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09:24 Uhr, 17.12.2012

Infineon denkt dank gut gefüllter Kriegskasse über Übernahmen nach

München (BoerseGo.de) - Der Halbleiterhersteller Infineon plant Übernahmen und Aktienrückkäufe. „Ich peile mehrere kleine oder auch mal eine mittelgroße Übernahme an", sagte der frisch gebackene Vorstandschef des Halbleiterherstellers, Reinhard Ploss, im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag). „Da könnte es in unserem Geschäftsbereich mit Halbleitern für die Stromversorgung einen Zukauf geben oder in unserem Industrie-Bereich“.

Infineon prüfe auch, das Patentportfolio der einstigen Speicherchip-Tochter Qimonda zu kaufen. Der Insolvenzverwalter des 2009 in Konkurs gefallenen Unternehmens fordert von Infineon derzeit 3,4 Milliarden Euro Schadenersatz wegen vorgeblicher Managementfehler. „Es gibt Überlegungen, unabhängig vom Rechtsstreit Qimondas Patentportfolio zu kaufen“, sagte Ploss. „Wir vertreten die Auffassung, dass Infineon die Patente ohnehin in Lizenz nutzen darf, aber in der Chipindustrie sind eigene Patente wichtig.“ Ploss signalisiert zudem eine außergerichtliche Streitbeilegung.

Der Manager erwägt wegen der gut gefüllten Kasse von derzeit rund 1,9 Milliarden Euro außerdem die Fortführung des auslaufenden Aktien-Rückkaufprogramms. „Wir denken über eine Verlängerung nach“ bestätigte Ploss. Wegen des Wirtschaftsabschwungs hatte der 57-Jährige zuletzt Kurzarbeit für 1.100 Beschäftigte verordnet. Von einem Einstellungsstopp als nächsten Schritt hält er aber nichts: „Es wird keinen Einstellungsstopp geben. Ich will nicht, dass die guten Bewerber woanders hingehen“, sagte er. Doch de facto sei es schon so, dass bei jeder Stelle genau überlegt werde, ob Infineon sie wirklich besetzen müsse.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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