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11:00 Uhr, 08.10.2024

Keine Frage des Alters: Jede*r Zehnte streicht Altersangaben aus Bewerbung

EQS-Media / 08.10.2024 / 11:00 CET/CEST

Presseinformation

Keine Frage des Alters: Jede*r Zehnte streicht Altersangaben aus Bewerbung

  • 12 Prozent der unter 34-Jährigen geben kein Alter bei Bewerbung an – bei den Menschen über 50 Jahren sind es 9 Prozent
  • Sorge vor Über- bzw. Unterqualifikation unter den Bewerbenden verbreitet
  • Jede*r zweite Personalverantwortliche nimmt wahr, dass über 55-jährige Bewerber*innen als „zu alt“ angesehen werden

DÜSSELDORF, 8. Oktober 2024 — Eine*r von zehn Bewerbenden in Deutschland gibt an, in einer Bewerbung schon einmal altersbezogene Angaben herausgelassen oder verändert zu haben – zum Beispiel das Geburtsdatum oder die Dauer der Schulzeit (18-34 Jahre: 12 Prozent, 34-49 Jahre: 9 Prozent, über 50 Jahre: 9 Prozent). Das ist das Ergebnis einer Studie der digitalen Recruiting-Plattform The Stepstone Group, für die über 6.500 Menschen befragt wurden. Sie ist repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung.

Der Hauptgrund für die Vorsicht bei Altersangaben: Bewerber*innen wollen altersspezifische Vorurteile umgehen (45 Prozent). Ein Drittel (35 Prozent) der 18 bis 34-Jährigen fürchten, als unterqualifiziert wahrgenommen zu werden und 20 Prozent der über 50-Jährigen wollen vermeiden, automatisch von Jobs ausgeschlossen zu werden, weil sie als überqualifiziert oder zu alt angesehen werden könnten (24 Prozent).

„Auch wenn es keine Pflicht ist, sein Alter in Bewerbungen anzugeben, ist das in Deutschland noch immer üblich. Zwar gehen immer mehr Unternehmen dazu über, diese Informationen explizit nicht anzufordern – außer es ist zum Beispiel notwendig, für bestimmte Jobs einen Altersnachweis zu erbringen, wie beispielsweise bei der Polizei. Doch generell kann im Bewerbungsprozess das angenommene Alter eine maßgebliche Rolle spielen“, sagt The Stepstone Group Arbeitsmarktexperte Dr. Tobias Zimmermann. „Bereits in sechs Jahren wird es auf dem Arbeitsmarkt mehr Personen im Rentenalter als unter 20-Jährige geben. Wir brauchen in Zukunft jeden einzelnen Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Arbeitgeber, die die Jüngsten und Ältesten begeistern, schaffen sich einen strategischen Vorteil für die Zeit der Arbeiterlosigkeit. Sie gewinnen sowohl wertvolle Fähigkeiten als auch ein Mehr an potenziellen Arbeitskräften auf einem schrumpfenden Arbeitsmarkt.“

Jüngere gelten als technisch affin, Ältere als besonders zuverlässig

Während die Personalverantwortlichen in der Studie älteren Bewerber*innen vor allem fachliche Expertise (65 Prozent), Zuverlässigkeit (51 Prozent) sowie Sorgfalt (43 Prozent) zuschreiben, trauen sie jüngeren Bewerber*innen vor allem Technikkenntnisse (55 Prozent), Lernbereitschaft (52 Prozent) und Innovationsfähigkeit (45 Prozent) zu. Vor allem bei älteren Bewerbenden besteht häufig die Sorge, ob diese mit den technischen Neuerungen mithalten können: Jede*r zweite Recruiter*in gibt an, dass ältere Bewerbende manchmal nicht berücksichtigt werden, weil man an ihren technischen Kenntnissen zweifelt (56 Prozent) – und etwa genauso viele sagen, dass sie Menschen ab 55 Jahren für bestimmte Positionen als „zu alt“ wahrnehmen könnten (50 Prozent). „Menschen neigen ganz automatisch dazu, Personen in bestimmten Altersgruppen spezielle Eigenschaften zuzuschreiben. Umso wichtiger ist es, dass jeder Mensch immer wieder seine eigenen Annahmen hinterfragt – und Arbeitgeber mit gezielten Angeboten zur Weiterbildung Menschen motiviert, an vermeintlichen Schwachstellen zu arbeiten“, sagt Zimmermann. Die Chancen stehen gut – mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der über 50-Jährigen geben an, sich fortlaufend weiterbilden zu wollen, damit sie im Arbeitsleben immer auf dem aktuellen Stand bleiben.

Über die Studie
Die Studie „The Age Advantage: Recruiting ohne Altersgrenzen“ beleuchtet die Erfahrungen und Hindernisse mit Altersdiskriminierung über alle Phasen des Rekrutierungsprozesses hinweg. Im Rahmen einer Online-Umfrage wurden zwischen dem 25. und 31. Juli 2024 Daten von 6.254 Kandidat*innen und 725 Recruiter*innen erhoben. Der Datensatz wurde anhand des Mikrozensus gewichtet und ist repräsentativ für die deutsche Erwerbsbevölkerung hinsichtlich Alter, Geschlecht und Bildung. Darüber hinaus wurden 140.000 Lebensläufe auf Stepstone analysiert, um Vorurteile gegenüber älteren Bewerber*innen zu bewerten.

Weitere Informationen zu der Studie hier.

Über The Stepstone Group

The Stepstone Group ist eine weltweit führende digitale Recruiting-Plattform, die Unternehmen mit passenden Talenten zusammenbringt und Menschen hilft, den richtigen Job zu finden. Mit Hilfe KI-unterstützter Job-Marktplätze und programmatischer Marketing-Lösungen erreichen jedes Jahr mehr als 130 Millionen Bewerbungen rund 140.000 Arbeitgeber. Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete The Stepstone Group einen Umsatz von rund 1 Milliarde Euro. Das Unternehmen ist in mehr als 30 Ländern aktiv – darunter mit Stepstone in Deutschland, mit Appcast in den USA und mit Totaljobs in Großbritannien. The Stepstone Group mit Hauptsitz in Düsseldorf beschäftigt weltweit rund 4.000 Menschen. Mehr Informationen unter: www.thestepstonegroup.com/de

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Emittent/Herausgeber: The Stepstone Group
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