Großbritannien: Top-Bonität ist futsch
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London (BoerseGo.de) - Großbritannien hat seine Top-Note bei der Ratingagentur Moody's verloren. Die Agentur stufte die Bonität des Landes von „Aaa“ auf „Aa1“ herab. Zur Erklärung hieß es, Hauptursache für die Herabstufung sei "die wachsende Klarheit, dass das Wirtschaftswachstum Großbritanniens trotz einer strukturellen wirtschaftlichen Stärke in den kommenden Jahren schleppend bleiben wird. Durch die steigenden Schulden verschlechtere sich die Fähigkeit der Regierung, mögliche Schocks aufzufangen. Der Schuldenstand Großbritanniens liegt bei rund 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Die Bonitätswächter benannten aber auch positive Kriterien: Die Volkswirtschaft sei wettbewerbsfähig und diversifiziert. Der Ausblick ist nun stabil, damit ist eine weitere Herabstufung gebannt. Zuletzt hat sich die Arbeitslosigkeit, die derzeit bei 7,8 Prozent liegt, etwas günstiger entwickelt. Auch die Exporte machten in jüngster Zeit Fortschritte. Die Neuverschuldung konnte von 11,5 Prozent im Jahr 2009 schrittweise auf 6,9 Prozent reduziert werden, immerhin aber noch vier Punkte über dem erlaubten Maastricht-Kriterium.
Finanzminister George Osborne kündigte nach der Bekanntgabe an, die Regierung werde bei ihrem Sparkurs bleiben. „Diese Entscheidung schwächt nicht unsere Entschlossenheit, mit dem Plan zur wirtschaftlichen Erholung fortzufahren, sie verdoppelt sie“, sagte Osborne. Der Schatzkanzler hatte im Dezember eingestanden, dass der geplante Schuldenabbau mangels Wachstum nicht vor dem Haushaltsjahr 2015/2016 gelingen könne.
Die anderen beiden großen Ratingagenturen, Standard & Poor's und Fitch, führen die drittgrößte Volkswirtschaft der EU seit längerem mit einem negativen Ausblick. Nur noch wenige Länder erhalten die Spitzennote von allen drei Agenturen, darunter Deutschland.
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