Handel mit BRIC-Staaten ist in den letzten Jahren explodiert

Wiesbaden (BoerseGo.de) – Während der deutsche Außenhandel in Europa wegen der Euro-Krise seit längerem Einbußen erleidet, katapultieren sich die Ein- und Ausfuhren mit den sogenannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China kräftig nach oben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, hat sich der Handel mit den BRIC-Ländern im Zeitraum 1996 bis 2011 fast versiebenfacht. Insgesamt betrachtet ist der deutsche Außenhandel im selben Zeitraum nur um etwa das 2,5-fache gestiegen.

Vor allem der Handel mit China hat sich laut den Statistikern äußert dynamisch entwickelt: Die Ausfuhren in dieses Land wuchsen seit 1996 durchschnittlich um 17,8 Prozent jährlich. Bei den Ausfuhren insgesamt wurde demgegenüber nur ein Zuwachs von 6,7 Prozent pro Jahr erreicht. Auch der Handel mit den anderen BRIC-Staaten wuchs mit plus 10,9 Prozent pro Jahr überdurchschnittlich. Bei den Einfuhren aus den BRIC-Staaten verhielt es sich ähnlich: Diese wuchsen seit 1996 durchschnittlich um 13,2 Prozent pro Jahr, gegenüber plus 6,5 Prozent jährlich für die Einfuhren insgesamt.

Im Jahr 2011 führte Deutschland Waren im Wert von 121,2 Milliarden Euro in die BRIC-Staaten aus, das waren 11,4 Prozent der deutschen Ausfuhren. Im Jahr 1996 hatte der Anteil nur 4,3 Prozent (17,5 Mrd. Euro) betragen. Die Einfuhren aus den BRIC-Staaten beliefen sich 2011 auf 138,8 Milliarden Euro, was 15,4 Prozent der gesamten deutschen Einfuhren entsprach. Fünfzehn Jahre zuvor lag der Anteil nur bei 6,1 Prozent.

Aus Russland und Brasilien werden vor allem Rohstoffe importiert: Im Jahr 2011 bestanden die deutschen Einfuhren aus Russland wertmäßig zu 75 Prozent aus Erdöl und Erdgas. Bei den Importen aus Brasilien dominierten Erze und Erzeugnisse der Landwirtschaft. Aus China wurden hauptsächlich Datenverarbeitungsgeräte und andere Elektronik sowie Bekleidung nach Deutschland importiert. Bei den Importen aus Indien lag Bekleidung auf dem ersten Platz. Bei den deutschen Ausfuhren weichen die BRIC-Staaten weniger von anderen Ländern ab: Hauptexportgüter waren 2011 Maschinen sowie Kraftwagen und -teile.