Machtwechsel in Zypern: Konservativer Anastasiades gewinnt Präsidentenwahl
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Nikosia (BoerseGo.de) - Der konservative Politiker Nikos Anastasiades hat die Stichwahl um das Präsidentenamt im pleitebedrohten Zypern gewonnen. Nach dem vorläufigem amtlichen Endergebnis erhielt er 57,5 Prozent der Stimmen. Der 66-Jährige löst den seit 2008 regierenden linken Präsidenten Dimitris Christofias ab, der sich nicht um eine zweite Amtszeit beworben hatte. Der Kandidat der Linken, Stavros Malas, kam demnach auf 42,5 Prozent.
„Das heutige Ergebnis ist ein starkes Mandat. Wir werden alles in die Tat umsetzen, was wir versprochen haben“, sagte Anastasiades am Sonntagabend im zyprischen Fernsehen. Sein Ziel sei, die Finanzen der Insel wieder in Ordnung zu bringen, damit es wieder Wachstum und neue Arbeitsplätze gibt. „Wir werden glaubwürdig mit unseren Euro-Partnern sprechen und kooperieren.“ Wichtig sei, dass der Stabilisierungsplan bald stehe. Er sei bereit, alle „nötigen Maßnahmen zu treffen, um Zypern aus der Finanzkrise zu führen“, so Anastasiades.
Der Chef der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, sagte am Sonntagabend, er hoffe auf einen baldigen Abschluss der Verhandlungen über mögliche Finanzhilfen. „Die Eurogruppe ist bereit, Zypern bei allen Reformen zu unterstützen, die die Wirtschaft wieder auf den Weg nachhaltigen Wachstums bringen.“ Dafür sei aber „angemessenes Handeln Zyperns“ nötig.
Der SPD-Haushaltspolitiker Carsten Schneider begrüßte die Wahl Anastasiades'. Zypern habe einen Präsidenten, der die Probleme des Landes nicht mehr negiere, sagte Schneider am Montag im Gespräch mit dem Deutschlandradio. „Die neue Regierung muss nun das Steuerdumping beenden und auch den Vorwurf der Geldwäsche ausräumen“, forderte er. Schneider betonte, Zypern für systemrelevant zu erklären und die beantragten Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds ohne Weiteres zur Verfügung zu stellen, sei gefährlich. „Dann hat man kein Mandat mehr für Verhandlungen“, befürchtet er.
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