Kommentar
15:14 Uhr, 30.12.2011

In Japan geht die Sonne unter...

Montag:
Zweiter Weihnachtsfeiertag - Börsen in Europa geschlossen

Dienstag:

Der japanische Dienstleistungsindex (CSPI) ist im November überraschend gefallen. Der CSPI sank im November um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 96,3 Einheiten. Es ist der erste Jahresrückgang seit drei Monaten. Volkswirte hatten für November einen Zuwachs von plus 0,1 Prozent erwartet. Im Oktober wurde noch ein Anstieg von 0,1 Prozent im Jahresvergleich notiert. Im Monatsvergleich fiel der CSPI ebenfalls um 0,2 Prozent. Der CSPI-Basiswert wurde im Jahr 2005 mit 100 Einheiten festgelegt.

Die japanischen Wohnbaubeginne haben sich im November stärker abgeschwächt als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr war ein Rückgang um 0,3 Prozent auf 72.635 Einheiten zu verzeichnen. Es ist der dritte Rückgang in Folge. Analysten hatten mit einem Minus von 4,8 Prozent gerechnet. Im Oktober fiel das Minus mit 5,8 Prozent weit stärker aus. Im September wurde ein Rückgang von 10,8 Prozent verbucht. Begründet wird der fallende Trend mit dem Wegfall von Regierungssubventionen für Energiesparhäuser. Die saisonal bereinigte jährliche Rate der Wohnbaubeginne wurde im November aber mit 845.000 Einheiten angegeben, nach 774.000 Einheiten im Oktober.

Der UBS-Konsumindikator für die Schweiz ist im November gesunken. Gegenüber dem Vormonat wurde ein Rückgang um 0.09 auf 0.81 Punkte verzeichnet. Damit hat der Indikator seinen Anstieg vom Oktober um ebenfalls 0,09 Punkte wieder abgegeben.

Mittwoch:

Die japanischen Haushaltsausgaben sind im November gesunken. Die Ausgaben fielen im Jahresvergleich um 3,2 Prozent. Ökonomen hatten mit einem Minus von 1,1 Prozent gerechnet. Im Monat Oktober wurde ein Rückgang von 0,4 Prozent und im September von 1,9 Prozent notiert.

Die japanischen Verbraucherpreise (CPI) sind im November ebenfalls zurückgegangen. Der Verbraucherpreisindex sank im Vorjahresvergleich um 0,5 Prozentpunkte. Volkswirte hatten mit einem Minus von 0,4 Prozent gerechnet. Im Oktober wurde ein Minus von 0,2 Prozent verzeichnet, während sich der Index im September unverändert zeigte.

Die japanische Arbeitslosenquote ist im November auf dem Niveau des Oktoberwertes in Höhe von 4,5 Prozent geblieben. Die Zahl der Erwerbstätigen lag im November bei 62,6 Millionen Personen, ein Plus von 80.000 Personen oder 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die japanische Industrieproduktion ist im November gesunken. Vorläufigen Schätzungen zufolge gab der Industrieoutput saisonbereinigt um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat nach.

Die japanischen Einzelhandelsumsätze sind im November zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Minus von 2,3 Prozent registriert.

Der japanische Durchschnittsverdienst für einen Arbeiterhaushalt lag im November bei 424.272 Yen, was einem Rückgang um 1,0 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Ökonomen hatten zuvor mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Im Oktober wurde ein Rückgang von 2,8 Prozent verzeichnet.

Unser Kommentar:

Während es andernorts „zwischen den Jahren“ sehr beschaulich zuging, kamen aus Japan in dieser Woche bedrückende Wirtschaftsnachrichten: Sinkende Haushaltsausgaben, fallende Verbraucherpreise, rückläufige Einzelhandelsumsätze sowie eine weiter sinkende Industrieproduktion deuten darauf hin, dass das Land weiterhin in einer Deflation gefangen ist.

Mit Blick auf das kommende Jahr ist das kein gutes Zeichen: Vor dem Hintergrund einer zu erwartenden weltweiten Konjunkturabkühlung dürfte der von vielen Anlegern immer wieder herbeigeredete Wiederaufstieg Japans weiterhin ausbleiben.

Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass der vielfach erwartete konjunkturelle Aufschwung, ausgelöst durch die Aufbauarbeiten in Fukushima, bislang vollständig ausgeblieben ist.

Das schweizerische KoF-Konjunkturbarometer ist zum Jahresschluss weiter gefallen. Wie die Forschungsstelle mitteilte, sank der Index im Dezember auf einen neuen Tiefpunkt von 0,01 Punkten.

Donnerstag:

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 381.000 gestiegen. Erwartet wurden 368.000 bis 370.000 neue Anträge nach zuvor 366.000 (revidiert von 364.000).

Unser Kommentar:

Wieder alles beim Alten: Der Erholungstrend bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist schon wieder Geschichte. Bis zu der wichtigen Signalmarke von 300.000 Anträgen ist es jetzt wieder ein ganzes Stück.

Nun bleibt nur noch die Hoffnung auf das erste Quartal 2012 und auf Maßnahmen zur Belebung des Arbeitsmarktes, die der US-Regierung im Wahljahr womöglich einfallen könnten
.

Der US-amerikanische Index zu den anstehenden Hausverkäufen ist im Oktober um 7,3 % gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um rund 1,0 %. Im Vormonat hatte der Index revidiert um 10,6 % zugelegt.

Freitag:

Der japanische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ist im Dezember gestiegen. Der Index stieg saisonal bereinigt von 49,1 Einheiten im November auf 50,2 Einheiten im Dezember. Es ist der erste Anstieg seit zwei Monaten.

In Australien ist das Kreditvolumen für den Privatsektor im November um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat Oktober gestiegen.

In China ist der HSBC-Einkaufsmanagerindex für Dezember auf 48,7 Einheiten gestiegen, wie HSBC Holding mitteilt. Im Vormonat November waren 47,7 Punkte ermittelt worden.

Was wir im kommenden Jahr an den Börsen erwarten, das lesen Sie in der Januar-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in wenigen Tagen erscheint.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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