Kommentar
09:04 Uhr, 12.07.2016

Japanische Aktien nach Oberhaus-Wahl: Gehören sie ins Depot?

Japanische Aktien konnten in den letzten Tagen stark zulegen. Da stellt sich die Frage, welche Rolle Nikkei und Co. in einem Fondsportfolio spielen sollten.

Zuallererst muss man beachten, dass man, egal wie überzeugend die Aussichten von Nintendo und Sony, bei einem Japan-Investment ein Fremdwährungsrisiko in Yen einkauft. Vor allem Auslandsaktien und -fonds müssen daher ganz besonders als langfristiges Investment angesehen werden. Zusätzlich könnte es Sinn machen, sich den Verlauf der Währung anzuschauen, um nicht zu besonders teuren Wechselkursen einzusteigen.

Mein Tipp: Besorgen Sie sich langfristige Charts für Fremdwährungen. Wechselkurse bewegen sich im großen Verlaufsbild (10 - 20 Jahre) in Bändern - also seitwärts - sodass man gut ablesen kann, ob die Fremdwährung gerade teuer oder günstig ist.

Nun bleibt natürlich noch die Frage, ob Japan an sich ein interessantes Investitionsziel ist. Hier sollte man sich nicht von kurzfristigen Trends zu Entscheidungen verleiten lassen und kaufen, weil es gerade Mode in der Presse ist.

Aus strategischer Perspektive ist Japan ein nicht zu verachtender Global Player. Der japanische Aktienmarkt macht 8 % der weltweiten Marktkapitalisierung aus. Zum Vergleich: Deutschland 3 %, UK 6 %, China 3 %.

Es gibt auch die Möglichkeit, gehedged zum Euro, in japanische Aktien zu investieren. Dabei wird die Fremdwährungskomponente durch Derivate herausgenommen. Meine Erfahrungen zeigen, dass dies nie ohne einen Renditeverlust funktioniert, da Trading Kosten erzeugt (Handelsgebühren, Rollkosten der Futures usw.)

Fazit: Japan kann ein strategischer Teil Ihres Aktienportfolios sein. Sie sollten jedoch auf die Währung achten und sich nicht von aktuellen Trends zum Kauf oder Verkauf verleiten lassen.

Herzliche Grüße
Jakob Penndorf

P.S. Ich betreue auf Guidants einen Experten-Desktop! Schauen Sie doch mal vorbei

Nützliche Links:

MSCI Japan Index: goo.gl/oz45RK
MSCI Japan Index (Hedged to EUR): goo.gl/PAxYvg
iShares MSCI Japan UCITS ETF (Dist): goo.gl/HHEA6t

Hinweis: Wenn beim Index oder ETF der Zusatz USD steht, dann bedeutet das lediglich, dass der ETF in USD gerechnet wird. Die japanischen Aktien selbst sind natürlich in Yen notiert.

2 Kommentare

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  • Chronos
    Chronos

    bone-shaking

    >Aus strategischer Perspektive ist Japan ein nicht zu verachtender Global Player.

    Ok, soweit so gut, eben einer der ältesten Märkte, aber eben mit über 200 Werten,

    >Der japanische Aktienmarkt macht 8 % der weltweiten Marktkapitalisierung aus. Zum >Vergleich: Deutschland 3 %, UK 6 %, China 3 %.

    Würde mich einfach mal interessieren, woher diese Zahlen stammen oder wie diese ausgewertet werden. MSCI hat auch keinen globalen Teiler, im Falle YP wird nicht einmal eine einzige Währung verwendet.

    USA unbestritten alleine durch FANG

    UK kommt mir etwas hoch vor, da ja hier von Aktien, also nicht Kapitalisierung von LME (Rohstoffen) und Währungen die Rede ist. Gerade Währungen werden dort noch gehandelt, das ist in EU schon unbedeutend. Wie die meisten Indizes sind da viele Banken dabei und HSBC unter UK einzuordnen, ist auch diskussionswürdig.

    China kann ich gar nicht nachvollziehen, ok sehr jung in der Geschichte. Festland oder nicht, aber sieht man sich einige Werte an ist man relativ schnell beim 10fachem großer und größter Werte. Allgemein stimmen unsere Zahlen da sehr selten.

    Stimmt ja alles was oben steht, helfen tut es einem wenig, da als Fazit doch wieder nur ishares

    oder ETF´s empfohlen werden. In Japan ist es eher entscheidend einmal auf inneres Wachstum ohne Währungsrisiko zu sehen, oder eben dieses Risk ganz bewußt zu spielen.

    Macht imho nur für Stockpicker Sinn.

    1) war und ist JAT, MCN (NTT Doto) oder TEPCO (leider ethisch nicht sauber)

    2) Halbleiter, oder Toyota kann man immer spielen, sind aber nicht nur währungstechnisch zyklische Branchen.

    09:14 Uhr, 13.07.2016

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Über den Experten

Jakob Penndorf
Jakob Penndorf

Jakob Penndorf teilt seit 2015 seine Expertise als Finanz- und Tradingexperte auf GodmodeTrader und Guidants, den Finanzportalen der BörseGo AG. Er startete seine Karriere als Börsenhändler und Analyst bei einer Wertpapierhandelsbank, war Berater und Fondsmanager für Asset Manager in Frankfurt am Main und Gründer eines Finanztechnologie-Unternehmens in Berlin. Jakob Penndorf hat zahlreiche Lehrgänge absolviert, u.a. ist er akkreditierter Berater der namhaften Investmentgesellschaft Dimensional Funds Advisors (DFA) aus den USA, deren Vorstand und Verwaltungsrat führende Finanzforscher wie Kenneth French, Roger Ibbotson oder Eugene Fama angehören. Jakob Penndorf veröffentlichte zahlreiche Fachartikel über Börsenstrategien, Anlegerverhalten und technische Handelssysteme. Er trainiert Unternehmer, Börsenhändler und Investoren im Umgang mit Risiken an den Finanzmärkten.

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