Aktien der DAX-Unternehmen abgeliefert, die von der aktuellen Politik in Berlin Rückenwind erhalten. Von den steigenden Rüstungsausgaben profitieren Rheinmetall, die Aktie liegt seit Jahresbeginn gut 40 Prozent im Plus. Auf Platz zwei rangieren die Aktien von Siemens Energy, die mit den Bereichen Energieerzeugung und Energieübertragung vorteilhaft positioniert ist. Die Aktie notiert rund 38 Prozent gegenüber dem Jahresstart im Plus. Das Schlusslicht gegenüber Jahresultimo sind Vonovia mit einem Minus von 21 Prozent. Hier sorgen unter anderem die steigenden Zinsen wie auch die fallenden Immobilienpreise für Gegenwind.

Analysten liefern die Impulse 

Die Nachrichtenlage ist extrem dünn, von daher liefern die Analysten die Impulse für die Einzelwerte. Im DAX stellt die Aktie von Munich Re mit einem Plus von 2,3 Prozent den Gewinner, nachdem die Analysten von Berenberg das Kursziel leicht auf 385 Euro je Aktie angehoben haben. Trotz der bevorstehenden Orkansaison gehöre Munich Re zu den Blue Chip im Versicherungsbereich, in der Positionen gehalten werden sollten, da das Marktumfeld für den Sektor in einer der besten Verfassungen der vergangenen Jahre sei. Für die Commerzbank-Aktie geht es hingegen um 0,8 Prozent nach unten - laut Angaben aus dem Handel hat die Bank of America das Papier auf "Underperform" gesenkt.

Nach einer Kaufempfehlung durch Jefferies steigen SGL um 2,0 Prozent. Mittels einer verstärkten Ausrichtung auf hochmargige Halbleiterkunden als wichtiges Ergebnis einer mehrjährigen Portfoliorestrukturierung sollte SGL Carbon nach Einschätzung von Jefferies nun einen nachhaltigen Wachstumskurs mit einem diversifizierten Portfolio und einer sich allmählich verbessernden Absatzstruktur einschlagen.

Die Deutsche Bank hebt 1&1 auf Buy (+2,9 %) und hat im Gegenzug Telefonica Deutschland (-2,0 %) auf Hold gesenkt.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.395,95        +0,7 %         28,50     +15,9 % 
Stoxx-50                4.075,25        +0,6 %         22,84     +11,6 % 
DAX                    16.250,57        +0,5 %         87,21     +16,7 % 
MDAX                   27.816,46        +0,7 %        199,99     +10,8 % 
TecDAX                  3.274,62        +0,3 %         11,23     +12,1 % 
SDAX                   13.667,51        +0,5 %         73,36     +14,6 % 
FTSE                    7.772,10        +0,4 %         29,80      +3,9 % 
CAC                     7.492,27        +0,6 %         45,38     +15,7 % 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,46                      +0,02      -0,11 
US-Zehnjahresrendite        3,64                      -0,01      -0,24 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 9:15 Uhr  Do, 17:35 % YTD 
EUR/USD                   1,0795        +0,2 %        1,0782     1,0771   +0,9 % 
EUR/JPY                   149,19        -0,1 %        148,88     149,22   +6,3 % 
EUR/CHF                   0,9739        -0,1 %        0,9731     0,9749   -1,6 % 
EUR/GBP                   0,8679        -0,0 %        0,8686     0,8679   -1,9 % 
USD/JPY                   138,19        -0,4 %        138,10     138,54   +5,4 % 
GBP/USD                   1,2438        +0,3 %        1,2412     1,2411   +2,8 % 
USD/CNH (Offshore)        7,0229        -0,4 %        7,0438     7,0539   +1,4 % 
Bitcoin 
BTC/USD                26.838,39        -0,3 %     26.956,60  27.117,64  +61,7 % 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  72,68        71,86         +1,1 %      +0,82   -9,4 % 
Brent/ICE                  76,69        75,80         +1,2 %      +0,89   -8,4 % 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                  30,30        29,79         +1,7 %      +0,51  -61,1 % 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.966,80     1.959,05         +0,4 %      +7,75   +7,8 % 
Silber (Spot)              23,68        23,53         +0,7 %      +0,16   -1,2 % 
Platin (Spot)           1.071,05     1.053,50         +1,7 %     +17,55   +0,3 % 
Kupfer-Future               3,75         3,68         +1,8 %      +0,07   -1,8 % 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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