IWF: Gesunde Staatsfinanzen in Deutschland - zu wenig Investitionen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Berlin (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) verfügt der deutsche Gesamtstaat über gesunde Staatsfinanzen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner neuesten Ausgabe. Demnach geht aus dem Entwurf des neuen Weltwirtschaftsausblicks hervor, das Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen auch in diesem Jahr einen ausgeglichenen Haushalt erreichen werden. Sollte die wirtschaftliche Schwäche in der Euro-Zone anhalten, sei Deutschland als einziges Land in der Lage, mit einem Konjunkturprogramm gegenzusteuern, heißt es weiter.
Doch spart der IWF auch nicht mit Kritik: Die Organisation moniere, dass die Investitionen in Deutschland seit Jahren zu gering ausfielen, was die langfristigen Wachstumsaussichten schmälere, schreibt das Magazin. Die Bundesregierung müsse mehr Anstrengungen unternehmen, um die staatlichen, aber auch die privaten Investitionen von Unternehmen auszuweiten. Auch müsse Deutschland mehr tun, um sich auf die Folgen der alternden Bevölkerung vorzubereiten.
Diese Notwendigkeit unterstreicht eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung, aus der die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Montag zitiert. Demnach ist das deutsche Rentensystem nicht dafür gerüstet, dass im Jahr 2015 der erste Babyboomer-Jahrgang in den Ruhestand geht. Die Rente mit 69 werde bald notwendig werden, heißt es in der Analyse, die der FAZ vorliegt.
So steigt bis 2035 die Zahl der Rentner je Beitragszahler stark an, bis 2060 werden die Rentenausgaben stark wachsen. In der Studie wird dringend empfohlen, die Beitragszahler zu entlasten und das Absinken des Rentenniveaus zu dämpfen. Frühzeitig sollte vor allem die weitere Anhebung des gesetzlichen Rentenalters auf 69 Jahre angekündigt werden. Vorgeschlagen werden auch höhere Abschläge bei vorzeitigem Rentenbeginn. Zur Begründung heißt es: Die Lebenserwartung der Rentner dürfte sich bis 2060 kontinuierlich weiter erhöhen, die durchschnittliche Bezugszeit der Rente nehme damit wieder stark zu. Das spreche dafür, die Heraufsetzung der Regelaltersgrenze nach 2030 fortzusetzen. Denkbar sei eine Formel, die den Rentenbeginn mit der Entwicklung der Lebenserwartung verknüpfe. Damit sich die Bürger schon in der mittleren Lebensphase darauf einstellen könnten, müsse dieser Schritt rechtzeitig angekündigt und gesetzlich festgeschrieben werden. Als Ergänzung sollte der Abschlag von bisher 3,6 Prozent für jedes Jahr, in dem vorzeitig Rente bezogen wird, angehoben werden.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.