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Habeck legt weiteres Paket zum Einsparen von Gas vor

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Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat ein weiteres Paket zum Einsparen von Gas vorgestellt. Er bestätigte zudem, dass die Vorgaben für die Befüllung von Gasspeicher verschärft und Braunkohlekraftwerke zum 1. Oktober aktiviert werden. Außerdem soll in öffentlichen Gebäuden Gas eingespart werden und die Heizungslagen in Unternehmen und Privathaushalten überprüft werden. Habeck warf zudem Russland Erpressung in der aktuellen Energiekrise vor.

"In der Tat nutzt Russland seine große Macht, eine zu große Macht, die wir Russland gegeben haben, um Europa und Deutschland zu erpressen und erweist sich jeden Tag als unsicherer", erklärte Habeck.

Die Lage bleibe angespannt, deshalb verstärke Deutschland die Anstrengungen. "Der Gasverbrauch muss weiter runter, die Speicher müssen voll werden. Daran sollten wir mit vereinten Kräften arbeiten", sagte Habeck. "Wir werden einen langen Atem brauchen. Denn wir müssen nicht nur diesen Winter, sondern auch den folgenden mitdenken. Zwar sind wir in großen Schritten dabei, die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren, aber es ist jetzt schon absehbar, dass das Jahr 2023 noch anspruchsvoll sein wird. Gas bleibt ein knappes Gut und entsprechend sorgsam sollten wir damit umgehen."

Zuvor war nach einem zehntägigen Lieferstopps aufgrund von Wartungsarbeiten wieder Gas durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 geflossen. Allerdings liegt die Auslastung lediglich bei 40 Prozent der möglichen Kapazitäten und damit in etwa auf dem Niveau vor den regulären Wartungsarbeiten. Laut Bundesregierung ist eine volle Kapazitätsauslastung möglich.

"Die geringere Auslastung bei rund 40 Prozent spricht daher eine klare politische Sprache und bestätigt, dass wir uns auf Lieferungen nicht verlassen können", sagte Habeck. Die Bundesregierung erhöht daher die Vorgaben für die Füllstände der Gasspeicheranlagen, um damit besser über den Winter zu kommen. Zum 1. Oktober sollen diese bei 85 statt zuvor 80 Prozent und am 1. November bei 95 statt der zuvor geplanten 90 Prozent liegen. Am 1. September sollen die Speicherstände zudem bei 75 Prozent liegen nach 65 Prozent zum 1. August.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/apo

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