Analysteneinschätzung
17:08 Uhr, 12.03.2015

Lufthansa: Ausblick sorgt für Verwirrung

Die Lufthansa hat heute mit ihrem Ausblick auf 2015 für ein Durcheinander gesorgt. Insbesondere die neue Kennziffer, der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Adjusted Ebit), sorgte unter Analysten für Gesprächsstoff.

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Lufthansa hat heute mit ihrem Ausblick auf 2015 für Diskussionen gesorgt. Insbesondere die neue Kennziffer, der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Adjusted Ebit), sorgte unter Analysten für Gesprächsstoff. Die Fluggesellschaft geht davon aus, dass das bereinigte operative Ergebnis in diesem Jahr von 1,2 Milliarden auf mehr als 1,5 Milliarden Euro steigen wird. Dabei rechnet die Lufthansa etwa Belastungen bei den Betriebsrenten, Verkäufe von Betriebsteilen und außerplanmäßige Abschreibungen heraus.

Die Fluggesellschaft habe bislang für 2015 eine deutliche Steigerung des operativen Gewinns in Aussicht gestellt, schrieb die DZ Bank. Die neue Prognose für das adjusted Ebit verstehe sich vor möglichen Streikkosten, merkten die Analysten kritisch an. Pilotenstreiks hätten die Fluggesellschaft im vergangenen Jahr hart getroffen; Streiks drohten aber auch in diesem Jahr.

Das Analysehaus Liberum monierte, dass die neue Prognose für ein Wirrwarr sorge. Die Kenngröße enthalte zum Beispiel außerbetriebliche Erträge, deren Höhe vom Management beeinflusst werden könnte und insofern schwer vorhersehbar seien.

Die Commerzbank-bezeichnete den Ausblick indes als sehr konservativ, nachdem die Lufthansa im vergangenen Jahr die Erwartungen verfehlt und mit den Piloten einen neuen Tarifvertrag ausgehandelt hatte. Die Experten erwarten aber immer noch, dass die Fluggesellschaft im Laufe des Jahres von deutlich geringeren Treibstoffkosten profitieren sollte.

Independent Research hat die Einstufung für Lufthansa nach endgültigen Zahlen auf „Verkaufen“ mit einem Kursziel von 12 Euro belassen. Der Ausblick der Fluggesellschaft für 2015 erscheine zuversichtlich, schreibt das Analysehaus hier. Ein Großteil der Ergebnisverbesserungen dürfte aus Einsparungen bei den Treibstoffkosten resultieren. Belastungen durch Streiks seien allerdings nicht berücksichtigt, kritisierte auch Independent Research. Anhaltender Preisdruck und zunehmender Wettbewerb stimmten insgesamt zurückhaltend.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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