Keine Rettung für die Banken...
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Montag:
US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen
Der italienische Dienstleistungsindex notiert im August bei 48,4. Einen Monat zuvor hatte er noch bei 48,6 notiert. Erwartet wurde ein Stand von 49,0.
Der französische Dienstleistungsindex notiert im August bei 56,8. Im Vormonat hatte der Index noch bei 54,2 gestanden. Erwartet wurde der Serviceindex bei 56,1.
Der deutsche Dienstleistungsindex für August notiert bei 51,3. Erwartet wurde der Index bei 50,4 nach bereits 50,4 in der ersten Veröffentlichung. Im Vormonat hatte er noch bei 52,9 gestanden.
Der Dienstleistungsindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für August bei 51,5. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von 51,5 unrevidiert belassen. Im Vormonat hatte der Index bezüglich der Dienstleistungen noch bei 51,6 gestanden.
Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für August insgesamt bei 50,7. Im Vormonat hatte er bei 50,9 gelegen. Gerechnet wurde mit einem Stand von 51,1..
Der sentix-Gesamtindex für Deutschland fällt im September auf -15,4, von -13,5 im Vormonat.
Der britische CIPS Dienstleistungsindex für August notiert bei 51,1. Im Monat zuvor hatte der Index über die Dienstleistungen noch bei 55,4 gestanden.
Der Einzelhandelsumsatz ist in der Eurozone im Juli gegenüber dem Vormonat in der ersten offiziellen Schätzung um 0,2 % gestiegen. Im Jahresvergleich ist der Umsatz des Einzelhandels in der Eurozone im Berichtsmonat um 0,2 % gesunken.
Dienstag:
Die Preise für von deutschen Flughäfen abgehende Luftfrachttransporte sind gegenüber dem ersten Quartal 2011 um 9,9 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal kletterten die Preise um 25,6 %.
Die schweizerische Jahresteuerung lag im August bei 0,2 % nach zuletzt 0,5 %.
Im Monatsvergleich ist der Preisindex der Schweiz um 0,3 % gesunken.
Das Bruttoinlandsprodukt in der Euro-Zone ist im zweiten Quartal 2011 um 0,2 % gestiegen. Im vorangegangenen Quartal hatte das Quartalswachstum bei 0,8 % gelegen. Im Jahresvergleich liegt das Wachstum bei 1,6 % nach 2,4 % im Quartal zuvor.
Der Auftragseingang in der Industrie ist im Juli in Deutschland auf Monatssicht saison- und preisbereinigt um 2,8 % gegenüber Vormonat gesunken. Erwartet worden war ein Rückgang um etwa 1,5 %. Im Vormonat war der Auftragseingang revidiert um 1,8 % gestiegen.
Der US-amerikanische ISM Non-Manufacturing Index (NMI) für August notiert bei 53,3. Erwartet wurde der NMI im Bereich 51 bis 52 nach zuvor 52,7.
Nach Einschätzung des renommierteren Wirtschaftsprofessors Nouriel Roubini befinden sich die Volkswirtschaften der Industriestaaten in einer Klemme zwischen spärlichem Wachstum und der Notwendigkeit eines größeren fiskalischen Stimulus und weniger Sparsamkeit, um das Wachstum in Gang zu bringen. „Wir befinden uns aktuell in einer schlimmeren Situation als im Jahr 2008“, so Roubini. Aktuell trifft fiskalische Zurückhaltung mit Vorsicht der Banken zusammen. Roubini beziffert die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Rezession auf 60 Prozent. Weiter geht er davon aus, dass eine dritte Runde der Lockerung der Geldpolitik (QE3) langfristig nicht die erwünschte Wirkung haben könnte und dass weiterer fiskalischer Stimulus sowohl in den USA wie auch in Europa notwendig sein wird.
Unser Kommentar:
Nouriel Roubini hat das gut erkannt: Sparen hat nur dann Sinn, wenn die Wirtschaft brummt. Treffen die Sparmaßnahmen aber auf eine Konjunktur, die sich ohnehin abschwächt, dann wird sich die Lage noch verschlimmern.
Die ersten Hinweise darauf gibt es bereits: In jenen Ländern, die wegen ihrer massiven Schulden besonders umfangreiche Sparprogramme beschlossen haben, schwächt sich die Wirtschaft jetzt besonders stark ab: In Griechenland, Spanien und Italien bricht die Konjunktur ein. Auch in Frankreich mehren sich die Anzeichen für eine nahende Rezession.
Dies erklärt auch die jüngste Panik in den Bankenvorständen: Die Finanzhäuser sehen, dass sie von den taumelnden Volkswirtschaften in die Tiefe gerissen werden könnten. Das Problem ist nur: Jetzt ist niemand mehr da, der die Banken noch retten könnte...
Mittwoch:
Die Japanische Notenbank belässt ihren Zinssatz unverändert bei 0,10 %.
Im ersten Halbjahr ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland insgesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,0 % auf 80.315 gefallen. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist dabei binnen gleicher Frist um 7,4 % auf 15.247 gesunken.
Die Zahl der Beschäftigten in ausgewählten Dienstleistungsbereichen insgesamt ist in Deutschland im zweiten Quartal letzten Jahres gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,2 % gestiegen. Gleichzeitig ist der Umsatz 5,0 % gewachsen.
Die Schwedische Reichsbank belässt die Zinsen bei 2,00 %
Der britische Produktionsindex ist im Juli auf Jahressicht um 0,7 % gefallen. Im Vormonat lag der Jahresvergleich mit 0,3 % im Minus. Im Juli war die Produktion zum Vormonat um 0,2 % gesunken. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe kletterte in gleicher Zeit um 1,9 %, nach +2,1 % zuvor.
Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist in Deutschland im Juli zum Vormonat preis- und saisonbereinigt um 4,0 % gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg in Höhe von 0,5 %. Im Vormonat war die Produktion um revidierte 1,0 % gesunken (revidiert von -1,1 %). Auf das Jahr gesehen kletterte die Produktion nach Bereinigung der Arbeitstage um 8,3 %.
Die US-Notenbank Fed teilt in ihrem „Beige Book“ zur Lage der US-Wirtschaft mit, dass die US-Wirtschaft in maßvollem Tempo expandiert. Der Konjunkturbericht, der von der Federal Reserve Bank von Cleveland erstellt wurde, basiert auf Umfragen in allen zwölf Fed-Distrikten. Die Volatilität an den Märkten und die Unsicherheit über die Wirtschaftslage hat einige Fed-Distrikte dazu geführt, ihre Einschätzung über die US-Wirtschaft zu senken oder eine vorsichtigere Haltung einzunehmen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsschätzung für die Weltwirtschaft gesenkt. Sowohl die Erwartungen an das Jahr 2011 als auch an das Jahr 2012 wurden nach unten geschraubt, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch berichtet. Für das Jahr 2011 erwartet der IWF ein Plus der Weltwirtschaftsleistung von 4,0 Prozent. Zuletzt hatte die Prognose noch bei 4,2 Prozent gelegen. Für das Jahr 2012 wird ein Wachstum von 4,2 Prozent erwartet. Der bisherige Wert von 4,3 Prozent wurde damit leicht abwärts revidiert.
Unser Kommentar:
Die Einschätzungen des Internationalen Währungsfonds werden von aktuellen Untersuchungen der OWECD bestätigt: Die wichtigsten Volkswirtschaften befinden sich auf dem Weg in die Rezession. Die beiden folgenden Abbildungen machen das deutlich.
Die Frage ist also, in welchem Umfang die Börsen eine Wirtschaftsflaute bereits in das Kursniveau eingearbeitet haben. Man muss das jetzt aufmerksam beobachten: Einsteigen sollte man erst, wenn auch sehr schlechte Nachrichten keine Kurseinbrüche mehr auslösen. Nach Lage der Dinge kann das noch etwas dauern...
Donnerstag:
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im Juli um 10,8 % gestiegen. Im Vormonat hatte das Plus 5,9 % betragen. Der Inlandsumsatz ist im Juli-Jahresvergleich um 10,3 % geklettert, der Umsatz mit dem Ausland um 11,3 %.
Im Saison- und arbeitstäglich bereinigten Vergleich zum Vormonat legte der Umsatz-Volumenindex im Januar um 4,1 % zu nach -0,1 % im Vormonat. Im Inlandsgeschäft stieg der Index dabei um 4,2 %, im Auslandsgeschäft kletterte er um 4,0 %.
Die deutsche Handelsbilanz weist für Juli einen Überschuss in Höhe von 10,4 Mrd. Euro aus nach 12,7 Mrd. Euro (revidiert von 11,5 Mrd. Euro) im Vormonat und 13,6 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Aufgelaufen sind im aktuellen Jahr bereits 89,6 Mrd. Euro, verglichen mit 88,9 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum im Vorjahr.
Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im Juli Saldo ein Plus in Höhe von 7,5 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 11,5 Mrd. Euro (revidiert von 11,9 Mrd. Euro), im Vorjahr bei 10,4 Mrd Euro. In den ersten 7 Monaten 2011 lag der Überschuss bei 70,0 Mrd. Euro, im Vorjahr zur gleichen Zeit betrug das Plus 73,4 Mrd. Euro.
Der deutsche Arbeitskostenindex ist im zweiten Quartal 2011 um 1,4 % gestiegen. Zum Vorjahresquartal kletterte der Index in Deutschland um 4,4 %.
Die Zahl der deutschen Gästeübernachtungen ist im Juli gegenüber dem Vorjahr um 1 % auf rund 47,3 Mio. geklettert.
Die Bank of England belässt die Zinsen bei 0,5 %. Damit war im Vorfeld mehrheitlich gerechnet worden.
Die Europäische Zentralbank belässt die Zinsen erwartungsgemäß unverändert bei 1,50 %. Damit war im Vorfeld gerechnet worden.
Die US-amerikanische Handelsbilanz weist für Juli ein Defizit in Höhe von 44,8 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus im Bereich 51,0 bis 51,5 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatte das Defizit noch bei 51,6 Mrd. US-Dollar gelegen. Somit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten -53,1 Mrd. US-Dollar revidiert.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 414.000 gestiegen. Erwartet wurden 400.000 neue Anträge nach zuvor 412.000 (revidiert von 409.000).
Fed-Chef Ben Bernanke spricht vor dem "Economic Club of Minneapolis" zur den weiteren Politik der US-Notenbank. Die Inflationsrate sei im Rückzug begriffen. Zu möglichen weiteren quantitativen Maßnahmen der Zentralbank macht Bernanke keine Angaben.
Eine weitere Lockerung der Geldpolitik sei nicht in Sicht, so die Aussage. Die Inflationserwartungen seien nicht gestiegen. Am Jahresanfang hätten steigende Gas- und Nahrungsmittelpreise die Inflationserwartungen erhöht. Die Inflation werde sich jetzt in den nächsten Quartalen eher abschwächen. Höhere Inflationserwartungen seien bisher nicht in der Wirtschaft verwurzelt.
Es würden noch eine Reihe von Mitteln zur Verfügung, um die Wirtschaft zu stimulieren. Diese würden bei Bedarf auch eingesetzt werden. Welche weiteren Schritte zur Stimulierung der Wirtschaft eingesetzt werden könnten, erläuterte der Notenbankchef nicht. Insgesamt sei die Erholung der Wirtschaft fragiler als man erwartet habe. Dennoch werde sich diese in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen.
Unser Kommentar:
Die Erholung werde ich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen? Ben Bernanke muss mit reichlich Blindheit geschlagen sein, da er offensichtlich nicht erkennt, dass es in den USA gar keine Erholung gibt, die sich fortsetzen könnte. Was richtig ist: Inflation ist bis auf Weiteres in den USA kein Thema. Woher sollte sie auch kommen: Bei einer Arbeitslosenquote von real nahe 20 Prozent haben die Menschen andere Sorgen als ihr Geld für überflüssigen Plunder auszugeben.
Freitag:
Die deutschen Großhandelspreise sind im August gegenüber dem Vormonat um 0,1 % gestiegen nach -0,6 % im Vormonat. Im Jahresvergleich ist der Preisindex des Großhandels in Deutschland um 6,5 % geklettert nach zuvor 8,2 %.
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind zum Vormonat unverändert nach zuletzt +0,4 %. Die Jahresteuerung liegt bei 2,4 % und damit auf unverändertem Niveau. Die offizielle Erstschätzung lag bei +2,3 %.
Der für Europa berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im August gegenüber dem Vorjahr um 2,5 % erhöht. Im Monatsvergleich bleib der harmonisierte Index unverändert. Die Schätzung vom 29. August 2011 lag bei +2,4 %.
Die französische Industrieproduktion im Juli gegenüber dem Vormonat um 1,4 % geklettert.
Input-seitig sind die britischen Erzeugerpreise im saisonbereinigten Monatsvergleich im August um 0,3 % gestiegen. Zuvor waren sie um 0,8 % geklettert. Im Jahresvergleich sind die Preise der Erzeuger um 13,0 % gestiegen nach +13,3 % im Vormonat.
Output-seitig sind die britischen Erzeugerpreise im Monatsvergleich um 0,1 % gestiegen, nach zuvor +0,3 %. Auf das Jahr gesehen kletterten Sie um 6,2 % nach ebenfalls schon +6,2 % im Vormonat.
Mehr dazu in der September-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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