Lagerbestände - bei Rohöl steil abwärts
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1. Die Daten der gestrigen Veröffentlichung der Öllagerbestände waren sehr gemischt. Die Lagerbestände an Rohöl verzeichneten einen kräftigen Rückgang um 4,2 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -0,5 Mio. Barrels). Auch die Benzinlagerbestände enttäuschten mit einem leichten Minus von 0,5 Mio. Barrels, die von Bloomberg befragten Analysten hatten mit einem deutlichen Anstieg gerechnet (Bloomberg-Median: 1,2 Mio. Barrels). Dafür stiegen die Heizöl- und Diesellagerbestände deutlich um 3,3 Mio. Barrels an (Bloomberg-Median: 1,0 Mio. Barrels). Die Rohölimporte gingen um 0,5 Mio. Barrels zurück, während die Produktimporte leicht zulegten (0,2 Mio. Barrels). Die Kapazitätsauslastung nahm um 1,24 Prozentpunkte zu und liegt jetzt bei 89,3 %.
2. In Reaktion auf die Lagerbestandsdaten waren an den Märkten nur kurzzeitig Rückgänge bei den Rohölpreisen zu beobachten. So fiel der Preis für die Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) wenige Minuten nach der Veröffentlichung der Daten auf 56,00 US-Dollar, stieg aber in der Folgezeit an und lag um 17.30 Uhr etwa bei 56,80 US-Dollar. Fast parallel war die Entwicklung bei der Sorte Brent, die kurz nach halb fünf zuerst auf unter 53,90 US-Dollar fiel, um in der darauf folgenden Stunde wieder auf 54,80 US-Dollar zu klettern. Hier hatte wohl in den ersten Minuten die Freude über die Entwicklung bei den Heizöl- und Dieselbeständen überwogen, bevor die Sorge bezüglich der Rohöl- und der Benzinlagerbestände stärker zutage trat.
3. Noch ist der Winter mild – allerdings war es im Nordosten der USA, wo relativ viel mit Heizöl geheizt wird, in der vergangenen Woche schon etwas kälter als üblich. Ein Rückgang der Heizöllager ist in den kommenden Wochen abzusehen, sobald der erste Kälteeinbruch droht, und mit ihm ein Schwenk bei den Rohölpreisen. Das Risiko eines Rohölpreisanstiegs ist weiterhin hoch, insbesondere wenn man bedenkt, dass nach wie vor die Mehrzahl der Spekulanten auf fallende Preise wettet. Dreht die Stimmung am Rohölmarkt, so wird eine Auflösung der Netto-Short-Positionen den Preisanstieg noch beschleunigen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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