ifo-Institut: Deutsche Wirtschaft schrumpft im 4. Quartal 2012
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München (BoerseGo.de) - Die deutsche Wirtschaft wird im vierten Quartal 2012 nach Einschätzung des ifo-Instituts um 0,3 Prozent schrumpfen. Im kommenden Jahr ist dann mit einer leichten Erholung zu rechnen, wie die Münchner Wirtschaftsforscher unter Bezug auf seinen am Donnerstag veröffentlichten ifo-Geschäftsklima-Baromter mitteilten. Maßgeblich für die Konjunkturschwäche sei die Eurokrise, hieß es weiter. Getragen von der Binnennachfrage dürfte die Konjunktur im kommenden Jahr aber wieder an Fahrt gewinnen, sofern die Europäische Schuldenkrise nicht erneut eskaliert. Der Beschäftigungsaufbau werde dabei aber noch nicht nennenswert in Gang kommen.
„In Deutschland hat die gesamtwirtschaftliche Produktion nach gutem Start im weiteren Verlauf des Jahres 2012 mehr und mehr an Fahrt verloren. Die anhaltende Unsicherheit im Gefolge der europäischen Schuldenkrise hat die binnenwirtschaftlichen Auftriebskräfte spürbar gedämpft. Getragen wurde die Expansion im Jahresverlauf insbesondere vom Außenhandel, wenngleich die Impulse zuletzt merklich schwächer geworden sind“, sagte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.
Mit einem Abgleiten in eine ausgewachsene Rezession sei aber aus heutiger Sicht nicht zu rechnen. So habe sich der ifo-Geschäftsklimaindex im November zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder leicht verbessert, vor allem die Erwartungskomponente des Indikators habe sich spürbar verbessert. Für das erste Quartal 2013 sei mit daher einer leichten Erholung zu rechnen, folgerte Sinn. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte seiner Berechnung nach um 0,2 Prozent zunehmen. Per Saldo werde die gesamtwirtschaftliche Produktion im Winterhalbjahr 2012/13 aber stagnieren.
Alles in allem werde das reale Bruttoinlandsprodukt im Durchschnitt von 2012 den Vorjahresstand nur um 0,7 Prozent übertreffen, so Sinn weiter. Im Verlauf von 2013 dürfte es dann aber um 1,4 Prozent zulegen. Aufgrund der durch das schwache Winterhalbjahr bedingten, niedrigen Ausgangsbasis errechne sich im Jahresdurchschnitt 2013 jedoch ebenfalls nur eine Zuwachsrate von 0,7 Prozent. Im Vergleich zur Juniprognose des ifo-Instituts bedeutet dies eine deutliche Abwärtskorrektur. Sie ist darin begründet, dass die Eurokrise die deutsche Konjunktur nach aktueller Einschätzung später als erwartet aus dem Tritt bringt, und zwar im laufenden Winterhalbjahr statt im vergangenen Sommer. Der so verzögerte Aufschwung setzt nach aktuellem Prognosestand erst im Verlauf von 2013 ein.
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