K: DAX - "Climbing the Wall of Fear"
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Externe Quelle: HypoVereinsbank
"Climbing the Wall of Fear" Trotz einer Erholung von ca. 200 Punkten im DAX von den jüngsten Lows sind Überhitzungserscheinungen immer noch Mangelware. Die Marktteilnehmer sind überängstigt und sehr zurückhaltend. Der Pessimismus sollte die derzeitige Erholung ausreichend absichern. Nächste Widerstände 3905, 3940, 4025.
Das Erreichen zahlreicher Extrema an Überverkauftheit noch vor zwei Wochen hat einen Bounce von den Lows weg in Form eines Island Reversals bei DAX und NASDAQ bewirkt. Ist damit bereits das Potenzial ausgeschöpft?
Ein Island Reversal, das sich zusammensetzt aus einem Exhaustion Gap, einem Reversal Doji und einem Breakaway Gap führt in der Folge regelmäßig zu einer Kursreaktion, die bis an den Ausgangspunkt der vorherigen minoren Abwärtsbewegung reicht. Diese Marke läge im DAX bei 4025 und im NASDAQ bei 2035. In diesem Zusammenhang interessant ist die Frage, welche Indikationen vom Sentiment kommen, sprich, ob die Erholungsbewegung bereits wieder Zeichen von erster Überhitzung zeitigt. Die niedrigen Volumen, die derzeit zu beobachten sind, können bereits kaum als Überhitzung gewertet werden. Hinsichtlich des derzeitigen Paradigmas ist eindeutig eine besondere Form von hochgradiger Sensibilität und damit konkreter Angst vor einer Zuspitzung der derzeitigen Belastungsfaktoren gegeben. Bildet man den Durchschnitt der Korrelationen des DAX zu den Bundrenditen, zur Entwicklung des Dow Jones Industrials und zur inversen Ölentwicklung, so stellt man zuletzt ein Extrem fest, das in vergleichbar deutlicher Ausprägung nur ganz selten, zuletzt im Herbst 2001, zu beobachten war. Mit anderen Worten die Aktienmarktteilnehmer sind in höchstem Maße sensibilisiert auf die Entwicklung des Ölpreis, der Wall Street und der Entwicklung der Renditen am Rentenmarkt. Hier von einer überhitzten Stimmung zu sprechen, kann gänzlich verneint werden. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Trotz fast zweihundert Punkten Erholung des DAX von den jüngsten Lows sind die Ängste insbesondere von Seiten des Ölpreises extrem hoch. Der Blick auf die gewohnten Stimmungsindikatoren, wie dem Bulll/Bear-Spread der American Association of Individual Investors, zeigt analog einen deutlichen Anstieg des Pessimismus an. Es nimmt somit nicht Wunder, dass der S&P 500 zuletzt auf die kleinsten Erholungen beim Ölpreis bereits so fest reagierte, dass er sogar die jüngste Konsolidierungsrange zwischen 1070 bis 1105 nach oben verlassen konnte.
Symptomatisch ist allerdings auch, dass der DAX dieser positiven Entwicklung nur phlegmatisch gefolgt ist. Ein Blick auf die Eigendynamik-Indikatoren, also die Betrachtung, wie sich der DAX verhält, zu Zeiten, wenn Wall Street geschlossen hat, zeigt eine ausgeprägt schwache bis negative Eigendynamik. Somit ist auch hier alles andere als von Überhitzung zu sprechen.
Abgesehen von diesen Indikationen, wird die Entscheidung natürlich in den maßgeblichen Kursindizes selbst fallen. Hier ist der Dow Jones Industrials von zentraler Bedeutung. Seit zwei Wochen mehren sich hier, wie sowohl für den DAX, die Kassandrarufer, die einen generellen Abwärtsimpuls ausmachen wollen. Fakt ist dass für einen Abwärtsimpuls die Erholung vom 24. März bis 6. April in ihrem Ausmaß kräftiger ausgefallen ist, als dies der klassischen Lehre bei intakten Abwärtsimpulsen und sämtlichen Erholungsansätzen in bisherigen Abwärtsimpulsen in der näheren Vergangenheit entsprochen hat. Fakt ist, dass die Abwärtsbewegung seit dem 19. Februar genauso gut als komplettierte ABC-Korrektur gewertet werden kann.
Fakt ist, dass diese Bewegung genauso gut als Flaggen- Konsolidierung gewertet werden kann, bei der auch die Volumina keine diesbezüglichen Gegenindikationen aufzubieten haben. Das Kurspotenzial beim DJIA würde in der Folge über die bisherigen Jahreshochs hinausreichen.
Einem Bärmarkt-Szenario, das, wie gesagt in den letzten beiden Wochen allerorten in technischen Kreisen die Runde macht, stehen somit derzeit einige Argumente entgegen. Pragmatisch wäre davon berechtigterweise erst bei einem Unterschreiten der 3680 im DAX zu sprechen. Das Auftreten dererlei Indikationen hatten wir bis zuletzt als relativ unwahrscheinlich erachtet und halten dies in dem derzeitigen überängstigten Umfeld auch als weiter für unwahrscheinlich.
Pragmatisch betrachtet, hat der DAX unmittelbar bei 3905 und 3940 zwei schwierige Hürden zu nehmen. Als nächstes folgt die 4025, deren Herausnehmen den Weg für eine generelle Verbesserung der Situation frei machen würde.
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