LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
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DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ AKTIENMÄRKTE (18:30 Uhr) +++++
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.241,12 +1,7 % +11,8 % Stoxx50 3.843,78 +0,2 % +5,3 % DAX 15.509,19 +2,2 % +11,4 % FTSE 7.820,16 +0,8 % +4,2 % CAC 7.166,27 +1,3 % +10,7 % DJIA 33.940,27 -0,4 % +2,4 % S&P-500 4.177,63 +1,4 % +8,8 % Nasdaq-Comp. 12.170,54 +3,0 % +16,3 % Nasdaq-100 12.765,72 +3,3 % +16,7 % Nikkei-225 27.402,05 +0,2 % +5,0 % EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 139,62 +246 *zu Vortag
+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,41 76,41 0 % 0 -5,0 % Brent/ICE 82,73 82,84 -0,1 % -0,11 -3,5 % METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.917,30 1.949,90 -1,7 % -32,60 +5,1 % Silber (Spot) 23,54 23,98 -1,8 % -0,43 -1,8 % Platin (Spot) 1.029,20 1.009,00 +2,0 % +20,20 -3,6 % Kupfer-Future 4,10 4,11 -0,2 % -0,01 +7,7 % YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise tendieren etwas leichter. Für Brent und WTI geht es um jeweils 0,2 Prozent abwärts. Auf dem Markt lastet nach wie vor der am Vortag vermeldete überraschend starke Aufbau der US-Rohölvorräte. Überdies hat die Opec+ auf ihrer Konferenz am Mittwoch signalisiert, dass sie es nicht eilig hat, die Preise nach oben zu treiben. Der schwächere Dollar mildert den Verkaufsdruck etwas.
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Nach den kräftigen Kursgewinnen vom Vortag in Reaktion auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank geht es am Donnerstag an den US-Börsen überwiegend weiter aufwärts. Der Dow-Jones-Index wird von Kursverlusten bei Merck & Co und Honeywell nach Quartalszahlen belastet. Die Nasdaq erhält Auftrieb von Meta Platforms. Die Aktie gewinnt 23,6 Prozent, nachdem die Facebook-Mutter nach Handelsende am Vortag mit dem Umsatz positiv überrascht und einen optimistischen Ausblick gegeben hat.
Konjunkturseitig ist die Zahl der wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche überraschend gesunken, was für eine ungebrochen gute Beschäftigungslage spricht. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft stieg im vierten Quartal 2022 stärker als erwartet. Der Anstieg der Lohnstückkosten fiel jedoch geringer aus als angenommen, ein Hinweis auf nachlassenden Inflationsdruck. Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im Dezember zwar erhöht, blieb aber leicht hinter den Erwartungen der Ökonomen zurück.
Am US-Anleihemarkt sinken die Renditen nach den überraschend gut ausgefallenen Daten vom US-Arbeitsmarkt weiter, wenn auch langsamer als am Mittwoch. Die US-Notenbank habe zwar signalisiert, dass sie die Zinsen auch im kommenden Monat erhöhen wolle, doch setzten die Märkte auf eine Pause, heißt es dazu.
Derweil steuert die Bilanzsaison am Donnerstag einem vorläufigen Höhepunkt zu. Unter anderem hat der Pharmakonzern Merck & Co (-3,1 %) zwar überraschend starke Zahlen vorgelegt, der Ausblick wird im Handel aber als schwach bezeichnet. Beim Mischkonzern Honeywell (-2,1 %) missfällt ebenfalls der Ausblick; die Zahlen zum vierten Quartal enthielten Licht und Schatten. Conocophilips (-4,1 %) hat zwar den Gewinn kräftig gesteigert, am Markt war aber noch mehr erwartet worden. Der Halbleiterkonzern Qorvo (-6,7 %) enttäuschte mit dem Ausblick und ist zudem in die roten Zahlen gerutscht. Nach Börsenschluss werden unter anderem die Schwergewichte Amazon, Alphabet, Apple und Ford Geschäftszahlen vorlegen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
22:01 US/Amazon.com Inc, Ergebnis 4Q
22:03 US/Qualcomm Inc, Ergebnis 1Q
22:05 US/Alphabet Inc (Google-Holding), Ergebnis 4Q
22:05 US/Starbucks Corp, Ergebnis 1Q
22:10 US/Ford Motor Co, Ergebnis 4Q
22:30 US/Apple Inc, Ergebnis 1Q
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Hausse - Die geldpolitischen Entscheidungen von EZB und US-Notenbank lösten am Donnerstag eine Hausse an Europas Börsen aus. Die EZB hat wie erwartet die Leitzinsen um 50 Basispunkte (Bp) erhöht und angekündigt, dass die Zinsen im März erneut um 50 Bp steigen werden. Allerdings wurden die Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde während der anschließenden Pressekonferenz als taubenhaft interpretiert. Die Berichtssaison erreichte derweil einen ersten Höhepunkt. Die Werbeagentur Publicis (+6,4 %) hat für 2023 ein unerwartet starkes organisches Wachstum in Aussicht gestellt. Electrolux brachen dagegen um 9,2 Prozent ein. Der Haushaltsgerätehersteller lasse die Dividende für 2022 ausfallen und habe im Ausblick auf 2023 mehr Negatives als erwartet angeführt. Im Ergebnis dürfte dies die Margenerwartungen für das Gesamtjahr fallen lassen, meinten die Analysten der Citi. Telecom Italia (TI) haussierten mit Aufschlägen von 9,5 Prozent. TI hat ein unverbindliches Angebot von KKR für das Festnetzgeschäft des Telekomanbieters erhalten. Leichter schlossen auch ABB (-2,8 %) nach der Vorlage des Geschäftsberichts, ebenso Roche (-2,6 %). Der Pharmakonzern hat beim Umsatz die Markterwartung erreicht, ist nach Aussage aus dem Handel allerdings wegen einer etwas schwächeren Marge beim Gewinn knapp an der Erwartung vorbeigeschrammt. Der Ausblick auf 2023 klinge etwas schlechter als erwartet. Die Deutsche Bank (-6,5 %) legte zwar starke Zahlen vor, bemängelt wurde aber, dass die Bank keinen Aktienrückkauf angekündigt habe. Das schwache Kapitalmarktumfeld hat der Deutsche-Bank-Tochter DWS (-4,3 %) 2022 einen unerwartet deutlichen Gewinnrückgang beschert. Der bestätigte Ausblick wurde im Handel als ambitioniert eingestuft. Fallende Renditen an den Anleihemärkten nach der EZB-Entscheidung stützten den Immobiliensektor. Für Vonovia ging 8,6 Prozent nach oben, für Aroundtown sogar um 13,8 Prozent. Siemens Healthineers (+8,9 %) hat im Auftaktquartal 2022/2023 wie erwartet deutlich weniger verdient. Neben der guten Stimmung am Gesamtmarkt machten Händler positive Analystenkommentare zu dem Unternehmen aus. Mit sehr starken Zahlen glänzte Infineon (+8 %). Siltronic legten nach der Quartalszahlenvorlage 7,8 Prozent zu.
+++++ DEVISEN +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:41 Mi, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0925 -0,6 % 1,1002 1,0919 +2,1 % EUR/JPY 140,20 -1,0 % 141,49 141,18 -0,1 % EUR/CHF 0,9957 -0,3 % 0,9984 0,9983 +0,6 % EUR/GBP 0,8909 +0,3 % 0,8884 0,8870 +0,7 % USD/JPY 128,33 -0,5 % 128,62 129,30 -2,1 % GBP/USD 1,2264 -0,9 % 1,2385 1,2310 +1,4 % USD/CNH (Offshore) 6,7327 +0,2 % 6,7233 6,7456 -2,8 % Bitcoin BTC/USD 23.845,50 +0,5 % 23.802,24 23.012,49 +43,7 %
Der Dollar verharrt am Donnerstag weitgehend auf dem von den Fed-Aussagen gedrückten Niveau. Der Euro gibt nach dem EZB-Entscheid nach und nähert sich der Marke von 1,09 Dollar, nachdem er in der Nacht bei 1,1033 Dollar sein Tageshoch erreicht hatte.
Das britische Pfund geriet nach dem BoE-Entscheid unter Druck. Die Zentralbank kündigte zwar weitere Erhöhungen für den Fall an, dass der Inflationsdruck zunehme, senkte jedoch gleichzeitig ihre Inflationsprognosen wegen fallender Energiepreise. Überdies prognostizierte die BoE, dass die Inflation im zweiten Quartal des kommenden Jahres unter das Ziel von 2 Prozent fallen werde.
+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Die Börsen in Asien und Australien haben am Donnerstag verhalten positiv auf die US-Zinsentscheidung und die begleitenden Kommentare reagiert. Die US-Notenbank erhöhte den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte und drosselte damit ihr Zinserhöhungstempo. Insgesamt sahen Marktteilnehmer kein Abrücken von den bisherigen Aussagen zum künftigen Zinspfad. An den chinesischen Börsen sank der zuvor präsente leichte Optimismus. Zinssensible Sektoren wie Halbleiter und Software legten zu - sie folgten damit ihren US-Pendants. Händler warnten aber vor einer möglichen Fehleinschätzung: Eventuell liege der Markt in Sachen erhoffter Zinssenkung falsch. Beijing Kingsoft Office Software zogen um 5,2 Prozent an, Baidu um 5,8 Prozent. Marktstratege Stephen Innes von SPI Asset Management blieb aber langfristig optimistisch für den chinesischen Markt. Die aufgelaufenen Sparvermögen der Privatkunden dürften den nächsten Aufschwung bei Aktien vorantreiben", hieß es. Auch in Japan reagierte der Markt in der Breite kaum auf die US-Geldpolitik. Auch hier waren Elektronik- und Technologiewerte gesucht. Hitachi legten um 4,5 und Ibiden um 2,5 Prozent zu. Mitsubishi Electric rückten 2,7 Prozent vor - nach überzeugendem Gewinnausweis im dritten Quartal. Ansonsten bremste der feste Yen die Kurse am japanischen Aktienmarkt. In Seoul gewann Indexschwergewicht Samsung Electronics 2,8 Prozent. Der Kosmetikanbieter Amorepacific Corp (+6,8 %) überraschte im vierten Quartal positiv. Die Aktie der Muttergesellschaft Amorepacific Group kletterte um 8,7 Prozent.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++
DEUTSCHE LUFTHANSA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 02, 2023 12:33 ET (17:33 GMT)
setzt die Boeing 787-9 im Sommer auf fünf weiteren nordamerikanischen Strecken ein. Mit Beginn des Sommerflugplans ab dem 26. März nimmt der "Dreamliner" von Frankfurt Kurs nach Dallas sowie nach Montreal in Kanada. Ab Anfang Mai wird das Flugzeug auch auf den Routen nach Denver sowie Austin eingesetzt, wie das Unternehmen mitteilte. Im aktuellen Winterflugplan wird ab dem 13. Februar auch Detroit bedient.
SLM SOLUTIONS
hat ihre Prognose im vergangenen Jahr komfortabel erfüllt. Auf Basis vorläufiger und ungeprüfter Zahlen erzielte der Hersteller von 3D-Metalldruckern nach Angaben vom Donnerstag einen Umsatz zwischen 103 Millionen und 106 Millionen Euro. Das entspricht einem Anstieg zwischen 37 und 41 Prozent. SLM Solutions hatte Einnahmen von mindestens 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt, nach 75,1 Millionen Euro im Jahr zuvor.
FERRARI
hat im vierten Quartal Gewinne und Umsätze gesteigert. Der italienische Sportwagenhersteller wagt auch eine Prognose für das laufende Jahr. Derzufolge soll der Umsatz auf etwa 5,7 Milliarden Euro steigen sowie der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) zwischen 2,13 und 2,18 Milliarden Euro landen (Vorjahr 1,773 Milliarden Euro). Für den bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) plant das Unternehmen eine Spanne zwischen 1,45 und 1,5 Milliarden Euro ein (Vorjahr 1,227 Milliarden Euro).
ADANI-KONGLOMERAT
Für die Aktien der Unternehmen, die mit dem indischen Milliardär Gautam Adani verbunden sind, ist am Donnerstag die Talfahrt weitergegangen, nachdem der Mischkonzern einen geplanten Aktienverkauf, der mehr als 2 Milliarden Dollar einbringen sollte, abgesagt hatte. Allein die Aktien des Hauptunternehmens Adani Enterprises brachen um 28,4 Prozent ein, nachdem sie am Mittwoch bereits um 30 Prozent gefallen waren. Die Firmengruppe insgesamt verlor seit Bekanntwerden der Vorwürfe von Hindenburg Research vor zehn Tagen an der Börse mehr als 100 Milliarden Dollar an Wert. Vor der Veröffentlichung des Hindenburg-Berichts waren die Unternehmen laut FactSet-Daten zusammen etwa 217 Milliarden Dollar wert.
CONOCOPHILLIPS
hat im vierten Quartal wegen höherer Verkaufspreise deutlich mehr verdient, die Erwartungen des Marktes aber knapp verfehlt. Conocophillips steigerte den Nettogewinn auf 3,2 Milliarden US-Dollar oder 2,61 Dollar je Aktie von 2,6 Milliarden oder 1,98 Dollar je Anteil im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Sonderposten lag das Ergebnis je Aktie bei 2,71 Dollar und damit um einen Cent unter der von Factset erhobenen Konsensschätzung der Analysten.
INTEL
Fitch hat das langfristige Emittentenausfallrating der Intel Corp von "A+" auf "A-" herabgestuft. Der Ratingausblick sei negativ, teilte die Agentur mit und begründete den Schritt damit, dass die höheren Investitionen zur Widererlangung der Technologieführerschaft mittelfristig zu einem erheblichen negativen freien Cash-Flow führen werden
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