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10:33 Uhr, 27.11.2013

Inselstreit: Internationale Kritik an China nimmt zu

China hat sich wegen der einseitigen Einrichtung einer Flugüberwachungszone im Ostchinesischen Meer Kritik aus dem Ausland eingehandelt. Auf den Überflug zweier US-Bomber am Dienstag reagierte Peking aber mit Zurückhaltung. Eine Lösung des Konflikts ist weiter nicht absehbar.

Peking/Tokio (BoerseGo.de) - China hat sich wegen der einseitigen Einrichtung einer Flugüberwachungszone im Ostchinesischen Meer Kritik aus dem Ausland eingebrockt. Neben Australien und den USA hält auch Deutschland den Schritt für eine Provokation, die zu einer militärischen Auseinandersetzung führen kann.

Derweil haben am Dienstag die USA zwei B52-Bomber die chinesische Flugüberwachungszone durchflogen. Zwei unbewaffnete Maschinen hätten die Inseln am Dienstag überflogen. Die Mission sei seit langem geplant gewesen und stehe mit dem aktuellen japanisch-chinesischen Konflikt in der Region nicht in Zusammenhang, sagte Pentagonsprecher Thomas Crosson der Nachrichtenagentur dpa. Es habe keine Zwischenfälle gegeben.

Chinas Verteidigungsministerium hat zurückhaltend auf den Überflug der US-Bomber reagiert. Ein Sprecher teilte am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa in Peking mit, Chinas Aufklärung habe die US-Militärflugzeuge während ihres zweieinhalbstündigen Fluges 200 Kilometer östlich der umstrittenen Inselgruppe „beobachtet, identifiziert und ihren Typ bestimmt“. China folge seinen Regeln für die neu errichtete Identifikationszone zur Luftverteidigung und sei in der Lage, den betreffenden Luftraum wirksam zu kontrollieren“, so der Sprecher weiter.


China hatte am Wochenende überraschend seine Luftverteidigungszone in das Seegebiet ausgeweitet. Japan warnte bereits vor einer Eskalation. Die beiden Ländern streiten um die Verwaltung des Gebietes. Die Inseln sind zwar unbewohnt, es werden dort aber Rohstoffe vermutet.

Japans Regierung rief derweil heimische Fluglinien auf, Pekings neue Regeln nicht zu befolgen. Zuvor hatten Japan Airlines und All Nippon Airways (ANA) ihre Flugpläne an Chinas Behörden übermittelt. Die Fluggesellschaften betonten, in jedem Falle räume man der Sicherheit der Passagiere absoluten Vorrang ein.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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