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10:20 Uhr, 11.03.2013

IWF: Gesunde Staatsfinanzen in Deutschland - zu wenig Investitionen

Berlin (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) verfügt der deutsche Gesamtstaat über gesunde Staatsfinanzen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner neuesten Ausgabe. Demnach geht aus dem Entwurf des neuen Weltwirtschaftsausblicks hervor, das Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen auch in diesem Jahr einen ausgeglichenen Haushalt erreichen werden. Sollte die wirtschaftliche Schwäche in der Euro-Zone anhalten, sei Deutschland als einziges Land in der Lage, mit einem Konjunkturprogramm gegenzusteuern, heißt es weiter.

Doch spart der IWF auch nicht mit Kritik: Die Organisation moniere, dass die Investitionen in Deutschland seit Jahren zu gering ausfielen, was die langfristigen Wachstumsaussichten schmälere, schreibt das Magazin. Die Bundesregierung müsse mehr Anstrengungen unternehmen, um die staatlichen, aber auch die privaten Investitionen von Unternehmen auszuweiten. Auch müsse Deutschland mehr tun, um sich auf die Folgen der alternden Bevölkerung vorzubereiten.

Diese Notwendigkeit unterstreicht eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung, aus der die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Montag zitiert. Demnach ist das deutsche Rentensystem nicht dafür gerüstet, dass im Jahr 2015 der erste Babyboomer-Jahrgang in den Ruhestand geht. Die Rente mit 69 werde bald notwendig werden, heißt es in der Analyse, die der FAZ vorliegt.

So steigt bis 2035 die Zahl der Rentner je Beitragszahler stark an, bis 2060 werden die Rentenausgaben stark wachsen. In der Studie wird dringend empfohlen, die Beitragszahler zu entlasten und das Absinken des Rentenniveaus zu dämpfen. Frühzeitig sollte vor allem die weitere Anhebung des gesetzlichen Rentenalters auf 69 Jahre angekündigt werden. Vorgeschlagen werden auch höhere Abschläge bei vorzeitigem Rentenbeginn. Zur Begründung heißt es: Die Lebenserwartung der Rentner dürfte sich bis 2060 kontinuierlich weiter erhöhen, die durchschnittliche Bezugszeit der Rente nehme damit wieder stark zu. Das spreche dafür, die Heraufsetzung der Regelaltersgrenze nach 2030 fortzusetzen. Denkbar sei eine Formel, die den Rentenbeginn mit der Entwicklung der Lebenserwartung verknüpfe. Damit sich die Bürger schon in der mittleren Lebensphase darauf einstellen könnten, müsse dieser Schritt rechtzeitig angekündigt und gesetzlich festgeschrieben werden. Als Ergänzung sollte der Abschlag von bisher 3,6 Prozent für jedes Jahr, in dem vorzeitig Rente bezogen wird, angehoben werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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