MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben unter Druck - Autoaktien schwach
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FRANKFURT (Dow Jones) - Europas Börsen bleiben am Mittwochnachmittag unter Abgabedruck. Der DAX notiert 1,0 Prozent im Minus bei 14.234 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,7 Prozent auf 3.886 Punkte. Etwas belastend für das Sentiment wirkt der Einschlag einer Rakete auf polnischem Territorium am Vortag. Dieser hatte Sorgen wegen einer möglichen Eskalation der Ukraine-Krise ausgelöst. Der Vorfall wird inzwischen allerdings recht gelassen gesehen. Wie Polen bestätigt hat, handelte es sich nicht um einen russischen Angriff, sondern höchstwahrscheinlich um eine ukrainische Luftabwehrrakete. Gleichwohl sind Rüstungsaktien gesucht wie Rheinmetall, Thales oder BAE Systems.
"Trotzdem zeigt die Entwicklung, dass der DAX auch wieder deutlich fallen kann, wenn sich die politische Krise mit dem Krieg verschärft oder auch eine neue Krise auftritt", so ein Marktteilnehmer. Mit Blick auf die mittel- und langfristigen Aussichten sollten Anleger deshalb vorsichtig bleiben. Denn im Unterschied zu früheren Krisen könnten sie nicht auf eine Unterstützung durch die Geldpolitik zählen, meint er. Neues zur Liquiditätsverknappung wird am Freitagmittag mit der Mitteilung der EZB zur Rückzahlung der gezielten langfristigen Refinanzierungsgeschäfte der EZB (TLTRO) erwartet.
US-Einzelhandelsdaten setzen keine Akzente
Die Börsen zeigen keine signifikante Reaktion auf die Veröffentlichung der US-Einzelhandelsdaten. Diese sind im Oktober um 1,3 Prozent gestiegen, und damit einen Tick stärker als die erwarteten 1,2 Prozent. Die Importpreise sind derweil im Oktober um 0,2 Prozent gefallen, und damit weniger stark als die prognostizierten minus 0,4 Prozent. Die Daten dürften keine Neueinschätzung am Markt zum wahrscheinlichen US-Zinspfad auslösen.
Hohe Verluste im Windenergiegeschäft und Belastungen durch den Rückzug aus dem Russland-Geschäft haben Siemens Energy im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 wie erwartet tiefrote Zahlen eingebrockt. Auch für das neue Geschäftsjahr stimmt Vorstandschef Christian Bruch auf einen Nettoverlust ein, der sich aber im Vergleich zum jüngsten Fehlbetrag "sehr stark verringern" soll. Positiv werden an der Börse aber der Ausblick sowie der Auftragseingang gewertet. Für die Aktie geht es nach einem zwischenzeitlichen deutlichen Plus nun um 0,9 Prozent nach unten.
Autoaktien stehen stärker unter Druck. "Mercedes senkt die Preise in China für Elektroautos deutlich", sagt ein Händler. Damit wolle Mercedes seine Wettbewerbsposition verbessern. Mercedes fallen um 5,5 Prozent, BMW um 3,9 Prozent und VW um 4,5 Prozent. Der Stoxx-Autoindex gibt 3,8 Prozent ab.
Dermapharm setzt seinen Wachstumskurs planmäßig fort. Der Hersteller von Markenarzneimitteln steigerte den Konzernumsatz um 9,6 Prozent und das bereinigte operative Ergebnis um 5,1 Prozent. Die Aktie hat sich seit Jahresbeginn halbiert, nun legt sie um 3,3 Prozent zu. Evotec verlieren 4,2 Prozent nach einer Herunterstufung durch die Deutsche Bank.
Zurich Insurance ehrgeizig
Zurich Insurance Group gewinnen 1,7 Prozent. Das Unternehmen will auf Konzernebene bis 2025 eine Eigenkapitalrendite von über 20 Prozent nach Steuern erzielen. Im abgelaufenen Planungszeitraum lag das Ziel bei "über 14 Prozent". Teilnehmer werten die Ambitionen positiv auch für den Sektor insgesamt, der sich behauptet zeigt.
"Leicht positiv" beurteilt ein Marktteilnehmer die Entwicklung bei Alstom. "Das EBIT hat die Erwartungen um 3 Prozent übertroffen", sagt er. Auch die Auftragseingänge hätten die Prognosen knapp übertroffen. Der Kurs legt um 7,4 Prozent zu. Mit Wandelanleihen warten gleich zwei Unternehmen aus dem Reisesektor auf. Mit Blick auf die damit zu erwartende Gewinnverwässerung verlieren Air France-KLM 12,3 und Carnival 14,1 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.885,84 -0,7 % -29,25 -9,6 % Stoxx-50 3.676,84 -0,4 % -16,53 -3,7 % DAX 14.234,40 -1,0 % -144,11 -10,4 % MDAX 25.691,38 -1,9 % -489,78 -26,9 % TecDAX 3.089,90 -1,3 % -39,71 -21,2 % SDAX 12.273,08 -2,1 % -262,49 -25,2 % FTSE 7.354,41 -0,2 % -15,03 -0,2 % CAC 6.605,97 -0,5 % -35,69 -7,7 % Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,01 -0,10 +2,19 US-Zehnjahresrendite 3,73 -0,04 +2,22 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:29 Di, 17:14 % YTD EUR/USD 1,0394 +0,5 % 1,0385 1,0381 -8,6 % EUR/JPY 144,82 +0,5 % 145,17 144,43 +10,7 % EUR/CHF 0,9786 +0,1 % 0,9808 1,0585 -5,7 % EUR/GBP 0,8756 +0,4 % 0,8759 0,8731 +4,2 % USD/JPY 139,31 +0,0 % 139,77 139,11 +21,0 % GBP/USD 1,1870 +0,0 % 1,1854 1,1886 -12,3 % USD/CNH (Offshore) 7,1012 +0,7 % 7,0823 7,0475 +11,8 % Bitcoin BTC/USD 16.500,29 -2,1 % 16.849,73 16.984,50 -64,3 % ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 85,06 86,92 -2,1 % -1,86 +21,8 % Brent/ICE 92,42 93,86 -1,5 % -1,44 +26,0 % GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 114,00 124,10 -8,1 % -10,10 +85,7 % METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.776,32 1.778,70 -0,1 % -2,38 -2,9 % Silber (Spot) 21,60 21,63 -0,1 % -0,03 -7,4 % Platin (Spot) 1.015,00 1.018,35 -0,3 % -3,35 +4,6 % Kupfer-Future 3,77 3,82 -1,3 % -0,05 -14,5 % YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
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