Irland/Portugal: EZB soll bei der Rückkehr an den Kapitalmarkt helfen
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Frankfurt/ Lissabon/ Dublin (BoerseGo.de) - Die Krisenländer Irland und Portugal arbeiten einem Zeitungsbericht zufolge an neuen Plänen, wie die Europäische Zentralbank ihnen bei der Rückkehr an den Kapitalmarkt helfen könnte. Die beiden Krisenländer verlangen von der EZB, dass sie ihnen spätestens im kommenden Jahr den Weg zurück an den Kapitalmarkt ebnet, schreibt das „Handelsblatt“ am Mittwoch unter Berufung auf informierte Kreise. Dabei sollen die Vorschläge der beiden Länder viel weiter gehen als bisher bekannt.
So habe die Regierung in Lissabon vorgeschlagen, dass das Land vorsorglich für das EZB-Anleihekaufprogramm (OMT) freigeschaltet werde. Das könnte die Investoren beeindrucken und bei der Rückkehr an den Kapitalmarkt helfen, heißt es in dem Bericht. Es drohen aber Konflikte: Denn in der EZB wird der Wunsch laut Handelsblatt zurückgewiesen: Die EZB-Programme dienten nicht als Unterstützung für die Rückkehr an den Kapitalmarkt, darin bestehe im EZB-Rat Einigkeit, schreibt die Zeitung.
Irland verfolge hingegen einen milderen und damit realistischeren Weg. Dublin wolle Schuldscheine, die zur Rettung der Anglo Irish Bank aufgelegt wurden, in langlaufende Staatsanleihen tauschen. Das würde die Zinslast für den irischen Staat deutlich reduzieren. Auch diesen Vorschlag müsse die EZB aber absegnen. Nach Informationen des Handelsblatts laufen derzeit neue Verhandlungen zwischen EZB und Iren in dieser Sache. Nach Meinung von Kritikern bleibt das Vorhaben aber dicht an der Grenze zur monetären Staatsfinanzierung, die der EZB verboten ist. Eine Einigung solle spätestens im März gefunden werden.
Die Iren bauen bei ihren Wünschen auf die konkludente Zustimmung vieler anderer Regierungen. Denn wenn die EZB nicht mitmacht, müssten wieder die Euro-Staaten einspringen. Bisherige Hilfsprogramme müssten demnach aufgestockt werden. Das wiederum lehnen viele Staaten, allen voran Deutschland, ab.
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