Juncker will nicht EU-Kommissionspräsident werden

Bonn/Luxemburg (BoerseGo.de) - Der Luxemburgische Premierminister und Noch-Vorsitzende der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, sieht die Zukunft der Europäischen Union trotz der schwelenden Finanzkrise positiv. Er ist der Meinung, dass Europa aus der derzeitigen Krise gestärkt hervorgehen wird „Europa findet immer nur durch Krise nach Krise zu mehr Integration“, sagte Juncker in der Phoenix-Sendung „Unter den Linden“. Die Krise sei nicht in Europa losgetreten worden, sondern hätte Europa ereilt. „Wir sind zum Epizentrum dieser Krise geworden, ohne schlüssige Erklärung." Mehr Europa sei die Antwort auf die Krise, so Juncker. „Am Ende dieser Herausforderung wird ein stärker zusammengefügtes Europa stehen.“ Europa müsse auch mehr Stolz auf seine Leistungen zeigen.

Zu seiner Rolle als Eurogruppen-Chef bemerkte Juncker, er sei ein Vermittler, auch zwischen Deutschland und Frankreich. „Ich bin kein Motor europäischer Einigung. Ich versuche Motoren anderer so zu ölen, dass beide zum Gleichtakt finden. Ich wäre verrückt, wenn ich sagen würde, ohne mich geht nichts. Sonst wird alles ohne mich gehen.“

Der Luxemburger schloss zum jetzigen Zeitpunkt auch die Übernahme weiterer europäischer Ämter ausdrücklich aus. Dabei kämen auch die Positionen des Kommissionspräsidenten oder des Ratspräsidenten nicht in Frage. Er wolle sich auf sein Amt als Premierministers in Luxemburg konzentrieren: „Ich bleibe gerne Premierminister in Luxemburg.“ Juncker hatte angekündigt, die Führung der Eurogruppe Ende Januar aufgeben zu wollen. Juncker hatte den Posten 2005 übernommen und blieb die ganze Zeit luxemburgischer Premier. Sein Nachfolger als Euro-Gruppen-Chef soll der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem werden.