KfW senkt Konjunkturprognosen - Wachstum erst 2025 deutlich positiv

BERLIN (Dow Jones) - Die Ökonomen der Bankengruppe KfW haben ihre Konjunkturerwartungen gesenkt und rechnen für dieses Jahr lediglich mit einem minimalen Anstieg des Bruttoinlandprodukts (BIP). Die KfW erwartet für 2024 ein BIP-Wachstum von 0,1 Prozent und für 2025 ein Anstieg von 1 Prozent. In den kommenden Quartalen dürfte es zu einem leichten Wirtschaftswachstums kommen. Zuvor hatte die KfW für 2024 ein Wachstum von 0,3 Prozent und für 2025 ein Wachstum von 1,2 Prozent erwartet.

"Die deutsche Wirtschaft wird sich in den kommenden Quartalen nach und nach erholen, doch erst 2025 wird das Jahreswachstum wieder deutlich positiv sein", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. "Das Konsumklima hat sich seit dem Tief im Januar spürbar verbessert und mit den kräftigen Reallohnsteigerungen wächst die Kaufkraft der privaten Haushalte. Die Voraussetzungen für eine konsumgetriebene Erholung sind damit intakt."

Nach Einschätzung der KfW könnten sich die Unternehmensinvestitionen im zweiten Halbjahr stabilisieren, wie die Besserung bei der Kreditnachfrage nahelegt. Die privaten Wohnbauinvestitionen dürften zudem 2025 erstmals seit fünf Jahren wieder expandieren, gestützt von einer unverändert hohen Wohnungsnachfrage.

Zu den anhaltenden Abwärtsrisiken für die Konjunkturprognose zählt die KfW die geopolitischen und geoökonomischen Unwägbarkeiten. Insbesondere der Nahostkonflikt und die russischen Invasion in die Ukraine werden als Beispiel genannt. Gleichzeitig könnte sich die Konjunktur aber besser entwickeln als vorhergesagt, falls die privaten Haushalte ihr zuletzt gestiegenes Vorsichtssparen zumindest teilweise zugunsten eines höheren Konsums reduzierten, so die KfW.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/hab

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.