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10:20 Uhr, 03.09.2024

IAB: Deutsches Arbeitsvolumen im 2Q über Vor-Corona-Niveau

FRANKFURT (Dow Jones) - Das Arbeitsvolumen in der deutschen Wirtschaft hat im zweiten Quartal bei 14,7 Milliarden Stunden gelegen. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mitteilte, waren das 0,8 Prozent mehr als im zweiten Quartal 2023. Damit wurde erstmals das Vor-Corona-Niveau von 14,6 Milliarden Stunden aus dem zweiten Quartal 2019 überschritten. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war um nur 0,3 Prozent gestiegen. Die Stundenproduktivität sank jedoch um 0,4 Prozent. "In Deutschland wurde noch nie so viel gearbeitet - mitten im Wirtschaftsabschwung", sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen".

Saison- und kalenderbereinigt zeigt sich eine Zunahme um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. "Ein weiterer Anstieg ist aber kein Selbstläufer", sagte Weber weiter. Der Beschäftigungszuwachs flache deutlich ab, die Teilzeitquote klettere auf fast 40 Prozent und es würden so wenige Überstunden wie noch nie geleistet. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,4 Prozent und lag somit bei 46,1 Millionen Personen. Bei der Arbeitszeit pro erwerbstätiger Person zeigte sich ein Zuwachs von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal - sie lag im zweiten Quartal 2024 im Schnitt bei 318,2 Stunden. Die Stundenproduktivität sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,4 Prozent.

Die Teilzeitquote verzeichnete einen Anstieg um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresquartal und lag bei 39,8 Prozent. Dabei erhöhte sich die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um 1,6 Prozent, die der Vollzeitbeschäftigten hingegen sank um 0,3 Prozent. Grund dafür ist unter anderem ein Beschäftigungszuwachs gerade in Branchen mit einem hohen Teilzeitanteil wie dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie Erziehung und Unterricht. Gegenüber dem Vorjahresquartal gingen die bezahlten und unbezahlten Überstunden um jeweils 0,3 Stunden zurück. Im Durchschnitt leisteten Arbeitnehmende im zweiten Quartal 2,9 bezahlte und 4,1 unbezahlte Überstunden.

Rund 4,56 Millionen Beschäftigte gingen einer Nebentätigkeit nach. Dies sind 2,9 Prozent mehr als im zweiten Quartal 2023. Damit folgt die Entwicklung dem langfristigen Aufwärtstrend, allerdings fielen die Zunahmen zuletzt schwächer aus.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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