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09:07 Uhr, 05.06.2023

Ifo: Erwartungen der Autoindustrie trüben sich trotz besserer Lage ein

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BERLIN (Dow Jones) - In der deutschen Automobilindustrie haben sich die Erwartungen trotz einer verbesserten Beurteilung der aktuellen Geschäftslage eingetrübt. Das geht aus den jüngsten Ifo-Konjunkturumfragen hervor. Demnach steigt im Mai der Indikator insgesamt auf 28,4 Punkte, nach revidierten 23,5 im April. In der Automobilindustrie fielen aber die Geschäftserwartungen im Mai auf minus 14,1 Punkte, und damit endgültig ins Negative, nachdem sie seit Anfang 2023 gerade noch im positiven Bereich lagen, so Ifo. Für die kommenden Monate zeigte sich die Automobilindustrie wegen ihrer globalen Wettbewerbsposition gegenüber Ländern wie etwa China besorgt.

Mit Blick auf die aktuelle Geschäftslage berichtet besonders die Zulieferindustrie von einer verbesserten Situation.

"Die Entwicklung der Daten deutet allerdings auf einen Wendepunkt hin, denn die Erwartungen an die kommenden Monate sind durchwegs pessimistisch", sagte Ifo-Branchenexpertin Anita Wölfl.

Bei den Autoherstellern verbesserte sich die Lage im Mai auf 27,5 Punkte, nach revidierten 23,8 im April; bei den Zulieferfirmen sogar auf 43,1 Punkte, nach revidierten 35,1 im April.

Dabei fällt laut Wölfl besonders die Beurteilung der Gewinnsituation auf, die alle sechs Monate abgefragt wird. Die Zulieferunternehmen zum Beispiel beurteilten ihre Ertragslage zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder positiv. "Dies ist erfreulich, ist doch eine solide Gewinnsituation wichtig, um den herausfordernden Transformationsprozess in der Branche gut bewältigen zu können", so Ifo.

Für die kommenden Monate zeigten sich die Unternehmen allerdings pessimistisch. "Eine besondere Herausforderung stellt hier die internationale Wettbewerbssituation dar", erklärte das Institut.

Autohersteller und Zulieferer sehen sich den Ifo Konjunkturumfragen zufolge zwar im Inland und im EU-Ausland als relativ gut aufgestellt. Ihre Wettbewerbsposition im außereuropäischen Ausland sehen sie hingegen deutlich negativer. Hier verwies Wölfl unter anderem auf die Stärke chinesischer Hersteller von Elektrofahrzeugen, die auch immer mehr in den europäischen Markt drängen.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/smh

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